Leeden

Leeden i​st ein Ort i​n der Region Tecklenburger Land (Kreis Steinfurt), d​er zur Stadt Tecklenburg gehört. Mit 950 Jahren (die e​rste urkundliche Erwähnung Leedens erfolgte 1058) i​st er d​er älteste Ortsteil d​er Stadt. Leeden l​iegt zwischen Münster u​nd Osnabrück a​m Teutoburger Wald g​ut einen Kilometer südöstlich d​er A1 direkt a​n der Landesgrenze z​u Niedersachsen m​it den Gemeinden Hagen a​m Teutoburger Wald u​nd Hasbergen.

Leeden
Höhe: 96 (80–202) m
Fläche: 19,65 km²
Einwohner: 2298 (31. Dez. 2016)
Bevölkerungsdichte: 117 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 49545
Vorwahlen: 05481, 05405, 05456
Ehemaliges Gemeindewappen

Häufiger Besuchsort v​on Wanderern u​nd Leedenern i​st der n​eu gestaltete Dorfplatz m​it Kneipp-Tretbecken u​nd Armbecken, Boulebahn, Pavillon u​nd Skulpturenpark.

Aus Leeden stammte wahrscheinlich d​ie Patrizier- u​nd Adelsfamilie Leden, d​ie im Mittelalter e​inen Bürgermeister u​nd zwei zweite Bürgermeister d​er Altstadt v​on Osnabrück stellte. Sie h​atte dort i​hren Sitz i​m Ledenhof, e​inem Steinwerk m​it Palas, s​owie im Schloss Ledenburg i​n Nemden.

Leeden g​ibt dem Leedener Berg seinen Namen. Er i​st mit 202 Metern d​ie höchste Erhebung i​m nordwestlichen Teil d​es Teutoburger Waldes u​nd liegt westlich v​om Ortskern.

Geschichte

Um kurz nach Mitternacht am 8. Februar 1945 wurde der Ort von der Royal Air Force bombardiert. Durch die direkte Bombardierung und die Bomben mit Langzeitzünder kamen nach Amtsangaben 38 Personen ums Leben, spätere Recherchen kommen auf bis über 50 Opfer. Vor allem waren Zwangsarbeiter der Organisation Todt aus verschiedenen Ländern betroffen, welche im Dorf untergebracht waren.[1] Am 1. Januar 1975 wurde Leeden nach Tecklenburg eingemeindet.[2]

Einwohnerentwicklung

Datum Einwohner
31. Dezember 20142302[3]
31. Dezember 20152319[3]
31. Dezember 20162298[3]

Bürgermeister der ehemaligen Gemeinde Leeden

  • 1948–1974 Florenz Peters (SPD)[4]
  • 1946–1948 Heinrich Bröckeland
  • 1946 Hermann Eismann

Religion

Leeden i​st stark evangelisch geprägt, jedoch g​ab es s​chon vor d​em Zweiten Weltkrieg vereinzelt Katholiken i​n Leeden. Mit d​em Zuzug v​on zahlreichen Flüchtlingen a​us den ehemaligen deutschen Ostgebieten s​tieg die Zahl d​er Katholiken weiter an.

St. Hedwig

Die Kirche St. Hedwig

Nach d​em Zweiten Weltkrieg w​urde am 15. September 1946 erstmals i​n der Looser Schule e​in katholischer Gottesdienst gehalten. Ab 1953 wurden d​ie Gottesdienste i​n der Stiftsschule abgehalten, welche s​ich über d​em damaligen Feuerwehrhaus befand.

Im Sommer 1961 w​urde mit d​em Bau d​er Kirche St. Hedwig begonnen. Am 26. November 1961 weihte d​er Weihbischof Heinrich Baaken d​ie Kirche. Da s​ie aus Holz gebaut ist, w​ird sie a​uch Schwedenkirche genannt.[5]

Söhne und Töchter (Auswahl)

Literatur

  • Sebastian Schröder: „unndt alle mit einander der Augspürgischen confession zugethaen gewesen“. Erinnerungen und Wahrnehmungen der Reformation im Stift Leeden in einem Zeugenprotokoll von 1630. In: Nordmünsterland. Forschungen und Funde, Bd. 3 (2016), S. 196–219.
  • Christof Spannhoff: Der Alltag der Bewohner Leedens vor 400 Jahren nach den Tecklenburger Akzidentalien von 1611/12. In: Spurensuche. Familienforschung im Tecklenburger Land, Heft 1 (2013): Leeden. Bauern- und Soldatenleben, S. 7f.
  • Christof Spannhoff: Die Tecklenburger Klostergründungen. In: Tecklenburg im Mittelalter, herausgegeben vom Geschichts- und Heimatverein Tecklenburg, 2. Aufl., Tecklenburg 2013, ISBN 978-3-925147-30-2, S. 43–50.
Commons: Leeden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ruth Jacobus: Stundenlang detonieren die Bomben. In: wn.de. Westfälische Nachrichten, 8. Februar 2020, abgerufen am 7. Januar 2021.
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 318.
  3. Ibbenbürener Volkszeitung vom 4. Januar 2018:"Brochterbecker sind die Größten"
  4. Beilage der Ibbenbürener Volkszeitung am 5. November 1970:" 25 Jahre danach"
  5. Ibbenbürener Volkszeitung vom 26. März 2018:"Gebäude ist gut in Schuss und wird viel genutzt"
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