Kreuzerhöhungskirche (Górowo Iławeckie)
Die Kreuzerhöhungskirche in Górowo Iławeckie (Landsberg (Ostpreußen)), Woiwodschaft Ermland-Masuren ist ein Gotteshaus der Ukrainischen Griechisch-katholischen Gemeinde, deren Vorfahren in den ersten Nachkriegsjahren aus den südöstlichen Woiwodschaften Polens im Rahmen der Aktion Weichsel zwangsübersiedelt wurden.
Geschichte
Die gotische Backsteinkirche auf Feldsteinfundamenten wurde zwischen 1335 und 1367 errichtet. Sie wurde zum ersten Mal 1367 in Dokumenten erwähnt. Während der Reformation wurde sie von den Lutheranern übernommen. Sie fiel 1655 einem Brand zum Opfer, wurde bis auf die Ringmauern und die Umfassungsmauern der beiden Untergeschosse des Turms zerstört, wurde jedoch wiederaufgebaut. Die Anfang des 19. Jahrhunderts baufällig gewordene Kirche wurde 1866 wiederaufgebaut, erhielt einen Turmoberbau, einen Giebel an der Ostseite, eine Sakristei und eine Vorhalle. Sie wurde 1911 erneut renoviert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb die Kirche mehrere Jahre lang ungenutzt. In den 1980er Jahren wurde sie von den ortsansässigen Ukrainern übernommen und dem griechisch-katholischen Ritus angepasst. Die Kirche erhielt eine Ikonostase-Wand mit von Jerzy Nowosielski gemalten Ikonen.
Architektur
Die Kirche ist einschiffiger Bau mit Strebepfeilern und einem Turm an der Westwand, aber ohne Chorraum. Die Wände sind durch schmale Blenden gegliedert. Der Turm mit dem Portal im Erdgeschoss trägt ein spitzes Zeltdach. Das Gewölbe der Turmhalle entstand 1911. Die Kirche wurde mit einem Satteldach aus Ziegeln gedeckt.
Der Kirchenraum hatte ursprünglich ein fünfjochiges Gewölbe, beim Wiederaufbau nach 1655 wurde eine flache Holzdecke errichtet. Die Sakristei ist mit Kreuzrippengewölben überspannt.
Zur barocken Ausstattung gehörte der Hochaltar aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts und die Kanzel aus der Werkstatt von Johann Pfeffer. Johann Josua Mosengel errichtete 1701 eine Orgel, deren reich verzierter Prospekt der Werkstatt von Johann Christoph Döbel zugeschrieben wird. Hinter den historischen Prospekt wurde 1895 oder 1913 (die Angaben hierzu gehen auseinander) eine neue Orgel erbaut. Diese Orgel – die den Zweiten Weltkrieg überstand – wurde nach und nach ihrer Pfeifen beraubt, bevor 1974 das leere Gehäuse abgerissen wurde[1].
Das erhaltene Altarbild (nach 1660) mit der Darstellung der Abendmahlszene befindet sich im Ermländischen Museum in Heilsberg.
Die Kirche wurde am 15. März 1957 unter 257 (G/28) in das Verzeichnis der Baudenkmäler der Woiwodschaft Ermland-Masuren eingetragen[2]
- Ostfassade mit Giebel
- Turm
- Südfassade
- Ikonostase
- Ikonostase
Literatur
- Georg Dehio: West- und Ostpreußen. Handbuch der Kunstdenkmäler. Deutscher Kunstverlag 1993.
Weblinks
- Die Kirche von Landsberg (deutsch)
Einzelnachweise
- Werner Renkewitz, Jan Janca, Hermann Fischer: Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen. Band II, 1: Mosengel, Caspari, Casparini. Pape Verlag, Berlin 2008, S. 138–141.
- http://www.nid.pl/pl/Informacje_ogolne/Zabytki_w_Polsce/rejestr-zabytkow/zestawienia-zabytkow-nieruchomych/stan%20na%2030.09.13/WAR-rej.pdf