Kurtz Ersa
Die Kurtz Holding GmbH & Co. Beteiligungs KG, kurz Kurtz Ersa, ist ein weltweit tätiger Technologiekonzern mit Sitz im unterfränkischen Kreuzwertheim. Das 1779 gegründete inhabergeführte Unternehmen produziert und vertreibt Schaumstoff- und Gießereimaschinen sowie Anlagen für die Elektronikfertigung und verfügt als Holding über 14 Tochtergesellschaften mit 7 Produktionsstätten und 9 Auslandsniederlassungen in Europa, Nordamerika und Asien.
Kurtz Holding GmbH & Co. Beteiligungs KG | |
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Rechtsform | Gesellschaft mit beschränkter Haftung & Compagnie Kommanditgesellschaft |
Gründung | 1779 |
Sitz | Kreuzwertheim-Wiebelbach Deutschland |
Leitung |
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Mitarbeiterzahl | 1.200 (2020)[1] |
Umsatz | 230 Mio. € (2020)[1] |
Branche | Maschinenbau |
Website | www.kurtzersa.de |
Stand: 31. Dezember 2020 |
Geschichte
1799 bis Mitte 19. Jahrhundert
Am 24. März 1779 genehmigten die Grafen von Löwenstein-Wertheim den Bau eines Eisenhammers im Spessart, erste Betreiber waren die Brüder Tobias und Gottlieb Wenzel aus Löwenstein. Im Haseltal bei Hasloch fanden die Brüder einen passenden Ort zur Errichtung einer Hammerschmiede. Die zur Errichtung der Schmiede benötigten Eichenstämme lieferten das Forstamt Michelrieth sowie die Gemeinden Hasloch und Hasselberg. Bereits 1786 übernahm der Eisenhändler und Wertheimer Bürger Friedrich Eberhard Ludwig Greineisen den Eisenhammer für 3.800 Gulden. 14 Jahre später ging der Eisenhammer am 12. Dezember 1800[2] in den Besitz der Brüder Johann Georg und Johann Friedrich Kurtz aus Michelstadt über, Basis dazu war ein Erblehensvertrag mit den Grafen von Löwenstein-Wertheim. 1807 wurde Johann Georg Kurtz alleiniger Besitzer des Eisenhammers, seinem Bruder Johann Friedrich Kurtz kaufte er die andere Hälfte für 4.400 Gulden ab. 1830 übergab Johann Georg Kurtz den Eisenhammer an seinen ältesten Sohn Johann Philipp. Zu der Zeit gab es an Gebäuden neben dem Eisenhammer: ein Nebengebäude, Stallungen, ein Waschhaus und eine Kohlenhütte[3], vier Jahre später kam ein Wohnhaus dazu.
Vom Eisenschmied zum Gießer
1850 wurde die Familie Kurtz zur uneingeschränkten Eigentümerin des Eisenhammers. Im gleichen Jahr kaufte Johann Philipp Kurtz ein Stück der Heiligenwiese in Hasloch, um dort eine Eisengießerei mit Werkstatt zur Metallbearbeitung zu bauen. Ein Jahr später stellte er einen Antrag zur Anlage eines Drehwerks und Koppelofens[4] – der Koppel- oder Kupolofen war als Vorrichtung zum Schmelzen von Metall das Herzstück der Gießerei. Die Angliederung einer Graugießerei 1852 und der Bau einer Maschinenfabrik 1860 erweiterten die Hammerschmiede, gefertigt wurden hauptsächlich Gussteile für landwirtschaftliche Maschinen, Eisenbahnen und Brückenbau.
Ersa
Die bis 1993 eigenständige Firma Ersa GmbH in Wertheim geht auf die im Jahre 1921 in Berlin von Ernst Sachs gegründete „Erste Spezialfabrik für elektrische Lötkolben“ zurück. Ernst Sachs produzierte dort den von ihm erfundenen elektrischen Lötkolben. Die Firma in Wertheim befasst sich bis heute mit Löttechnologien für die Elektronikfertigung und entwickelt neben Handlötkolben unter anderem Lötmaschinen, Lötstationen, Inspektionssysteme und Lotpastendrucker.[5][6]
Unternehmen
Die Kurtz Holding GmbH & Co. Beteiligungs KG ist ein in sechster Generation inhabergeführtes Familienunternehmen und als weltweiter Zuliefer- und Technologiekonzern tätig. Das Unternehmen umfasst mit seinen 14 Tochtergesellschaften die Geschäftsfelder Electronics Production Equipment (Elektronikfertigung), Automation & Components und Moulding Machines (Schaumstoffmaschinen und Gießereimaschinen). In 7 Produktionsstätten und 9 Auslandsniederlassungen werden u. a. Gießereimaschinen, Schablonendrucker, Lötmaschinen, Handlötwerkzeuge sowie Rework-, Inspektions- und Automatisierungssysteme produziert und vertrieben.
Kurtz Holding GmbH & Co. Beteiligungs KG Unternehmensstruktur:[7]
- Kurtz GmbH, Kreuzwertheim
- Ersa GmbH, Wertheim
- Kurtz Ersa Logistik GmbH[8]
- Kurtz Ersa Hammer Academy GmbH
- Conline GmbH, Wertheim[9]
- Ph. Kurtz Eisenhammer GmbH & Co. KG, Hasloch
- Kurtz Verwaltungsgesellschaft mbH, Hasloch
- Gefolgschaftsunterstützung der Fa. Kurtz GmbH in Hasloch (Main) e.V., Hasloch
- Kurtz Ersa Asia Ltd., China, Hongkong
- Kurtz Zhuhai Manufacturing Ltd., China, Zhuhai
- Kurtz Shanghai Ltd., China, Shanghai
- Kurtz North America Inc., USA, Plymouth
- Kurtz Ersa S.A. de C.V., Mexiko, Mexiko-Stadt
- Gesellschaft mit beschränkter Haftung „Kurtz OST“, Russland, Moskau Zentrum
- Société Kurtz France S.A.R.L., Frankreich, Talant
Historische Spuren
- Eisenhammer Hasloch errichtet 1779 bei Hasloch, heute Industriedenkmal.
Literatur
- Robert Meier: Vom Haslocher Eisenhammer zu Kurtz Ersa: Eine glühende Unternehmensgeschichte aus dem Spessart. 1. Auflage. Klartext Verlag, ISBN 978-3-8375-0982-3
Weblinks
Einzelnachweise
- www.kurtzersa.de: Kurtz Ersa in Zahlen
- Staatsarchiv Wertheim (im Folgenden: StAWt) - Faszikel Rep. 65 Nr. 90; Qu. 62: Anzeige des Verkaufs durch Greineisen.
- StAWt-F Rep. 65 Nr. 90 I.
- StAWü, Landratsamt Marktheidenfeld, Nr. 683.
- Ersa Chronologie. Abgerufen am 29. Dezember 2021.
- Ersa Geschichte. http://ts.kurtzersa.de, abgerufen am 29. Dezember 2021.
- Bundesanzeiger: Bundesanzeiger. Abgerufen am 29. November 2018.
- Kurtz Holding GmbH & Co. Beteiligungs KG: Kurtz Ersa Zentrallager eröffnet. 7. März 2018, abgerufen am 29. November 2018.
- Kurtz Holding GmbH & Co. Beteiligungs KG: Kurtz Ersa-Nachricht zur Umfirmierung der MBW Metallbearbeitung Wertheim GmbH in Conline GmbH. In: Kurtz Ersa-Website. Kurtz Holding GmbH & Co. Beteiligungs KG, 22. Januar 2018, abgerufen am 22. Januar 2018.