Krystyna Kuperberg

Krystyna Maria Kuperberg, geb. Trybulec (* 17. Juli 1944 i​n Tarnów) i​st eine amerikanische Mathematikerin polnischer Herkunft.

K. Kuperberg, 1990

Ihre Eltern, Jan W. u​nd Barbara H. Trybulec, w​aren Apotheker m​it einer eigenen Apotheke i​n Tarnów. Ihr älterer Bruder Andrzej Trybulec, i​hr Ehemann Włodzimierz Kuperberg u​nd ihr Sohn Greg Kuperberg s​ind ebenfalls Mathematiker. Die Tochter Anna Kuperberg i​st eine bekannte amerikanische Fotoreporterin.

Im Alter von 15 Jahren ist sie mit ihren Eltern von Tarnów nach Danzig umgezogen. Im Jahre 1962 nahm sie das Studium der Mathematik an der Warschauer Universität auf. Ihre ersten Mathematikvorlesungen hörte sie bei Andrzej Mostowski; später hörte sie Topologie-Vorlesungen bei Karol Borsuk und wurde von diesem Gebiet fasziniert.

Krystyna Kuperberg, 2004

Krystyna Kuperberg erlangte folgerichtig 1966 den Magistergrad in Topologie unter Leitung von Borsuk. In den folgenden Jahren befasste sie sich hauptsächlich mit Topologie, daneben auch mit euklidischer Geometrie, später auch mit diskreter Geometrie. Im Jahre 1969 verließ sie mit ihrer Familie Polen zunächst nach Schweden, 1972 weiter in die Vereinigten Staaten nach Houston, Texas. 1974 wurde sie bei Karol Borsuk (und William Jaco) an der Rice University promoviert (Dissertation: The Shape Theory Analogues of Some Classical Isomorphism Theorems for Homology and Homotopy Groups).[1] Im gleichen Jahr traten sie und ihr Ehemann Stellen an der Auburn University an. 1984 erhielt sie dort eine volle Professur.

Sie lehrte a​uch an d​er Oklahoma State University (1982–83), d​em Courant Institute o​f Mathematical Sciences o​f New York University (1987) u​nd im Sommersemester 1995 a​n der Universität Paris XI i​n Orsay.

Im Jahre 1987 löste sie ein bis dahin offenes Problem von Bronisław Knaster. In den 1980er Jahren begann ihr Interesse an Fixpunkten und an topologischen Aspekten dynamischer Systeme. 1993 konstruierte sie ein glattes Gegenbeispiel zur Seifert-Vermutung, dass alle nicht-singulären stetigen Vektorfelder auf der 3-Sphäre eine geschlossene Lösungskurve haben. Unter geringeren Differenzierbarkeitsvoraussetzungen war die Vermutung schon 1974 durch Paul A. Schweitzer widerlegt worden.

Ihre Arbeit a​n dynamischen Systemen führt s​ie gemeinsam m​it ihrem Sohn fort.

Sie h​ielt 1995 e​ine AMS Plenary Lecture, 1996 e​ine MAA Plenary Lecture i​m Jahre 1996 u​nd sie w​ar 1998 eingeladene Sprecherin a​uf dem Internationalen Mathematikerkongress i​n Berlin (Counterexamples t​o the Seifert conjecture).

1995 erhielt Kuperberg den Alfred-Jurzykowski-Preis der Kościuszko-Stiftung. 1996 erhielt sie den Research Excellence Award vom College of Sciences and Mathematics der Auburn University. Sie ist außerdem in der American Mathematical Society (AMS) tätig und deren Fellow.

Ausgewählte Veröffentlichungen

Commons: Krystyna Kuperberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Krystyna Kuperberg im Mathematics Genealogy Project (englisch) Vorlage:MathGenealogyProject/Wartung/id verwendet
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