Kurt Horedt

Leben

Horedt stammte aus der Familie eines Gymnasiallehrers und absolvierte 1936 in Cluj-Napoca zunächst das Staatsexamen für Geschichte, danach ging er für das Studium der Vor- und Frühgeschichte nach Deutschland. Er studierte in Kiel und Leipzig und promovierte 1939 schließlich bei Kurt Tackenberg in Bonn. Thema der Dissertation war die Wietenbergkultur, deren namengebender Fundort von Horedts Großvater Carl Seraphin (1862–1951) ausgegraben worden war. Nach dem Zweiten Weltkrieg wirkte er als Professor für Vor- und Frühgeschichte an der Babeș-Bolyai-Universität Cluj. Neben seinen vorgeschichtlichen Forschungsinteressen wandte er sich dem frühen Mittelalter zu, da aus politischen Gründen die Slawenforschung gefordert war. 1968/69 leitete Horedt die Bergung des zweiten völkerwanderungszeitlichen Fürstengrabes von Apahida. 1981 wanderte Horedt in die Bundesrepublik Deutschland aus.

Publikationen

  • Archäologische Beiträge zur Herkunft der Siebenbürger Sachsen. In: J. Hermann (Hrsg.), Archäologie als Geschichtswissenschaft. Schr. Ur- u. Frühgesch. 30 (Berlin 1977) 447–459
  • mit D. Protase, Das zweite Fürstengrab von Apahida (Siebenbürgen). Germania 50, 1972, 174–220
  • Zur Herkunft und Datierung des Kessels von Gundestrup. Jahrb. RGZM 14, 1967, 99–133
  • Siebenbürgen im Frühmittelalter. Antiquitas 28 (Bonn 1986)
  • Moresti 2. Grabungen in einer mittelalterlichen Siedlung in Siebenbürgen (Bonn 1984)
  • Einflüsse der Hügelgräberkultur und der Velaticer Kultur in Siebenbürgen. Germania 45, 1967, 42–50

Memoiren

  • K. Horedt: Und was verschwand, wird mir zu Wirklichkeiten. Bonn 1988 (mit Schriftenverzeichnis).

Nachruf

  • T. Soroceanu, Kurt Horedt. Eine Persönlichkeit in bewegten Zeiten. In: N. G. Otto Boroffka / T. Soroceanu (Hrsg.), Transsilvanica. Archäologische Untersuchungen zur älteren Geschichte des südöstlichen Mitteleuropa. Gedenkschrift für Kurt Horedt. Internat. Arch. Studia honoraria 7 (Rahden 1999) 11–17.
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