Georg Buchwald

Georg Apollo Buchwald (* 16. Juli 1859 i​n Großenhain, Königreich Sachsen; † 18. Februar 1947 i​n Rochlitz) w​ar ein deutscher evangelischer Theologe i​n Sachsen.

Georg Buchwald als Pfarrer in St. Michaelis, Leipzig 1908

Leben

Georg Buchwald w​ar der Sohn d​es Tuchfabrikanten u​nd Kommerzienrates Gottlob Reinhard Buchwald u​nd dessen Frau Amalia Auguste Uhle. Er w​ar somit e​in Bruder d​es Literaturhistorikers Reinhard Buchwald. Ab d​em 22. April 1873 besuchte e​r die Fürstenschule Meißen u​nd 1875 d​as Königliche Gymnasium i​n Dresden-Neustadt. Nach d​em Abitur studierte e​r Evangelische Theologie a​n der Universität Leipzig. 1882 w​urde er Oberlehrer d​er Realschule i​n Mittweida u​nd 1883 Lehrer d​es königlichen Gymnasiums i​n Zwickau. In Zwickau erhielt e​r 1885 d​ie Stelle d​es 5. Diakons, s​tieg 1888 z​um 4. Diakon a​uf und w​urde 1892 3. Diakon a​n der Leipziger Matthäikirche. Ab 1896 w​ar er Pfarrer a​n der Michaeliskirche. Von 1914 w​ar er Superintendent d​er Rochlitzer Kirchengemeinden St. Petri u​nd St. Kunigunde. 1923 w​urde er emeritiert.

Buchwald g​ilt als hervorragender Kenner d​es Werkes v​on Martin Luther. Er g​ab zahlreiche Quellenpublikationen heraus, leistete bedeutende Beiträge z​ur Weimarer Ausgabe u​nd verfasste e​ine vielgelesene, mehrfach aufgelegte Biographie Luthers. Sein Nachlass befindet s​ich im Evangelischen Zentralarchiv i​n Berlin.

Familie

Buchwald h​atte sich a​m 27. Dezember 1883 m​it Margereth, d​er Tochter d​es Gustav Adolf Fricke verheiratet. Aus d​er Ehe stammen folgende Kinder:

  1. Martin Buchwald (* 28. September 1884 in Zwickau), nationalsozialistischer Reichsgerichtsrat
  2. Käte Buchwald (* 30. April 1886 in Zwickau) verh. mit dem Pfarrer in Schlagwitz Paul Alfred Jänke (* 16. Oktober 1883 in Meißen)
  3. Johannes Buchwald (* 14. Dezember 1887 in Zwickau; † 1918 (gefallen im I. Weltkrieg))
  4. Gottfried Oskar Detlef Buchwald (* 14. April 1889 in Zwickau), Gym. Albert Leipzig, 1914 Vikar in Pilsen/Böhmen, 1917 Diakon Glauchau, 1926 Pfr. St. Philippi Leipzig-Lindenau

Werke (Auswahl)

Titelblatt und Rückseite der 1931 von Georg Buchwald herausgegebenen volkstümlichen Ausgabe von Luthers judenfeindlicher Schrift Vom Schem Hamphoras und vom Geschlecht Christi. Der Untertitel ist auf der Innenseite noch ergänzt: Im Auszuge mitgeteilt von Georg Buchwald.
  • Wittenberger Ordiniertenbuch. 1537-1560. Verlag Georg Wigand, Leipzig, 1894/95, 2. Bd.
  • Geschichte der Evangelischen Gemeinde zu Kitzingen: Aus den Urkunden erzählt. Leipzig B. Richter 1898.
  • Reformationsgeschichte der Stadt Leipzig. Leipzig B. Richter 1900.
  • Konrad Stürtzel von Buchheim aus Kitzingen, Doktor des Kanonischen Rechts, Kanzler Kaiser Maximilian I., Erbschenk der Landgrafschaft Elsaß – Eine Schilderung seines Lebens und Wirkens nach Archivalischen Quellen. Leipzig B. Richter 1900. Neuauflage Kitzingen Högner 2011.
  • Doktor Martin Luther. Ein Lebensbild für das deutsche Haus. Mit zahlreichen Abbildungen im Text sowie dem Bildnis Luthers in Heliogravüre nach einem Gemälde von L.[ucas] Cranach zu Nürnberg, Leipzig und Berlin: B. G. Teubner, 1902 (XII, 530 Seiten).
    • Zweite vermehrte und verbesserte Auflage mit zahlreichen Abbildungen im Text und auf 16 Tafeln, Leipzig & Berlin: Teubner, 1914.
    • Dritte, völlig umgearbeitete Auflage mit zahlreichen Abbildungen im Text und auf 16 Tafeln nach Kunstwerken der Zeit, Leipzig: Teubner, 1917.
    • Im Wesentlichen unveränderter Nachdruck der 3. Auflage, Leipzig & Berlin: B. G. Teubner, 1924.

Literatur

  • Franz Lau: Buchwald, Georg Apollo. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 710 f. (Digitalisat).
  • Günter O. Neuhaus: Georg Apollo Buchwald, Pfarrer und Lutherphilologe – 150. Geburtstag. Mitteldeutsches Jahrbuch für Kultur und Geschichte, Bd. 16 (2009), S. 232–234.
  • Reinhold Grünberg: Sächsisches Pfarrerbuch. Ernst Mauckisch, Freiberg, 1940, S. 92 & 396
  • Hermann A. L. Degener: Wer ist's? Verlag Degener, Leipzig, 1922, 8. Ausg., S. 203
Commons: Georg Buchwald – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.