Leopold Brtna

Leopold Brtna (* 31. März 1921 in Wien; † 24. Mai 1944 ebenda) war ein österreichischer Arbeiter, Kommunist und Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime.

Leopold Brtna, Dezember 1942

Leben

Seine Familie kam aus Tschechien. Ab 1929 war er im sozialdemokratischen Tschechischen Arbeiterturnverein. 1940 wurde er zum Reichsarbeitsdienst eingezogen. Er arbeitete anschließend – wegen seiner tschechischen Abstammung vom Wehrdienst befreit – als Kraftfahrer in der Technischen Nothilfe.

Widerstand

Der gelernte Tischlergehilfe trat 1937 in die verbotene Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) ein und nahm als überzeugter Kommunist[1] bis zu seiner Verhaftung an deren Widerstandsaktivitäten teil. Dazu gehörten neben der Verbreitung illegaler Flugschriften und organisatorischer Tätigkeiten auch die Vorbereitung von Sabotageakten in Einrichtungen der Wehrmacht.

Verhaftung und Hinrichtung

Er wurde denunziert, am 2. Dezember 1942 in seiner Wohnung, Wien 10., Herzgasse 76, verhaftet und blieb bis zu seinem Tod im Mai 1944 in Haft. Am 15. März 1944 wurde er vom Landgericht Wien zusammen mit Johann Sokopp wegen Vorbereitung zum Hochverrat zum Tode verurteilt und am 24. Mai 1944 im Landgericht enthauptet. Brtna war bis zu seinem Tod zuversichtlich, „dass der Sieg mit dem Kriegsende auf Wochen nahe gerückt ist.“[2] Bis zum Kriegsende sollte es noch über ein Jahr bis zur Schlacht um Wien im April 1945 dauern.

Gedenkorte und Erinnerung

Sein Name findet sich an folgenden Erinnerungsorten, in den Weblinks lassen sich weitere Informationen abrufen.

  • Grabstein, Wiener Zentralfriedhof, Gruppe 40, über den Schachtgräbern, enthüllt am 6. Juli 1946, gestiftet von der tschechoslowakischen Sektion der KPÖ.
  • Gedenktafel, Hinrichtungsraum (heute Weiheraum) im Landesgericht für Strafsachen Wien.
  • Gedenktafel, Johann-Mithlinger-Siedlung, Neilreichgasse 100, Wien 10., Gebäudefassade, enthüllt am 4. August 1945.
  • Gedenktafel, Leibnizgasse 10, Wien 10., Gebäudefassade, enthüllt am 10. Mai 1955, 1994 erneuert.
  • Mahnmal, Wiener Zentralfriedhof, Gruppe 42, errichtet am 6. Juni 1946 für die Widerstandskämpfer der tschechischen und slowakischen Minderheit.

Literatur

  • Abschiedsbrief an seinen Bruder Lois vom 5. März 1944 in: Und die Flamme soll euch nicht verbrennen, Seite 511–512, siehe Lettere di condannati a morte della Resistenza Europea.
  • Briefe an seine Frau Anna (Anny) und an seine Eltern in: Lisl Rizy, Willi Weinert: Mein Kopf wird euch auch nicht retten, Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft, Band 1, Verlag: Stern, Wien 2016, Seite 145, 151–152.

Einzelnachweise

  1. Brief an seine Eltern: „Möget ihr vielleicht auch leisen Zweifel hegen, ich bin überzeugt, dass das Morgen das Morgen der Arbeiter ist.“ Abschiedsbrief an den Bruder: „Jawohl, wir sehen die Sonne im Osten aufgehen! Wir wissen, dass sie unserem Volke die Freiheit bringt.“ Siehe Literatur.
  2. Abschiedsbrief an seinen Bruder, März 1944, Seite 511, siehe Literatur.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.