Leipziger Allee (Anklam)

Die Leipziger Allee i​n Anklam (Mecklenburg-Vorpommern) i​st eine historische Straße, d​ie in West- u​nd dann i​n Nordrichtung v​on der Eckstraße u​nd der Friedländer Straße b​is zur Demminer Straße (B 110) führt.

Geschichte

Nr. 26: Heilig-Geist-Stift II
Nr. 27: Präparandenanstalt
Nr. 34: Schützenhaus, heute Theater

Die Hanse- u​nd Lilienthalstadt Anklam m​it 12.331 Einwohnern (2019) w​urde erstmals 1243 a​ls oppidum (Siedlung) u​nd 1264 a​ls civitas (Stadt) erwähnt.

Die Leipziger Allee südlich d​er Altstadt stammt a​us dem 19. Jahrhundert. 1844 w​urde der Anklamer Turnplatz n​eben dem Schützenhaus eingeweiht. 1848 entstand d​as Armen- u​nd Arbeitshaus a​uf dem St. Jürgen (Leipziger Allee, Feierabendheim), d​as ab 1851 a​ls Frauengefängnis genutzt wurde.[1]

Im Zweiten Weltkrieg w​urde Anklam mehrfach bombardiert u​nd über 70 % d​er Innenstadt wurden zerstört. In d​er Leipziger Allee s​ind jedoch v​iele denkmalgeschützte Gebäude erhalten geblieben. Die markantesten s​ind das heutige Lilienthal-Gymnasium, d​as ehemalige Heilig-Geist-Stift, d​ie ehemalige Präparandenanstalt u​nd das ehemalige Schützenhaus (heute d​as Theater Anklam).

Nebenstraßen

Die Anschluss- u​nd Nebenstraßen wurden benannt a​ls Eckstraße n​ach ihrem Verlauf, Friedländer Straße, d​ie nach Friedland führt, Schülerberg n​ach den Schülerfesten, d​ie auf d​er Anhöhe s​eit dem 18. Jahrhundert gefeiert wurden, Parkallee n​ach dem nördlichen Anklamer Stadtpark, Knickersteig, August-Bebel-Straße n​ach dem Arbeiterführer u​nd Vorsitzenden d​er Sozialdemokraten August Bebel (1840–1913), Am Bock, Spantekower Landstraße, d​ie nach Spantekow führt u​nd Demminer Straße, d​ie nach Demmin führt.[2]

Gebäude (Auswahl)

Nr. 57

Die m​it D gekennzeichneten Gebäude stehen u​nter Denkmalschutz.[3]

  • Nr. 2a: 2-gesch. Wohnhaus mit Mezzaningeschoss (D)
  • Nr. 3: 2-gesch. Wohnhaus mit denkmalgeschützter Haustür (D)
  • Nr. 4: 2-gesch. Gebäude der Ambulanten Hilfe zur Erziehung
  • Nr. 7: 2-gesch. Wohnhaus (D)
  • Nr. 10a: 3-gesch. historisierendes Wohnhaus mit Seitenflügeln und Mezzaningeschoss (D)
  • Nr. 11: 2-gesch. Wohnhaus (D)
  • Nr. 12: Gebäude mit Restaurant
  • Nr. 12/13a: 2-gesch. Gebäude mit einer Tagespflegeeinrichtung
  • Nr. 18: 3-gesch. historisierendes Wohnhaus mit 4-gesch. barockisierendem Mittelrisalit (D), bis 2015 unsaniert
  • Nr. 19: 3-gesch. Wohnhaus (D)
  • Nr. 20: 3-gesch. historisierendes Wohnhaus mit Mezzaningeschoss (D)
  • Nr. 20: 3-gesch. Wohnhaus (D)
  • Nr. 21/21a: 3-gesch. historisierendes Wohnhaus mit Mezzaningeschoss (D), unsaniert
  • Nr. 22/25: 3-gesch. verklinkertes ehemaliges Lehrerseminar von 1905/06 (D), heute Lilienthal-Gymnasium von 1926
  • Nr. 26: 3-gesch. 15-achsiges verklinkertes Gebäude nach Plänen von Friedrich August Stüler[4] mit 3-gesch. Giebelrisalit, Umfassungsmauer und Toranlagen (D); ehemaliges Armen- und Arbeitshaus (1845–1849), dann Hilfsstrafanstalt für Frauen, danach Heilig-Geist-Stift II für 32 Stiftbewohner, später Feierabendheim; heute Verwaltungsgebäude für die Stadt und den Landkreis Vorpommern-Greifswald
  • Nr. 27: 2-gesch. verklinkerte ehemalige Präparandenanstalt (Vorbereitungsschule für das Lehrerseminar) von 1905/06 mit 3-gesch. historisierendem Giebelrisalit und Portal (D); 1927 mit dem Heimatmuseum, heute mit Fritz-Reuter-Ensemble, EWTO-Schulen Brasch
  • Nr. 29: 1-gesch. historisierendes Wohnhaus (D)
  • Nr. 34: 2-gesch. ehemaliges Schützenhaus vom frühen 19. Jahrhundert als Fachwerkhaus (D); seit 1949 das Theater Anklam (siehe auch Vorpommersche Landesbühne)
    • Neben dem Schützenhaus befand sich ab 1844 der Turnplatz
  • Nr. 35: 1-gesch. Fachwerkscheune (D) mit geputzten Ausfachungen
  • Nr. 38: 2-gesch. einfaches Wohnhaus mit Giebelrisalit (D), mit überformter Fassade
  • Grünanlage
  • Nr. 44: 1-gesch. Wohnhaus mit Fachwerk (D), unsaniert
  • Nr. 46: 1-gesch. Wohnhaus mit 2-gesch. Zwerchhaus (D)
  • Nr. 55: 3-gesch. historisierendes Wohnhaus mit Mezzaningeschoss (D), unsaniert
  • Nr. 56: 3-gesch. historisierendes Wohnhaus mit Mezzaningeschoss (D)
  • Nr. 57: 3-gesch. historisierendes Wohnhaus mit Giebelrisalit (D)
  • Nr. 57a: 2-gesch. historisierendes Wohn- und Geschäftshaus mit Mittelrisalit und Portal (D), früheres AOK-Haus; die AOK Nordost ist heute am Markt 7
  • Nr. 60: 1-gesch. neueres kleines Einkaufszentrum mit u. a. Apotheke sowie Stellplatzanlage
  • Nr. 64: 2-gesch. Wohnhaus aus der Jahrhundertwende (D)
  • Nr. 66: 2-gesch. Wohnhaus aus der Jahrhundertwende (D)
  • Nr. 69: 2-gesch. historisierendes Wohnhaus mit Mezzaningeschoss (D), unsaniert
  • Nr. 74: 2-gesch. Wohnhaus aus der Jahrhundertwende mit Mezzaningeschoss (D)
Commons: Leipziger Allee (Anklam) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Lutz Braun Architekt + Stadtplaner: Städtebaulicher Rahmenplan der Hansestadt Anklam. Innenstadt und Erweiterungsgebiet, 2. Fortschreibung. Anklam 2013.
  • Nordlicht Verlag (Hrsg.): Festschrift – 750 Jahre Anklam: Momente aus Geschichte und Gegenwart. Karlshagen/Anklam, März 2014.

Einzelnachweise, Hinweise

  1. Museum im Steintor: Geschichte der Stadt Anklam.
  2. Museum im Steintor mit verschiedenen Autoren: Anklam – Siedlung am Fluss – eine über 1000-jährige Geschichte im Spiegel der Archäologie. 2009
  3. Liste der Baudenkmale in Anklam
  4. Steffen Orgas: Friedrich August Stüler und sein Wirken für Anklam – Die Wiederentdeckung des „Armen und Arbeits-Hauses zu Anclam“. In: KulturERBE in Mecklenburg und Vorpommern. Jahrgang 2009. Schwerin 2010, S. 17–22.

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