Kunsthalle Basel
Die Kunsthalle Basel wurde im Jahr 1872 gegründet und ist demnach die älteste Kunsthalle der Schweiz. Sie ist gemäss eigenen Angaben ein Ort von Ausstellungen, der lokale und internationale, avantgardistische und zeitgenössische Tendenzen zu vereinen sucht. Zudem will sie Raum bieten sowohl für das Ausstellen neuer künstlerischer Arbeiten und Methoden als auch für ein Rahmenprogramm, das sowohl Künstlergespräche und Performances als auch Film- und Musikevents beinhaltet. Neben dem Stadttheater Basel und gegenüber dem Konzerthaus Stadtcasino gelegen, ist die Kunsthalle Bestandteil des kulturellen Zentrums Basels. Seit Ende 2014 wird die Kunsthalle Basel von Elena Filipovic, ihrer ersten Direktorin, geleitet.
Geschichte
Die Errichtung wurde durch den Zusammenschluss des 1839 gegründeten Basler Kunstvereins und der Basler Künstlergesellschaft im Jahr 1864 initiiert. Bei der Einweihung des Gebäudes im Frühjahr 1872 fasste der damalige Präsident des Basler Kunstvereins, Johann Jakob Im Hof, die Funktion der Kunsthalle programmatisch so zusammen: «Der bildenden Kunst eine Stätte zu bereiten, um in unserer Vaterstadt das Interesse dafür anzuregen, zu fördern, zu verbreiten, sowie freund-schaftliche Beziehungen unter Künstlern und Kunstfreunden zu pflegen.»
In den 1920er und 1930er Jahren, vor der Eröffnung des Kunstmuseums Basel, wurde in der Kunsthalle Basel die heimatlos gewordene öffentliche Kunstsammlung der Stadt Basel aufbewahrt und ausgestellt. Aufgrund der anhaltenden kritischen Finanzlage wurde das Gebäude in den 1950er Jahren zeitweise an Regierungsbehörden vermietet, bevor es nach der Renovierung 1969 zurück in den Besitz des Basler Kunstvereins gelangte.
Architektur
Finanziert durch die Erträge zweier Fährdienste über den Rhein, wurde die Kunsthalle Basel zwischen 1869 und 1872 nach Plänen des Architekten Johann Jakob Stehlin-Burckhardt errichtet. Künstler wie Arnold Böcklin, Carl Brünner, Ernst Stückelberg und Charles Iguel waren an der künstlerischen Ausschmückung des Gebäudes beteiligt. Seit ihrem Bau befindet sich im Erdgeschoss ein Vereinslokal, das heute als «Restaurant Kunsthalle» selbständig geführt wird.
Bis 1927 wurde das Gebäude mehrfach architektonisch erweitert, um zusätzlich ein Bildhaueratelier, das von 1874 bis 1885 an Ferdinand Schlöth vermietet wurde,[1] sowie eine Skulpturenhalle (heute «Stadtkino Basel») einzurichten. Zwischen 1969 und 1973 wurde die Kunsthalle Basel erstmals umfassend renoviert. Die Bibliothek, deren Beständen auf das Gründungsjahr des Kunstvereins zurückreichen und die heute ihren Schwerpunkt im Bereich zeitgenössischer Kunstpublikationen hat, wurde 1992 im ehemaligen Hauswart-Quartier untergebracht.
2004 wurden weitere umfangreiche Erneuerungen durch die Architekten Miller & Maranta durchgeführt. Die Vorgabe hierfür war, den alten Glanz des Gebäudes zu erhalten und es gleichzeitig auf den neuesten Stand zu bringen, um den Anforderungen zeitgenössischer Ausstellungen gerecht zu werden. Die ursprüngliche Bedeutung und Funktion des Gebäudes – also das Zusammenspiel von Architektur und Kunst – sollte dabei bestmöglich erhalten bleiben. Im Zusammenhang mit der Renovierung wurde zudem das Schweizerische Architekturmuseum SAM im ersten Geschoss des Gebäudes integriert.
Leitung der Kunsthalle
- 1909–1934: Wilhelm Barth
- 1934–1949: Lucas Lichtenhan
- 1949–1955: Robert Th. Stoll
- 1955–1967: Arnold Rüdlinger
- 1968–1973: Peter F. Althaus
- 1974–1976: Carlo Huber
- 1976–1978: Werner von Mutzenbecher und Maria Netter (Interimsleitung)
- 1978–1988: Jean-Christophe Ammann
- 1988–1995: Thomas Kellein
- 1996–2002: Peter Pakesch
- 2003–2014: Adam Szymczyk
- seit 2014: Elena Filipovic
Literatur
- Annemarie Monteil: Die Ära Ammann in der Kunsthalle Basel. In: Basler Stadtbuch 1988, S. 109–114.
- Simon Baur: Intellektueller Schub für die Kunsthalle – War die Ära Szymczyk ein Erfolg? In: Basler Stadtbuch 2014, S. 158–160.
- H. M.: Nachruf auf Wilhelm Barth In: Schweizer Kunst, Heft 4, November 1934, S. 46f.
Weblinks
Einzelnachweise
- Stefan Hess: Zwischen Winckelmann und Winkelried. Der Basler Bildhauer Ferdinand Schlöth (1818–1891). Berlin 2010, S. 73.