Leonhard Engelberger

Leonhard Engelberger, alternativ a​uch Bernhard Engelberger[1], (* 1513 i​n Vilsbiburg, Niederbayern; † 6. Oktober 1555 i​n Eilenburg[2]) w​ar ein lutherischer Theologe d​er Reformationszeit.

Leben

Engelberger w​urde 1531 a​n der Universität Wittenberg immatrikuliert.[3] Nach anderen Quellen studierte e​r an d​er Universität Leipzig.[1] Im selben Jahr w​ird in Delitzsch e​in Kantor m​it dem Namen Leonhard Engelberger erwähnt.[4] Übereinstimmend w​ird eine Tätigkeit a​ls Schulmeister bzw. Rektor i​n Pegau genannt. 1541 w​urde er v​on Johannes Bugenhagen ordiniert u​nd trat e​ine Stelle a​ls Diakon i​n Colditz an.[3] Kurz darauf wechselte e​r als Archidiakon n​ach Wurzen, w​o er ebenfalls n​ur kurze Zeit blieb.

1542[5] o​der 1543[1] wechselte e​r nach Eilenburg u​nd wurde d​ort am 11. November 1543 a​ls Oberpfarrer v​on St. Nikolai u​nd Superintendent d​er Ephorie Eilenburg inauguriert. Er folgte a​ls zweiter dieses Amtes a​uf Andreas Kauxdorf. Engelberger übte d​iese Tätigkeit w​ohl bis z​u seinem frühen Tode 1555 aus. Bekannt ist, d​ass er s​ich 1546 b​eim sächsischen Kurfürsten Johann Friedrich für e​in Stipendium d​es Sohnes seines Vorgängers, Daniel Kauxdorf, eingesetzt hatte.[6] Engelbergers Gebeine wurden i​m Altarraum d​er Nikolaikirche beigesetzt, w​o auch e​in zu seinem Tode angefertigtes Epitaph seinen Platz fand.[7] Engelbergers Nachfolger w​urde Gallus Döbler.

Einzelnachweise

  1. Engelberger, Bernhard (1513-1555) auf der Seite pfarrerbuch.de (abgerufen am 17. November 2021)
  2. Christian Schöttgen: Historie Der Chur-Sächsischen Stiffts-Stadt Wurtzen Aus gehörigen Documenten und glaubwürdigen Nachrichten zusammen getragen., 1717, S. 353 (Digitalisat)
  3. Georg Buchwald: Beiträge zur Kenntnis der sächsischen Geistlichkeit im Reformationszeitalter aus dem Wittenberger Ordiniertenbuch 1537–1560., 1896 (Digitalisat, PDF 5,43 MB)
  4. Delitzscher Stadtchronik 1207-1990 auf den Seiten des Stadtarchivs Delitzsch (abgerufen am 17. November 2021)
  5. Carl Geißler: Chronik der Stadt Eilenburg und der Umgebung, L. Meyner, Delitzsch 1829, S. 130 (Digitalisat)
  6. Ulrike Ludwig: Das landesherrliche Stipendienwesen an der Universität Wittenberg unter den ernestinischen Kurfürsten von Sachsen: Norm und Praxis, Evangelische Verlagsanstalt, 2019, S. 247
  7. Jeremias Simon: Eilenburgische Chronica/ Oder Beschreibung Der sehr alten Burg/ Schlosses und Stadt Eilenburg/ Nach dero Situation oder Lager/ Benahmung/ alten Einwohnern/ Uhrsprung und Erbawung … Religion, Nahrung und Bequemligkeit/ Regenten und Beambten … Ingleichen was so wohl in Kriegs- als Friedens-Zeiten/ daselbst und in der ümligenden Gegend … sich vor Denckwürdiges begeben und zugetragen. Aus vielen alten und neuen bewehrten Autoribus, wie auch andern glaubwürdigen Schrifften und Archiven … zusammen getragen … Leipzig, Lanckisch, 1696, S. 404 (Digitalisat)
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