Konrad Kleinschmidt
Johann Konrad Kleinschmidt (* 29. Dezember 1768 in Oberdorla; † 23. Dezember 1832 in Friedrichstal (Narsarmijit), Grönland) war ein deutscher Missionar der Herrnhuter Brüdergemeine.
Leben
Konrad Kleinschmidt war der Sohn des Strumpfwebers Emanuel Kleinschmidt (1723–1786) und seiner Frau Maria Bomberg.[1] Er übersiedelte 1775 mit seinen Eltern nach Neudietendorf, wo die Familie auf Empfehlung des Niederdorlaer Arztes Sternbeck in die Dienste der Herrnhuter eintraten.[Beleg?]
1793 wurde er nach Grönland geschickt, wo er anfangs Helfer in der Missionsstation Neu-Herrnhut war. Er lernte die grönländische Sprache und galt als begabter Missionar. Am 25. Juni 1800 heiratete er die am 18. Mai in Grönland angekommene Dänin Anna Margrethe Hammeleff (1772–1812), Tochter des Hofbesitzers Anders Hans Christiansen (1732–1789) und seiner Frau Cathrina Margretha Bertelsdatter.[1] Aus der Ehe gingen zuerst die Kinder Maria Luise (1801–?), Carolina Margaretha (1803–?) und Friederich Imanuel (1806–?) hervor.[2] Um 1807 wurde Konrad Kleinschmidt offenbar in die Missionsstation Lichtenfels (Akunnaat) versetzt, wo die Kinder Catharina Elisabeth (1808–?) und Hanna Berthelina (1812) geboren wurden.[3] Seine Frau Anna Margrethe starb im Mai 1812 an den Folgen der Geburt des letzten Kindes, das zwei Monate später ebenfalls starb.[4] Einige Monate später reiste Konrad Kleinschmidt mit seinen drei Kindern mit dem Schiff zu einer Erholungsreise ins schottische Leith, wobei kurz zuvor wohl auch die Tochter Catharina Elisabeth gestorben war.[5]
Am 3. Mai 1813 heiratete er in Edinburgh die Dänin Christina Petersen (1780–1853), Tochter des Hofbesitzers Peter Christensen (um 1749–1822) und seiner Frau Anne Juelsdatter (um 1742–1820).[1] Drei Wochen später kam er wieder in Grönland an, wobei die Kinder aus erster Ehe in Europa geblieben waren.[5] In der Missionsstation Lichtenau (Alluitsoq) wurde 1814 der Sohn Samuel Petrus (1814–1886) geboren.[1] Später wurden die Töchter Cornelia Benigna und Anne Elisabeth Sophia geboren.[6] Der Sohn Daniel Jobst (1821–1822) starb ebenfalls jung.[7] In dieser Zeit übersetzte Konrad Kleinschmidt große Teile des Alten Testaments sowie das gesamte Neue Testament, das 1823 erschien.[1]
1824 reiste er noch weiter nach Süden und gründete die Missionsstation Friedrichstal (Narsarmijit). Die Gemeinde zählte 1828 schon über 300 Mitglieder. Konrad Kleinschmidt starb 1832 in Friedrichstal im Alter von knapp 64 Jahren.[1]
Literatur
- Ove Bak: Johan Conrad Kleinschmidt. Ministeriet for Grønland, Kopenhagen 1975, ISBN 87-7480-106-6.
- Paul Karmrodt: Zwei Vogteier Wissenschaftler in Grönland. In: Mühlhäuser Beiträge. Heft 11. Mühlhäuser Druckhaus, Mühlhausen/Thüringen 1988, S. 89–92.
- Frederik Nielsen: Kleinschmidt, Johan Conrad. In: Carl Frederik Bricka (Hrsg.): Dansk biografisk Lexikon. Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537–1814. 1. Auflage. Band 9: Jyde–Køtschau. Gyldendalske Boghandels Forlag, Kopenhagen 1895, S. 218 (dänisch, runeberg.org).
Einzelnachweise
- Finn Gad, Hother Ostermann: Conrad Kleinschmidt. Dansk Biografisk Leksikon.
- Kirchenbuch Neu-Herrnhut 1733–1809. (Getaufte europäische Kinder). S. 84.
- Kirchenbuch Lichtenfels 1758–1900. (Geborene und Getaufte europäische Kinder). S. 127-1 & 129).
- Kirchenbuch Neu-Herrnhut 1733–1809. (Gestorbene Europäer). S. 135.
- Kirchenbuch Neu-Herrnhut 1733–1809. (Seereisen). S. 200.
- Kirchenbuch Neu-Herrnhut 1733–1809. (Seereisen). S. 201.
- Kirchenbuch Neu-Herrnhut 1809–1900. (Gestorbene Europäer). S. 125.