Laudenbach (Weikersheim)
Laudenbach ist ein südlicher Stadtteil von Weikersheim im Main-Tauber-Kreis im nördlichen Baden-Württemberg.
Laudenbach Stadt Weikersheim | |
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Höhe: | 270 m ü. NHN |
Einwohner: | 1162 (31. Dez. 2011) |
Eingemeindung: | 1. Januar 1974 |
Postleitzahl: | 97990 |
Vorwahl: | 07934 |
Schloss mit Pfarrkirche im Hintergrund |
Geographie
Karte mit allen Koordinaten der Wohnplätze auf der Gemarkung von Laudenbach: OSM
Laudenbach liegt im unteren Tal der tief eingeschnittenen Vorbach fast ausschließlich auf der rechten Flussseite. Zur Gemarkung der ehemaligen Gemeinde Laudenbach gehören das Dorf Laudenbach (⊙ ) und der Hoch am Gegenhang des Vorbachtals gelegene Wohnplatz Bergkirche (⊙ ).
Der Vorbach fließt durchs etwa auf 270 m ü. NN liegende Dorf der Ebertsbronner Bach zu. Gut einen Kilometer östlich der Dorfmitte stand auf dem Wartberg früher der Wartturm, etwas unter einem Kilometer weiter südöstlich liegt ebenfalls auf dem rechten Hang des Zuflusses die Wüstung Dürrhof, nur etwa einen halben Kilometer südwestlich des Ortsrandes auf dem Mündungssporn Mittelberg des auf der längsten Strecke parallel zum Vorbach nördlich laufenden Ebertsbronner Bachs über einem Wasserbehälter die Wüstung Schorndorf.
Die Gemarkung ist größtenteils offen, ihr tiefster Punkt liegt am Nordrand beim Ausfluss der Vorbach auf rund 243 m ü. NHN, der höchste fast an ihrem Ostrand auf 427,4 m ü. NHN.[1]
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem 9. Jahrhundert. Von 1388 bis 1572 gehörte der Ort den Herren von Finsterlohe, welche dort auch schon zuvor Besitz hatten. Auf sie geht auch das Schloss und die Bergkirche zurück.
Am 1. Januar 1974 wurde Laudenbach (bzw. Laudenbach a.d. Vorbach[2]) in die Stadt Weikersheim eingegliedert.[3]
Politik
Die Blasonierung des Laudenbacher Wappens lautet: In geteiltem Schild oben in Silber eine rotgekleidete, golden nimbierte Muttergottes mit goldenem Haar, in der Rechten das golden nimbierte Jesuskind, in der Linken ein schräglinkes goldenes Szepter haltend, unten in Blau ein silberner Schrägbalken, belegt mit drei blauen Ringen.
Religion
In Laudenbach bestand eine jüdische Gemeinde bereits im Mittelalter. Nach einer Unterbrechung entstand eine neuzeitliche jüdische Gemeinde im 17. Jahrhundert und bestand bis 1939.[7]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke und Baudenkmale
Im Ortsetter gibt es ein Schlösschen aus der Renaissancezeit, die katholische Pfarrkirche St. Margareta und Fachwerkhäuser. Außerdem sind Teile der Dorfbefestigung erhalten, darunter der runde Herkelsturm (volkstümliche Aussprache: Hergelsdure) aus dem 15. Jahrhundert.
Am bekanntesten ist die westlich auf der anderen Seite des Vorbaches am Ende des steilen Laudenbacher Kreuzweges gelegene gotische Bergkirche zur Schmerzhaften Muttergottes, eine Wallfahrtskirche, deren Grundstein 1412 gelegt wurde und der Eduard Mörike sein Gedicht Bei der Marien-Bergkirche widmete. Sie enthält die 1685 von Achilles Kern gefertigte Tumba-Grablege von Melchior von Hatzfeldt, in der allerdings nur sein Herz beerdigt wurde, während sein Leichnam in Prausnitz bestattet ist.
Rad- und Wanderwege
Der etwa 180 km lange Jakobsweg Main-Taubertal führt durch Laudenbach.[8]
Verkehr
Laudenbach ist aus nördlicher und südlicher Richtung jeweils über die L 1001 zu erreichen, die den Ort durchquert. Im Ortsbereich wird die L 1001 im Norden als Weikersheimer Straße, in der Ortsmitte als Bachstraße und im Süden als Niederstetter Straße bezeichnet. Aus östlicher und westlicher Richtung ist der Ort jeweils über die K 2857 zu erreichen. Im Ort wird die K 2857 im Osten als Mörikestraße, in der Ortsmitte als Am Markt und im Westen als Marienstraße bezeichnet.
Die Bahnstrecke Crailsheim–Königshofen bedient den Ort mit dem Haltepunkt Laudenbach (Württ).
Persönlichkeiten
Einzelnachweise
- Geographie nach Geoportal Baden-Württemberg (Hinweise).
- Christine Demel u. a.: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. Selbstverlag Gemeinde Leinach, Leinach 1999, S. 343.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 469.
- Volks-, Berufs- und Arbeitsstättenzählungen in Westdeutschland vom 6. Juni 1961 (Gemeindeverzeichnis)
- Volks-, Berufs- und Arbeitsstättenzählungen in Westdeutschland vom 27. Mai 1970 (Gemeindeverzeichnis)
- Fortgeschriebene Daten der Stadt Weikersheim anhand der Volkszählung in der Europäischen Union 2011 (Zensus)
- Alemannia Judaica: Laudenbach (Stadt Weikersheim, Main-Tauber-Kreis) Jüdische Geschichte / Betsaal/Synagoge. Online auf www.alemannia-judaica.de. Abgerufen am 6. September 2017.
- Jakobsweg Main-Taubertal (Pilgerweg) - wanderkompass.de. In: wanderkompass.de. Abgerufen am 3. August 2020.
Literatur
- Laudenbach. In: Julius Hartmann, Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Mergentheim (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 59). W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, S. 599–614 (Volltext [Wikisource]).
- Max Schermann: Die Bergkirche bei Laudenbach. Ihre Geschichte und ihre Kunstschätze. Ein Gedenkblatt zur Fünfhundertjahrfeier der Gründung. Bad Mergentheim, 1912, Reprint: Niederstetten, 2012, ISBN 978-3-921249-41-3.
- (Wolfgang Urban): Pfarrkirche St. Margareta, Laudenbach. (Fotos: Konrad Rainer; Diözesanarchiv Rottenburg.) Kunstverlag Fink, Lindenberg 2007, ISBN 978-3-89870-396-3.
Weblinks
- Webpräsenz des Ortsteils (weinort-laudenbach.de)
- Die Bergkirche von Laudenbach auf kirchkunst.de
- Hatzfeld-Grabmal in Laudenbach auf vix-architekten.de
- Laudenbach bei leo-bw.de