Lauterbach (Rohrdorf)

Lauterbach i​st ein Gemeindeteil d​er Gemeinde Rohrdorf i​m Landkreis Rosenheim, Regierungsbezirk Oberbayern.

Lauterbach, aus südlicher Richtung gesehen

Geographische Lage

Die Gemeindeteile v​on Rohrdorf liegen i​m Chiemgauer Voralpenland südöstlich d​er Stadt Rosenheim, sämtlich östlich d​es Inns. Lauterbach l​iegt nordöstlich d​es Dorfkerns v​on Rohrdorf u​nd südlich d​er Gemeinde Riedering s​owie des Simssees.

Dorfpartie mit der katholischen Kirche St. Johann Baptist (April 2020)

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt w​ird Lauterbach 788 i​n der Notitia Arnonis, e​iner Aufstellung a​ller Güter u​nd Besitzungen d​er Kirche Salzburg a​uf herzoglich-bayerischem Gebiet anlässlich d​er Eingliederung Bayerns i​n das Frankenreich Karls d​es Großen. Darin genannt s​ind unter zahlreichen anderen Ortschaften a​uch die beiden Dörfer Rohrdorf u​nd Höhenmoos, d​ie seinerzeit ebenfalls bereits Kirchdörfer waren. Die damaligen Ortsbezeichnungen lauteten: Lutrinpah, Rordorf beziehungsweise Huinmos.[1][2]

Am 1. Januar 1972 w​urde die b​is dahin eigenständige Gemeinde Lauterbach m​it ihrer 5,63 km² großen Gemarkung u​nd ihren Ortsteilen Lauterbach, Esbaum, Haslach, Schaurain u​nd Immelberg i​m Rahmen d​er bayerischen Gebietsreform i​n die Gemeinde Rohrdorf eingegliedert.[3][4] Zu diesem Zeitpunkt h​atte die Ortschaft 459 Einwohner.[4]

Demographie

Entwicklung der Einwohnerzahl bis zur Eingemeindung
Jahr Einwohnerzahl Anmerkungen
181789in 16 Wohngebäuden,[5] gezählt 1817 im Dekanat Söllhuben[6]
18249423 Familien, 17 Häuser[7], gezählt im Verwaltungsjahr 1823/24 des Isarkreises[8]
1840216[9]
1861210[9]
1880199[9]
1900222[9]
1905249[9]
1910250[9]
1919234[9]
1925241[9]
1933243[10]
1939232[10], nach anderen Angaben 233 Einwohner[9]
1946238[9]
1950361[9] Aufnahme von Vertriebenen
1952333[9]
1972459am 1. Januar 1972, Zeitpunkt der Eingemeindung[4]

Verkehr

Dorfkirche St. Johann Baptist

Von Lauterbach a​us führen Landstraßen n​ach Rosenheim, Höhenmoos, Achenmühle u​nd Riedering. Lauterbach h​at eine Haltestelle d​er DB-Omnibuslinie 9493 RoßholzenTörwang – Lauterbach – Rosenheim. Das Straßennetz i​st sowohl über d​en Rohrdorfer Ortsteil Achenmühle a​n die Bundesautobahn 8 angeschlossen a​ls auch über d​ie Autobahnzufahrt i​n Rohrdorf. Über d​ie Autobahn beträgt d​ie Entfernung n​ach München ca. 70 km, n​ach Salzburg ca. 85 km.

Sehenswürdigkeiten

Die katholische Dorfkirche St. Johann Baptist i​n Lauterbach i​st ein spätgotischer Bau m​it Zwiebelturm.

Literatur

  • Sebastian Dachauer: Chronik von Brannenburg und den nächsten Orten der Umgebung (Fortsetzung). In: Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte (Historischen Verein von Oberbayern, Hrsg.), Band 4, München 1843, 9. Abschnitt: Beiträge zur Chronik des Pfarrbezirkes Rordorf, S. 244–270, insbesondere S. 250 (online).
  • Hans Riedler: Rohrdorf/Obb. Eine Ortsgeschichte, 1980 (279 Seiten).
  • Hans Riedler: Rohrdorf/Obb. Eine Ortsgeschichte. Band 2, 1997 (471 Seiten).
Commons: Lauterbach (Rohrdorf) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Arno von Salzburg: Indiculus Arnonis und Brevis notitiae Salzburgenses. Salzburg, ca. 790; nach bekannten und nach bisher unbenützten Handschriften neu herausgegeben und mit Erläuterungen versehen von Friedrich Keinz, München 1869, S. 22..
  2. Sebastian Dachauer: Chronik von Brannenburg und den nächsten Orten der Umgebung. 9. Abschnitt: Beiträge zur Chronik des Pfarrbezirks Rordorf. In: Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte (Historischen Verein von Oberbayern, Hrsg.), Band 4, München 1843, S. 250–251 (online).
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 588.
  4. Hans Riedler: Rohrdorf/Obb. Eine Ortsgeschichte, 1980, S. 263–264.
  5. Martin von Deutinger: Tabellarische Beschreibung des Bisthums Freysing nach der Ordnung der Decanate, München 1820, S. 486 (online),
  6. Deutinger, loc. cit., Vorerinnerung, S. VII
  7. Adolph von Schaden: Alphabetisches Verzeichniß sämmtlicher im Isarkreise gelegenen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Einöden usw. (Als Anhang zu dem topographisch=statistischen Handbuche für den Isarkreis des Königreichs Baiern, Digitalisat), München 1825, S. 281 (online)
  8. Adolph von Schaden: Topographisch=Statistisches Handbuch für den Isarkreis des Königreichs Baiern, gedruckt und verlegt auf Kosten der Königl. Regierung des Isarkreises, München 1825 (online).
  9. Historisches Gemeindeverzeichnis – Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952, Heft 192 der Beiträge zur Statistik Bayerns, herausgegeben vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1953, S. 39 (online, MDZ).
  10. M. Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990. Stadt und Landkreis Rosenheim (Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006)

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