Kunnersdorf (Augustusburg)
Kunnersdorf ist ein Ortsteil der Stadt Augustusburg im Landkreis Mittelsachsen im Erzgebirge.
Kunnersdorf Gemeinde Augustusburg | ||
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Höhe: | 300 m | |
Einwohner: | 287 (Nov. 2010)[1] | |
Eingemeindung: | 1. April 1929 | |
Eingemeindet nach: | Erdmannsdorf | |
Postleitzahl: | 09573 | |
Vorwahl: | 037291 | |
Lage von Kunnersdorf in Sachsen | ||
Geografie
Lage
Das einreihige Waldhufendorf liegt an der Westseite direkt im Tal der Zschopau, zwischen der Mündung des Dittmannsdorfer Baches und dem Sternmühlental. Ein kleiner Siedlungsteil zieht sich nach Westen hin ein kurzes Stück in das vom Schwarzbach gebildete, nach einer an ihm gelegenen historischen Chemnitzer Gaststätte benannte Sternmühlental hinauf. Am Ostufer des Flusses gegenüber von Kunnersdorf an der Einmündung des Fließgewässers Tiefer Graben liegt der Felsen Kunnerstein[2].
Geschichte
Das Dorf wird 1376 als Conradisdorf erstmals urkundlich erwähnt[3]. Später schrieb man Conratstorf (1378), Cunnersdorf (1403).
Es handelt sich um das Dorf eines Conrad[4].
Der Ort lag im Amt Schellenberg, das 1573 in Amt Augustusburg umbenannt wurde.[5]
August Schumann nennt 1818 im Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen Kunnersdorf betreffend u. a.:
- „Es hat 38 Häuser und 240 Einwohner, ein Erbgericht mit schönen Wiesen, beträchtlicher Holzung, aber wenig Feldbau; es sind ferner unter den Einwohnern 9 Hufenbesitzer, ein dreiviertel Hüfner, 26 Häusler und ein Schmidt. An der Zschopau liegt eine zum Erbgericht gehörige Mahl- und Schneidemühle.
Die Einwohner nähren sich von Ackerbau, der aber nicht sehr ersprieslich. Der Ort ist nach Erdmannsdorf eingepfarrt, wohin die Kinder auch in die Schule gehen. [...]
Im Dorfe ist ein Beigeleite von Augustusburg, und nicht weit davon liegt eine Kalkhütte.“[6]
Um 1830 werden drei Schneidemühlen und eine Mühle an der Mündung des Dittmannsdorfer Baches genannt. Im 19. Jahrhundert verrichtete ein Großteil der Einwohner Holz- und Flößarbeiten später auch Fabrikarbeiten. Die günstige Lage zur Ausnutzung der Wasserkraft ließ 1859 im Sternmühlental eine Vlies- und Verbandwattefabrik entstehen. Eine Wollreißerei und eine Grobgarnspinnerei folgten 1864 an der Zschopau und im Tal des Dittmannsdorfer Baches. Diese schlossen sich 1964 zusammen und arbeiteten ab 1972 als VEB Grobgarn Rinotex.[7]
Am 1. April 1929 wurde Kunnersdorf nach Erdmannsdorf eingemeindet.[8] Seit 1999 gehört es mit letzterem zu Augustusburg.
Einwohnerentwicklung
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Literatur
- Das mittlere Zschopaugebiet (= Werte unserer Heimat. Band 28). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1977, S. 95f.
Einzelnachweise
- Daten/Fakten auf augustusburg.de (Memento vom 18. Januar 2015 im Internet Archive), abgerufen am 17. Januar 2011
- "Ausflugsfelsen Kunnerstein, Homepage der Stadt
- Karlheinz Blaschke (Hrsg.): Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen, Neuausgabe, Leipzig 2006, S. 399, ISBN 3-937209-15-8
- Ernst Eichler, Hans Walther (Hrsg.): Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen, Berlin 2001, Band I, S. 550 und 151, ISBN 3-05-003728-8
- Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas 1790. Gumnior, Chemnitz 2009, S. 70, ISBN 978-3-937386-14-0
- vgl. Kunnersdorf, Cunnersdorf. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 5. Band. Schumann, Zwickau 1818, S. 260 f.
- Das mittlere Zschopaugebiet (= Werte unserer Heimat. Band 28). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1977, S. 95–96.
- Das Sachsenbuch, Kommunal-Verlag Sachsen KG, Dresden 1943
- vgl. Erdmannsdorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Weblinks
- Kunnersdorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen