Laika (Hunderasse)
Unter dem Namen Laika (russisch Лайка, Laika Singular / Лайки, Laiki, Plural) werden einige russische Hunderassen geführt, von denen die FCI drei anerkennt und mit den Standard-Nummern 304, 305 und 306 in die Gruppe 5, Sektion 2 einteilt.
Laika | |||
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FCI-Standard Nr. 304 bis 306 | |||
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Ursprung: | |||
Alternative Namen: |
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Widerristhöhe: |
53–65 cm | ||
Gewicht: |
21–30 kg | ||
Liste der Haushunde |
Die Hündin Laika, die im Rahmen des sowjetischen Raumfahrtprogramms als erstes Lebewesen im Weltraum bekannt wurde, gehörte trotz ihres Namens nicht zu diesen Rassen.
Herkunft und Bedeutung des Begriffs „Laika“ im Russischen
Das Wort Laika (Лайка) ist ein vom Verb layat (лаять, bellen) abgeleitetes Hauptwort und bedeutet wörtlich übersetzt Beller.[1]
Beschreibung
Die drei Rassen sind sich sehr ähnlich, alle werden etwa 65 cm groß und bis 30 kg schwer. Auch innerhalb einer Rasse divergieren sie wie bei vielen „Gebrauchshunden“, wo die Rassezugehörigkeit nachrangig ist, gegenüber dem tatsächlichen Einsatzgebiet. Der Allunions-Kynologenkongress in der damaligen Sowjetunion stellte 1947 für vier Laika-Rassen Standards auf, die inzwischen alle von der FCI anerkannt sind.[2] Neben diesen Standards gibt es noch viele regionale Rassen.
Für alle Laiki gilt in etwa: dichtes Fell mit reichlich Unterwolle, fuchsfarbig, graurötlich, schakalfarbig, wolfsfarbig, gelb, schwarz/weiß. Stehende, etwas seitlich angesetzte Ohren und ein aufgerollter Schwanz.
Arbeitsweise bei der Jagd
Laiki sind selbstständig jagende Hunde mit der Anlage zu einer deutlich ausgeprägten Führerbindung. Gemäß ihrer jagdlichen Brauchbarkeit werden sie den Stöberhunden zugeordnet, zu deren Hauptaufgaben das selbstständige Finden, Stellen und Verbellen der Beute gehört. Im Unterschied zu den Bracken sind Laiki in der Regel nicht spurlaut.[3] Sobald sie auf einer Bewegungsjagd (z. B. in einer Dickung bei Kontakt mit Schwarzwild) dicht an das Wild herangekommen sind, zeigen sie dies durch lautes Bellen an. Eine gut ausgebildete Laika treibt das Wild nicht vor sich her, sondern umkreist es, so dass es an einer Stelle verbleibt, was dem nachrückenden Jäger die Chance gibt, das Stück zu erlegen.[4] Beim Stöbern setzen Laiki typischerweise alle Sinne gleichberechtigt ein, also nicht nur ihre Nase.[3] Im Unterschied zum Elchhund, stöbert eine Laika normalerweise nicht sehr weit und sucht etwa alle 20–30 Minuten den Kontakt zum Hundeführer. Laiki können nach entsprechender Einarbeitung auch zur Nachsuche von Wild, das angeschossen wurde – also nicht sofort tödlich getroffen wurde und verendet ist – eingesetzt werden.
Rassen im Einzelnen
Russisch-Europäischer Laika
- Diese Rasse ist im Bereich der Halbinsel Kola bis hin zum Fernen Osten Russlands verbreitet. Der Russisch-Europäische Laika ist eng verwandt mit dem Karelischen Bärenhund. Er ist der kleinste aller anerkannten Laiki. Die am weitesten verbreitete Färbung in der Rasse ist schwarz mit weißen Abzeichen. Dieser Laika-Schlag hat mittlerweile seinen Weg ins europäische Ausland gefunden.
Westsibirischer Laika
Ostsibirischer Laika
Jakutischer Laika
- Ein weiterer Laika, von der FCI im Jahre 2019 vorläufig anerkannt.[5]
Tschukotskaja Jesdowaja, Tschuktschen-Laika
- In ganz Sibirien sind alle urtypischen Hunde Abkömmlinge der ersten Hunde, die die aus dem Süden kommenden Einwanderer in diese Regionen gebracht hatten. Jesdowaja Laika bedeutet „Transport-Laika“ oder „Laika, der einen Schlitten zieht“:
Quellen und weiterführende Links
Einzelnachweise
- Zh. Zh. Barbot, Zhurnal Gramoty.ru (Ж. Ж. Варбот, ЖУРНАЛ ГРАМОТЫ.РУ): Wortherkunft: Laika. 31. März 2014, abgerufen am 31. März 2014 (russisch).
- Rasseinformation des Laika-Clubs (Memento des Originals vom 24. Februar 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- H. Krebs, H. (Begr.), B. Hespeler (Bearb.): Vor und nach der Jägerprüfung. 59. Aufl., blv, München 2012, ISBN 978-3-8354-1101-2, S. 486.
- A. T. Woylochnikov, S. D. Woylochnikova (Анатолий Тихонович Войлочников, Светлана Дмитриевна Войлочникова): Die Jagdlaiki. (Охотничьи лайки.), gedruckte Ausgabe, S. 333: Elchjagd, Lesnaya promyshlennost (Лесная промышленность), Moskau 1982. (russisch)
- Rassestandard Nr. 365 der FCI: Laika (Hunderasse) (PDF)