Kommende Wackenhausen
Die Kommende Wackenhausen war eine Niederlassung des Lazarus-Ordens in Wackenhof, einem Weiler im Ortsteil Kupfersuhl der Kreisstadt Bad Salzungen im Wartburgkreis (Thüringen). Sie ist 1268 bereits urkundlich belegt und ging 1492 in den Besitz des Johanniterordens über.
Lage
Der Ort Wackenhausen bestand im 16. Jahrhundert wahrscheinlich nur noch aus dem Hof der Lazaritenkommende, sodass sich der Name zu Wackenhof wandelte. Wackenhof liegt etwa 1,5 Kilometer nördlich von Kupfersuhl und Luftlinie etwa 10 Kilometer nordnordöstlich von Bad Salzungen entfernt.
Geschichte
Im Gegensatz zur Meinung von Walter Rödel in seiner Arbeit Werden und Wirken des Lazarus-Ordens. Ein Überblick mit besonderer Berücksichtigung der Ordenshäuser in Deutschland und der Schweiz von 1974 war Wackenhausen bis Ende des 15. Jahrhunderts kein Ordenshof der Lazaritenkommende Gotha, sondern eine eigenständige Kommende, wie die Liste von drei namentlich bekannten Kommendatoren von Wackenhausen zeigt. Erst nach der Übernahme der Lazaritenkommenden in Thüringen und Sachsen-Anhalt durch den Johanniterorden im Jahr 1492 sank Wackenhausen zum Ordenshof der Kommende Gotha herab. Über die Geschichte der Kommende Wackenhausen ist mangels Urkunden wenig bekannt. Der Lazarus-Orden war seit seiner Entstehung in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts in der hospitalischen Betreuung von Leprakranken aktiv. In keiner Urkunde zu Wackenhausen verlautet jedoch etwas von einem Hospital, was aber nicht heißt, dass es nicht ursprünglich einmal ein Hospital gegeben hat. Wackenhausen lag an der alten Straße von Bad Salzungen nach Eisenach.
1268 stellte Boppo von Stein (Boppe de Lapide) den Lazariten ein Gewährschaftsschein für ihre in Kupersule (Kupfersuhl) erkauften Güter aus.[1][2]
Am 10. November 1268 bestätigte Bruder Wilhelm, der Meister des Lazarus-Orden für Deutschland, dass er durch Bertho(ld) (von Leibolz), Abt des Klosters Fulda, mit Gütern im Flachsland (Flaslandes) und Wackenhausen (Wackenhusen) erblich beliehen wurde, und verpflichtete sich einen Hof und eine Kapelle zu Ehren des heiligen Bonifatius zu errichten und jährlich am Vorabend des Bonifatiusfestes (4. Juni) zehn Pfund Wachs an die Abtei Fulda zu entrichten.[3][4]
1295 überließ der thüringische Landgraf Albrecht II. die Gerichtsbarkeit über die dem Lazarusorden zugehörigen Leute von Kupfersuhl der Kommende Wackenhausen und erhielt dafür als Zins einen Malter Hafer und ein junges Huhn.[5][6] Nach Friedrich Regel muss dieser Zins an die Herren von Frankenstein abgetreten worden sein, da 1330 die Frankensteiner ganz Kupfersuhl (Chüfpirsula totaliter) an die Grafen von Henneberg verkauft haben.[6]
1378 war der Kommendator von Wackenhausen, Bertold von Elnde Zeuge bei der Verpfändung von fünf Hufen Land in Breitenbich an Heinrich Knorre.[7][8]
1437 hatten der thüringische Landkomtur Heinrich Stopil und die Kommendatoren Johann Bobenberg zu Braunsroda, Günther Lorey zu Gotha, Friedrich Smedt zu Wackenhausen und Johann Pinckernal zu Breitenbich einen Wald, genannt die bricken breyte an die Stadt Gotha verkauft, und quittieren den Empfang von 50 Talern.[9] Der genannte Kommendator für Wackenhausen, Friedrich Smedt war 1433 Hauskomtur in Gotha.[10] Wackenhausen lag um 1440 wüst (Wakkinhusen, das ist wuste).[6][11] Vermutlich betrifft diese Notiz den Ort, der Lazariterhof dürfte weiter bestanden haben, da nur drei Jahre zuvor ein Kommendator von Wackenhausen genannt wurde.
1456 wird ein nicht weiter ausgeführter Besitz der Kommende in Kupfersuhl einem Heinrich Jeger als Erblehen gegen einen Zins auf 50 Jahre überlassen.[6]
1489 war Heinrich Schmuckschuh, Commendator zu Wackenhusen, Sant Lazarus Orden. Er stellte in diesem Jahr gegenüber dem Abt Johann II. von Henneberg des Klosters Fulda einen Revers aus, in dem er sich verpflichtete jährlich 10 Pfund Wachs an den Abt zu liefern und den Bonifatius-Altar in der Kirche von Wackenhausen wieder her zu richten. Er war wegen rückständiger Wachszinsen vom Abt von Fulda in den Bann getan worden.[12][13] Die Urkunde war ausgestellt worden am Freitag nach Johannes Baptista (also der 28. Juni 1489). Es ist schon etwas merkwürdig, dass zu diesem Zeitpunkt die Bulle von Papst Innozenz VIII. vom 28. März 1489, mit der er den Lazarus-Orden aufhob und ihn mit dem Johanniterorden vereinigte, keinerlei Erwähnung findet. Nach Emil Dietrich soll allerdings die Bulle von Papst Innozenz VIII. erst 1491 in Gotha verlesen worden sein.[14]
1492 war der Hof an die Kommende Gotha und den Johanniterorden übergegangen. In einer Urkunde von 1519 schreibt Johann Rösner, damaliger Kommendator der Kommenden Wildungen und Wiesenfeld, dass die Kommende Gotha vor 27 Jahren (also 1492) an die Johanniter übergegangen sei.[7]
Nach Georg Brückner (1853) soll im Nachbarort Möhra (Ortsteil Gemeinde Moorgrund) schon frühzeitig eine Kapelle gestanden haben, die vom Hlg. Bonifatius gegründet worden sein soll, und von Priestern der Kommende Wackenhausen versorgt worden sein soll.[15] Ein urkundlicher Beleg war nicht zu finden. Ob hier eine Verwechslung mit der Kirche in Wackenhausen vorliegt, in der nach dem Lehenrevers von 1268 ein Bonifatius-Altar eingerichtet werden musste?
Um 1500 hatte der Landesherr im Leythen Grund und Flachsland (bei Breitenbich) Wildbann und Gerichtshoheit, die Wälder selber gehörten den Johannisherren.[11]
1510 ließ sich Peter Klopstein der Stellvertreter des Kommendators in Gotha von Abt Johann zu Fulda, es ist immer noch der obige Johann von Henneberg, mit dem Hof in Wackenhausen belehnen.[16][17][4]
1525 übertrug Peter Klopstein alle Güter der Kommende Gotha an den Rat der Stadt Gotha, behielt sich aber die Nutzung vor. 1534 überließ er alle Güter der Kommende zur vollen Nutzung an den Rat der Stadt Gotha und zog sich in sein Haus in der Jüdengasse in Gotha zurück.
1534 verkaufte der Rat der Stadt Gotha die Güter in Wackenhausen und Kupfersuhl, die Wälder im Flachsland (immerhin 878 Acker groß[18]) und im Wythengrund (=Leithengrund) für 2450 Gulden an den Rat der Stadt Salzungen.[19] Das Holz, das im Flachsland geschlagen wurde, musste aber zur Hälfte der Stadt Eisenach gegen einen fixierten Preis überlassen werden. Erst 1810 gelang es der Stadt Salzungen, gegen Zahlung von 2000 Taler dieses alte Recht der Stadt Eisenach abzulösen. Damit wurde auch die Lehnsabhängigkeit des im Flachsland liegenden Wackenhofes aufgehoben. Nach Röhrig soll das Flachsland früher Acker gewesen sein und erst im 14. Jahrhundert zu Wald geworden sein.[20]
Kupfersuhl verkaufte die Stadt Salzungen dagegen 1561 an die Stadt Eisenach.[18]
Kommendatoren/Komture
Literatur
- August Beck: Geschichte des gothaischen Landes, Band 2. Geschichte der Stadt Gotha. Verlag von E. F. Thienemann's Hofbuchhandlung, Gotha 1870. (Im Folgenden abgekürzt Beck, Geschichte des gothaischen Landes mit entsprechender Seitenzahl)
- Georg Brückner: Landeskunde des Herzogthums Meiningen. Zweiter Theil. (Die Topographie des Landes). Verlag von Brückner und Renner, Meiningen 1853 (Im Folgenden abgekürzt Brückner, Topographie des Landes mit entsprechender Seitenzahl)
- Emil Dietrich: Das Hospital Mariä Magdalenä zu Gotha. Zeitschrift des Vereins für thüringische Geschichte und Alterthumskunde, 3: 289–312, Jena 1857 (Im Folgenden abgekürzt Dietrich, Das Hospital Mariä Magdalenä mit entsprechender Seitenzahl)
- Leopold Freiherr von Ledebur: Die Verschmelzung des St. Lazarus-Ordens in Deutschland mit den Johannitern. Wochenblatt der Johanniter-Ordens-Balley Brandenburg, 1. Jahrgang, Heft 10 (5. Dezember 1860), S. 37–39, Berlin 1860
- Friedrich Wilhelm Madelung: Beyträge zur Erläuterung und Ergänzung der Geschichte der Stadt Gotha: nebst dazu gehörigen Urkunden gesammlet im Jahr 1767 mit vollständigen Registern. 108 S., Verlag Christian Mevius Erben, Gotha, 1767 (im Folgenden abgekürzt Madelung, Beyträge zur Erläuterung und Ergänzung der Geschichte der Stadt Gotha mit entsprechender Seitenzahl)
- Walter G. Rödel: Werden und Wirken des Lazarus-Ordens. Ein Überblick mit besonderer Berücksichtigung der Ordenshäuser in Deutschland und der Schweiz. 36 S., Köln 1974 (Im Folgenden abgekürzt Rödel, Werden und Wirken des Lazarus-Ordens mit entsprechender Seitenzahl).
- Friedrich Schmidt: Geschichte der Stadt Sangerhausen: Im Auftrage des Magistrats bearbeitet. Band 1, 916 S., Selbstverlag des Magistrats, Sangerhausen 1906 (Im Folgenden abgekürzt Schmidt, Geschichte der Stadt Sangerhausen mit entsprechender Seitenzahl)
- Wilhelm Ernst Tentzel: Svpplementvm Historiae Gothanae Secvndvm De Vario Arcis Vrbisqve Statv Ab Origine Vsqve Ad Nostra TemporaSupplementum Historiae Gothanae Secundum De Vario Arcis Urbisque Statu Ab Origine Usque Ad Nostra Tempora Multis Diplomatibus Figurisque Aeneis Distinctum Nec Pauca Conferens Ad Totius Germaniae Thuringiae Praesertim Misniaeque Omnigenam Historiam Illustrandam. Jena, 1702 (im Folgenden abgekürzt Tentzel, Svpplementvm Historiae Gothanae Secvndvm mit entsprechender Seitenzahl)
- Johannes Wolf: Politische Geschichte des Eichsfeldes. Erster Band. Johann Georg Rosenbusch, Göttingen 1792 (Im Folgenden abgekürzt Wolf, Politische Geschichte des Eichsfeldes, Bd. 1 mit entsprechender Seitenzahl)
Einzelnachweise
- Madelung, Beyträge zur Erläuterung und Ergänzung der Geschichte der Stadt Gotha, S. 88 Online bei Google Books
- Tentzel, Svpplementvm Historiae Gothanae Secvndvm, S. 66 Online bei Google Books (Urkunde im Wortlaut)
- Der Ritter-Orden der Lazariten verpflichtet sich durch seinen Provinzialmagister für Deutschland, Frater Wilhelm, in den ihm durch Bertho (von Leibolz), Abt von Fulda, erblich verliehenen Gütern in Flachsland (Flaslandes) und Wackenhausen (Wackenhusen) (Wackenhof, Ortsteil der Gemeinde Kupfersuhl, heute Gemeinde Moorgrund) einen Hof und eine Kapelle zu Ehren des heiligen Bonifatius zu errichten und jährlich am Vorabend des Bonifatiusfestes (Juni 4) an die Kammer des Fuldaer Abtes zehn Pfund Wachs zu zahlen Online bei Deutsche Digitale Bibliothek (Memento des Originals vom 16. November 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Originalurkunde im Hessischen Staatsarchiv Marburg, HStAM\Urk. 75\145).
- Johann Friedrich Schannat: Fuldischer Lehn-Hof, Sive De Clientela Fuldensi Beneficiaria, Nobili Et Equestri Tractatus Historico-Juridicus. Johann Benjamin Andreae & Henr. Hort., Frankfurt am Main 1726 Online bei Google Books (S. 369 Urkunden Nr. 161, 182, 163)
- Dietrich, Das Hospital Mariä Magdalenä, S. 300 Online bei Google Books.
- Fritz Regel: Die Entwickelung der Ortschaften im Thüringerwald (nordwestliches und zentrales Gebiet). Ein Beitrag zur Siedelungslehre Thüringens. Petermanns Mitteilungen, Ergänzungsband 17(76): 1–100, Gotha, 1885, S. 64.
- Ledebur, Verschmelzung des St. Lazarus-Ordens in Deutschland mit den Johannitern, S. 38
- Wolf, Politische Geschichte des Eichsfeldes, Bd. 1, Urkunde Nr.95, S.75 Online bei Google Books
- Schmidt, Geschichte der Stadt Sangerhausen, S. 837.
- Beck, Geschichte des gothaischen Landes, S. 334.
- Georg Voss: Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens. Großherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenach: Verwaltungsbezirk Eisenach: Amtsgerichtsbezirke Gerstungen und Eisenach (ohne Wartburg): Amtsgerichtsbezirk Eisenach - die Landorte. Online bei Digitale Sammlungen der Universitätsbibliothek Weimar
- Johann Christian Lünig: Corpus Iuris Feudalis Germanici, Das ist: Sammlung derer Teutschen Lehen-Rechte und Gewohnheiten. 2064 S., Friedrich Lanckischens Erben, Frankfurt am Main 1727 Online bei Google Books S. 1875/76, Urk.Nr.70.
- Heinrich Schmuckschuh (Heinricus Schmuckschuch), Komtur (comendator) des Lazarus-Ordens in Wackenhausen (Wackenhusen) [heute Wackenhof, Gemeinde Moorgrund], bekundet, dass er von Johann [I. von Henneberg], Abt von Fulda, wegen einer seit etlichen Jahren ausstehenden Zahlung eines Wachszinses (umb etliche retardata wachszinsz) von zehn Pfund von Wackenhausen und Flachsland (Flayszlands), der von ihm jährlich in Fulda am Vorabend des Festes des heiligen Bonifatius [Juni 4] an die Kammer des Abtes zu reichen ist, und weil Heinrich bisher nicht, wie vereinbart, in Wackenhausen einen Altar zu Ehren des heiligen Bonifatius (in ere des himelfursten sancti Bonifacii) hat fertigstellen lassen, mit dem Kirchenbann (zu romischen banne komen bin) belegt worden ist. Heinrich erklärt, dass er nun begonnen hat, die Komturei (compterey) Wackenhausen aufzubauen und einen Altar zu errichten und ihn dafür der Abt von seinem Kirchenbann hat lösen lassen. Außerdem hat ihn der Abt von den ausstehenden Zahlungen des Wachszinses losgesagt und darüber Quittungen ausgestellt, was ihm Gott vergelten wolle. Heinrich verpflichtet sich, den begonnenen Altar zu vollenden und zu Ehren des heiligen Bonifatius und seiner im Kloster Fulda bestatteten Anhänger weihen zu lassen. Er erklärt, sich an die niedergeschriebene Dotation (dotacion) zu halten. Des Weiteren will er Wackenhausen, das vom Kloster Fulda an seinen Orden übergeben wurde, ausbauen und ausbessern lassen und den Wachszins künftig pünktlich reichen, worüber ihm Quittungen ausgestellt werden sollen, wie es in einer Verschreibung, die der Abt von Fulda vom Orden der Lazariten und dem Ordensoberen erhalten hat, festgehalten ist. Online bei Deutsche Digitale Bibliothek (Memento des Originals vom 16. November 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Orig. Urk. im Hessischen Staatsarchiv Marburg, HStAM\Urk. 75\1256)
- Dietrich, Das Hospital Mariä Magdalenä, S. 306 Online bei Google Books.
- Brückner, Topographie des Landes, S. 42 Online bei Google Books S. 42.
- Dietrich, Das Hospital Mariä Magdalenä, S. 308 Online bei Google Books.
- Petrus Clopstein, Komtur des Johanniterordens in Gotha, bekundet, dass Johann [I. von Henneberg], Abt von Fulda, ihn und die Komturei (mit einigen Gütern) belehnt hat, wie der im Folgenden inserierten Urkunde zu entnehmen ist. Er gelobt Abt und Kloster für sich und seine Nachfolger als Komturen Treue, bekundet, das Beste zu tun und Schaden abzuwenden und auch die anderen Artikel der Urkunde, soweit sie ihn und die Komturei betreffen, als Lehnsmann zu befolgen. Auf dies alles hat er einen körperlichen Eid auf Gott und die Heiligen geschworen. Siegelankündigung. Inserierte Urkunde von 1510 Juni 12: Johann (I. von Henneberg), Abt von Fulda, bekundet für sich und seine Nachfolger, dass er Petrus Clopstein, Komtur des Johanniterordens in Gotha, auf dessen Bitte die Fuldaer Lehngüter in den Dörfern Flachsland (Flachslanndt) und Wackenhausen (Wackenhusen) [ heute Wackenhof, Ortsteil von Kupfersuhl, heutige Gemeinde Moorgrund] mit ihrem Zubehör nach Fuldaer Lehnrecht verliehen hat. Was Petrus Clopstein und die Komturei (Gotshaus) dort sonst von der Abtei Fulda zu Lehen haben oder von Rechts wegen haben sollten, ist in der Belehnung mit inbegriffen; Petrus Clopstein und seine Nachfahren sollen ihr Möglichstes tun, solche Lehen dem Abt anzuzeigen. Der Komtur wird darauf als Lehnsmann des Klosters angenommen. Von den Lehngütern hat er an Bonifatius (Juni 5) einen jährlichen Zins von zehn Pfund Wachs ohne Verzug an die Klosterkammer in Fulda zu zahlen. Wenn die Lehen heimfallen, soll er die Lehnsfolge beachten (auch solichen lehen so offt sie zu Fall kommen, gebührlich folge thun). Gegenüber Abt und Kloster soll er ein getreuer Lehnsmann sein, was er mit Handgeben und einem körperlichen Eid auf Gott und die Heiligen geschworen und in seinem Revers niedergelegt hat. Ankündigung des Sekretsiegels des Abtes. (... der geben ist uff Mitwochenn nach Bonifacii unnd Christi gepurt funffzehenhundert unnd im zehenden iare). Deutsche Digitale Bibliothek (Memento des Originals vom 16. November 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Originalurkunde im Hessischen Staatsarchiv Marburg, HStAM\Urk. 75\1417)
- Brückner, Topographie des Landes, S. 16 Online bei Google Books S. 16.
- Dietrich, Das Hospital Mariä Magdalenä, S. 311 Online bei Google Books.
- August Röhrig: Möhra, Dr. Martin Luther's Stammort. 40 S., Scheermesser'sche Hofbuchhandlung, Salzungen, 1871 Online bei Google Books S. 3.
- Schmidt, Geschichte der Stadt Sangerhausen, S. 838.