Landsmannschaft im CC Pomerania Halle-Aachen
Die Landsmannschaft Pomerania Halle-Aachen ist eine Studentenverbindung im Coburger Convent. Mit ihrer Gründung am 9. November 1792 ist sie eine der ältesten deutschen Verbindungen und eine der wenigen, deren Wurzeln bis in das 18. Jahrhundert zurückreicht. Die Landsmannschaft ist pflichtschlagend und farbentragend. Sie ist heute in Aachen ansässig und vereint aktive und ehemalige Studenten der RWTH Aachen und der FH Aachen als Freundschaftsbund auf Lebenszeit. Die Mitglieder werden „Pommern“ genannt.
Couleur
Pomerania hat die Farben „himmelblau-weiß-schwarz“, dazu werden himmelblaue Mützen getragen. Die Füxe tragen das Fuchsenband himmelblau-weiß.
Geschichte
1694 wurde die Universität Halle – heute Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg – gegründet. Bereits im Jahr 1717 wird in den Universitäts-Annalen von dem Auftreten Pommerscher Studenten mit blauen Schleifen berichtet. Am 9. November 1792 erfolgte schließlich die Gründung eines „Pommerschen Kränzchens“, welches bis heute als Gründungsdatum der Verbindung gilt. In den folgenden Jahren kam es durch die Napoleonische Zeit, die Freiheitskriege etc. zu Verboten, Wiedereröffnungen, einer vorübergehenden Umsiedlung nach Frankfurt (Oder), Beitritte zu anderen Verbindungen und Umwandlung in ein Corps. Am 11. November 1865 wird schließlich die Landsmannschaft Pomerania wiederbegründet. Seit dieser Zeit werden die Farben himmelblau-weiß-schwarz geführt. Vorher wurden die pommerschen Farben himmelblau-weiß oder himmelblau-weiß-rot geführt. Schwarz symbolisiert die Freundschaft und Treue der Mitglieder bis zum Tode. Das „Territorialitätsprinzip“, d. h. das Prinzip, nur Pommersche Studenten aufzunehmen, war bereits 1819 aufgegeben worden. Die Verbindung existierte in Halle bis zur durch den Nationalsozialismus bedingten Suspension 1936.
Parallel existiert als weitaus jüngere Ingenieursverbindung ebenfalls eine Landsmannschaft Pomerania. Dieser Bund war 1920 am Polytechnikum Wismar gegründet worden und 1922 nach Aachen übergesiedelt. Da die Hallenser Pomerania durch die deutsche Teilung keine Möglichkeit hatte, sich in Halle wiederzugründen, beschlossen die beiden namen- und farbengleichen Bünde 1952 eine Fusion zur Landsmannschaft Pomerania Halle-Aachen mit Sitz in Aachen.
Die Landsmannschaft Pomerania ist seit 1870[1] Mitglied im „Coburger Landsmannschafter Convent“, einem Vorläufer des heutigen Coburger Convents. Mit fünf weiteren Verbindungen innerhalb des Coburger Convents ist sie im Goldenen Kartell freundschaftlich verbunden, darunter seit 1872 besonders eng mit der Landsmannschaft Ghibellinia Tübingen.
Seit 1961 verfügt die Verbindung über ein eigenes Haus in Aachen. Im gleichen Jahr war Pomerania Präsidierende des Coburger Convents. Eine Rückkehr nach der Wiedervereinigung nach Halle wurde nach anfänglichen Überlegungen verworfen, da es bei der relativ großen Entfernung der Städte Aachen und Halle/Saale sehr schwierig gewesen wäre, an beiden Orten eine Verbindung zu erhalten. 2011 war Pomerania erneut Präsidierende des Coburger Convents.
Bekannte Pommern
- Adolph Hofmeister (1848–1904), Historiker
- Theodor Hoppe (1846–1934), Theologe, Pionier der Körperbehindertenfürsorge
- Georg Kükenthal (1864–1955), Theologe und Botaniker
- Max Schlenker (1883–1967), Wirtschaftsführer
- Gerhard Schneider (1904–1988), Verwaltungsjurist, Bürgermeister der Hansestadt Lübeck
- Walter Jurecka (1915–1994), Bauingenieur, Professor für Baumaschinen und Baubetrieb an der RWTH Aachen
- Rudolf Jeschar (1930–2014), Ingenieur, Professor für Industrieofenbau an der TU Clausthal
Literatur
- Max Lindemann: Handbuch der Deutschen Landsmannschaft. 10. Aufl., Berlin 1925, S. 200–203.
Einzelnachweise
- Ernst Hans Eberhard: Handbuch des studentischen Verbindungswesens. Leipzig, 1924/25, S. 58.