Kurt Stoph
Kurt Werner Stoph (* 10. September 1912 in Schöneberg; † 30. April 1980 in Berlin) war ein deutscher Politiker (SED), Staatssekretär und Präsident des Deutschen Fußballverbandes der DDR (DFV).
Leben
Stoph wurde als Sohn einer Arbeiterfamilie geboren. Er war der ältere Bruder des späteren Staatsratsvorsitzenden der DDR Willi Stoph. Kurt Stoph besuchte von 1918 bis 1926 die Volksschule. Anschließend nahm er Fernunterricht als technischer Kaufmann (1926–1929) und erlernte von 1927 bis 1931 den Beruf des Buchdruckers. 1927 trat er dem Buchdruckerverband, der Roten Hilfe und der Roten Jungfront bei. Später war er Gruppen- und Zugführer bei der Roten Jungfront.
Im Februar 1933 wurde Stoph wegen seiner politischen Tätigkeit verhaftet und in das KZ Oranienburg verbracht. Von 1936 bis 1939 arbeitete er als Radiomonteur, von 1939 bis 1942 als kaufmännischer Angestellter in Berlin. Zwischen 1940 und 1945 leistete er Kriegsdienst bei der Wehrmacht.
1945 trat Stoph der KPD, 1946 der SED bei. Von 1946 bis 1949 war er Geschäftsführer im Berliner Baustoffkontor, dann 1950/1951 kommissarischer Leiter der Deutschen Handels-Zentrale Baustoffe. Er absolvierte 1952 die Deutsche Verwaltungsakademie in Forst Zinna und war 1952/53 als Leiter der Hauptabteilung Koordinierung und Kontrollstelle für Industrie und Verkehr beim Ministerrat tätig. Von 1953 bis 1979 war Stoph als Staatssekretär Leiter der Staatlichen Verwaltung der Staatsreserve. 1956/57 besuchte er die Parteihochschule der KPdSU in Moskau.
Stoph gehörte als Mitglied von 1957 bis 1979 dem DTSB-Bundesvorstand an. Er unterzeichnete am 18. Mai 1958 die Gründungsurkunde des Deutschen Fußballverbandes und war von 1958 bis 1961 dessen erster Präsident.[1]
Auszeichnungen
- Medaille für Kämpfer gegen den Faschismus 1933 bis 1945 (1958)
- Banner der Arbeit (1961 und 1964)
- Vaterländischer Verdienstorden in Silber (1969) und in Gold (1972) sowie Ehrenspange zum Vaterländischen Verdienstorden in Gold (1977)
- Ehrengrab in der Grabanlage Pergolenweg der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Berliner Zentralfriedhof Friedrichsfelde (1980)
Literatur
- Günther Buch: Namen und Daten wichtiger Personen der DDR. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dietz, Berlin (West)/Bonn 1979, ISBN 3-8012-0034-5, S. 312.
- Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 2: Maassen – Zylla. K. G. Saur, München 1997, ISBN 3-598-11177-0, S. 904.
- Hans-Joachim Fieber et al. (Hrsg.): Widerstand in Berlin gegen das NS-Regime 1933 bis 1945. Ein biographisches Lexikon. Band 7. Trafo-Verlag, Berlin 2005, S. 317f.
- Bernd-Rainer Barth: Stoph, Kurt Werner. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
Einzelnachweise
- Holger Joel, Ernst Christian Schütt: Die Chronik des deutschen Fußballs. Die Spiele der Nationalmannschaften von 1908 bis heute. 4. Auflage. Chronik Verlag im Wissen Media Verlag, München/Gütersloh 2008, S. 100.