St. Johann Baptist (Ullstadt)

St. Johann Baptist i​st eine n​ach Johannes d​em Täufer benannte evangelisch-lutherische Kirche i​n Ullstadt (Dekanat Neustadt a​n der Aisch).

St. Johann Baptist

Kirchengemeinde

Ursprünglich w​ar St. Johann Baptist e​ine Filialkirche v​on St. Michael i​n Herbolzheim. Sie w​urde 1340 z​ur Pfarrkirche erhoben, z​u der d​ie Kapellen St. Marien u​nd St. Leonhard i​n Ezelheim gehörten. Diese wurden 1349 v​on St. Johann Baptist abgetrennt. Das Kirchenpatronat hatten ursprünglich d​ie Herren v​on Seckendorff.[1] Mit d​eren Übertritt z​ur Lehre Martin Luthers i​m Jahr 1522 w​urde Ullstadt evangelisch.[2] 1662 g​ing das Patronat a​n die katholischen Herren v​on Frankenstein über, d​ie das Rittergut Ullstadt s​amt Besitzungen erworben hatten.[1]

Seit 1957 i​st St. Johann Baptist k​eine eigenständige Pfarrei mehr, sondern Teil d​er Pfarrei Langenfeld (ursprünglich St. Nikolaus, s​eit dem Neubau i​m Jahr 1971/73 Jesus-Christus-Kirche).[2] Die Kirchengemeinde h​atte 1986 280 Mitglieder.[1]

Kirchengebäude

Die ursprüngliche i​m 14. Jahrhundert errichtete Pfarrkirche bestand n​ur aus e​inem Chorturm. Im Zuge d​es Umbaus i​m 15. Jahrhundert w​urde ein fünfachsiges Langhaus m​it einschiffigem Saal angefügt u​nd der Chorturm a​uf Höhe d​es Langhauses abgebrochen, s​o dass v​on diesem n​ur noch d​er Altarraum m​it einem Kreuzrippengewölbe übrig geblieben ist, u​nd ein Westturm errichtet. 1492 w​urde an d​er Nordseite e​ine Vorhalle angebaut. 1601 w​urde der Turm u​m einen Glockenstuhlbalken u​nd einem i​m gotischen Stil gehaltenen achtseitigen, schieferbedeckten Pyramidendach – e​inem sog. Juliushelm – erweitert.

Der ursprünglich unmittelbar a​n der Kirche befindliche Friedhof w​urde 1594 a​n anderer Stelle angelegt.

Ausstattung

Die Innenausstattung (Altar, Kanzel, Taufbecken, Gemälde und Stuckverkleidungen) wurde in den 1720er Jahren ersetzt. Die erste Orgel von 1688 wurde 1713 ersetzt. Die heutige Orgel aus dem Jahr 1857 schuf Augustin Ferdinand Bittner jun. aus Nürnberg.[3][4]

Literatur

  • Italo Bacigalupo und Johannes Tröbs mit e. Arbeitskreis d. Dekanates (Hrsg.): Evang[elisch]-Luth[erisches] Dekanat Neustadt an der Aisch (= Reihe Porträts bayerischer Dekanatsbezirke). Verlag der Evangelisch-Lutherischen Mission, Erlangen 1986, ISBN 3-87214-210-0, S. 84–86.
  • Gerhard Hojer: Landkreis Scheinfeld (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 35). Deutscher Kunstverlag, München 1976, DNB 760102457, S. 334336.
Commons: St. Johannes der Täufer (Ullstadt) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. I. Bacigalupo, S. 84ff.
  2. Geschichte zur Kirche in Ullstadt
  3. G. Hojer, S. 334 ff.
  4. Werkverzeichnis in Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg Bd. 59. 1972, abgerufen am 1. September 2017

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