Lamprechtsmühle (Langenfeld)
Lamprechtsmühle (umgangssprachlich: Lambrächdsmühl[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Langenfeld im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).
Lamprechtsmühle Gemeinde Langenfeld | |
---|---|
Höhe: | 296 m ü. NHN |
Einwohner: | 7 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91474 |
Vorwahl: | 09164 |
Geografische Lage
Die Einöde liegt am Ehebach. 0,5 km nordwestlich des Ortes liegt das Waldgebiet Birken. Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Ullstadt (1,5 km westlich) bzw. nach Langenfeld (0,8 km östlich).[3]
Geschichte
1370 wurde der Ort als „mul zu dem Lamprehts werd“ erstmals urkundlich erwähnt. Eine Person namens Lamprecht war wohl zu dieser Zeit der Besitzer der Mühle.[4] Aus der Urkunde geht hervor, dass die Herren von Lentersheim Eigentümer des Anwesens waren. 1571 wurde sie an Joachim von Seckendorff verkauft. Die heutige Mühle wurde 1591 von Hans Lamprecht erbaut.[5]
Im Jahr 1701 wurde die Lamprechtsmühle von einer 20-köpfigen Räuberbande ausgeplündert.[6]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Lamprechtsmühle ein Anwesen. Das Hochgericht übte die Herrschaft Ullstadt aus. Grundherr des Anwesens war das Rittergut Ullstadt.[7] Unter der preußischen Verwaltung (1792–1806) des Fürstentums Bayreuth erhielt die Lamprechtsmühle die Hausnummer 78 des Ortes Langenfeld.
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Lamprechtsmühle dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Ullstadt und der 1813 gebildeten Ruralgemeinde Ullstadt zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde es in die neu gebildete Ruralgemeinde Langenfeld umgegliedert.[8]
Baudenkmal
- Haus Nr. 78: Mühle
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession waren bis in den 1920er nach St. Johann Baptist (Ullstadt) gepfarrt, seitdem in die Jesus-Christus-Kirche (Langenfeld). Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach Mariä Himmelfahrt (Ullstadt) gepfarrt.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Lambertsmühle. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 258 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 109 (Digitalisat). Ebd. S. 194 (Digitalisat).
- Gerhard Hojer: Landkreis Scheinfeld (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 35). Deutscher Kunstverlag, München 1976, DNB 760102457, S. 171–172.
- Wolf Dieter Ortmann: Landkreis Scheinfeld (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1967, DNB 457000929, S. 115–116.
Weblinks
- Lamprechtsmühle in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
- Lamprechtsmühle in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 19. September 2019.
- Lamprechtsmühle im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 340 (Digitalisat).
- W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 115. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: lambręχdsmǖl.
- Lamprechtsmühle im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 115.
- G. Hojer: Landkreis Scheinfeld, S. 171.
- Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 2., unveränderte Auflage. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-87707-013-2, S. 279 (Erstausgabe: 1950).
- H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 109.
- H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 194.
- Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 52 (Digitalisat).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 61 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1082, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1249, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1182 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1254 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1292 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1119 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 820 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 175 (Digitalisat).