Lech-Stahlwerke
Die Lech-Stahlwerke GmbH betreiben das einzige Stahlwerk in Bayern. Das Stahlwerk liegt im Ortsteil Herbertshofen des Marktes Meitingen bei Augsburg.
Lech-Stahlwerke | |
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1970 |
Sitz | Meitingen, Deutschland |
Leitung | Simon Zeilberger, Jochen Henze |
Mitarbeiterzahl | etwa 700 |
Branche | Stahlerzeugung |
Website | www.lech-stahlwerke.de |
Geschichte
Die Lech-Stahlwerke wurden 1970 vom italienischen Unternehmer Luigi Giussani als Bayerische Elektrostahlwerke gegründet als Hersteller von Bewehrungsstahl und gehören heute zur Max-Aicher-Gruppe. Die Lech-Stahlwerke beschäftigen etwa 800 Mitarbeiter und produzieren pro Jahr etwa 1,2 Mio. Tonnen Stahl.
Das Stahlwerk produziert aus Schrott mit Elektrolichtbögenöfen über Stranggussanlagen Knüppel und walzt daraus die Produkte Stabstahl und Halbzeug sowie Betonstahl.
Die Lech-Stahlwerke kamen in den letzten Jahren immer wieder in Konflikt mit Anwohnern und deren Bürgerinitiativen bezüglich der von dem Stahlwerk ausgehenden Lärm- und Staubbelästigungen.[1]
Des Weiteren wird die Entsorgung der als Nebenprodukt entstehenden Ofenschlacke kritisiert. Diese wurde für den Straßenbau einer Teilstrecke der B 2 verwendet. Dabei bestand möglicherweise die Gefahr, dass Schwermetalle ausgewaschen werden können. Eine neue Möglichkeit der Entsorgung stellt die erneute Einschmelzung der Schlacke dar.
Das Stahlwerk ist über eine kurze Zweigstrecke an die Bahnstrecke Augsburg–Nördlingen angebunden.
Millionenschweres Bestechungssystem
Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung sind wegen eines millionenschweren Bestechungssystems bei den schwäbischen Lech-Stahlwerken am 16. Juni 2021 zwei frühere Geschäftsführer zu Gefängnisstrafen verurteilt worden. Das Landgericht Augsburg verurteilte einen 55 Jahre alten ehemaligen Manager zu vier Jahren und drei Monaten Haft.
Der Subunternehmer, der die Bestechungsgelder gezahlt hatte, um Aufträge zu erhalten, bekam drei Jahre und neun Monate. Ein Steuerberater, der teilweise die Beträge weitergeleitet hatte, erhielt wegen Geldwäsche eine neunmonatige Strafe, die zur Bewährung ausgesetzt wurde. (Az. 15 KLs 502 Js 130499/20 (2))
Die in Untersuchungshaft sitzenden beiden Hauptangeklagten hatten in dem Prozess Geständnisse abgelegt. Ausgangspunkt für die Bestechungsgelder waren Aufträge für Reinigungsarbeiten, die das Stahlwerk an Dienstleister zu vergeben hatte.[2]
Einzelnachweise
- europaticker 12/2011. Lech-Stahlwerke Meitingen: Wir erfüllen alle gesetzlichen Vorgaben
- SZ.de: Manager von Lech-Stahlwerken müssen in Haft. 16. Juni 2021