Kugelsamige Platterbse
Die Kugelsamige Platterbse[1] (Lathyrus sphaericus) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Platterbsen (Lathyrus). Sie ist in Eurasien und Nordafrika verbreitet.
Kugelsamige Platterbse | ||||||||||||
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Kugelsamige Platterbse (Lathyrus sphaericus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lathyrus sphaericus | ||||||||||||
Retz. |
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Kugelsamige Platterbse ist eine einjährige krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von bis zu 50 Zentimetern. Der Stängel ist geflügelt, das heißt der Länge nach mit häutigen Leistchen versehen.
Die Laubblätter sind wechselständig angeordnet. Die gefiedert Blattspreite besteht aus ein bis drei Paar Fiederblättchen und endet mit einem grannenartigen Fortsatz oder einer kurzen Ranke versehen. Die Fiederblättchen sind sehr schmal und etwa 8- bis 20-mal so lang wie breit. Die Nebenblätter sind halb pfeilförmig.[1]
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht von Mitte April und Juni. Der in zwei Teile gegliederte Blütenstiel ist kürzer als das Blatt und trägt etwa in oder oberhalb der Mitte ein 5 bis 20 Millimeter langes lineales (nadelförmiges) Blättchen. Die meist einzeln stehenden zwittrigen Blüten sind 7 bis 13 Millimeter lang, zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die Kronblätter sind ziegelrot, weshalb sie auch Ziegelrote Platterbse genannt wird.
Die kahle Hülsenfrucht ist 3 bis 7 Zentimeter lang und 4 bis 7 Millimeter breit. Sie enthält 8 bis 15 kugelige Samen.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 14.[2]
Vorkommen
Die Kugelsamige Platterbse kommt im Mittelmeerraum, in Nordafrika und verstreut über Kleinasien bis nach Indien vor. Im Ostseeraum gibt es einzelne Vorkommen, in Kalifornien wurde sie eingebürgert.
Sie wächst vor allem auf trockenen Rasen, in Gebüschen und an Böschungen, aber auch in Ruderalfluren.
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2 (mäßig trocken), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 5 (sehr warm-kollin), Nährstoffzahl N = 3 (mäßig nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).[3]
Taxonomie
Die Erstveröffentlichung von Lathyrus sphaericus erfolgte 1783 durch Anders Jahan Retzius in Observationes Botanicae: sex fasciculis comprehensae. Fasc. 3. Lipsiae, Siegfried Lebrecht Crusium.
Literatur
- Christoph Käsermann: Lathyrus sphaericus Retz – Kugelsamige Platterbse – Fabaceae. In: Christoph Käsermann, Daniel M. Moser (Hrsg.): Merkblätter Artenschutz – Blütenpflanzen und Farne. Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft, Bern 1999, S. 180–181 (PDF-Datei; 58 kB).
Einzelnachweise
- Lathyrus sphaericus Retz., Kugelsamige Platterbse. FloraWeb.de
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 620.
- Lathyrus sphaericus Retz. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 23. März 2021.
Weblinks
- Kugelsamige Platterbse. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Die Verbreitung auf der Nordhalbkugel nach Eric Hultén
- Gerhard Nitter: Steckbrief mit Fotos.
- Michael Hassler, Bernd Schmitt: Pflanzenwelt von Deutschland: Datenblatt mit Fotos.
- Verbreitung auf der Nordhalbkugel aus: Eric Hultén, Magnus Fries: Atlas of North European vascular plants. 1986, ISBN 3-87429-263-0 bei Den virtuella floran.