Kloster Moosen
Kloster Moosen ist ein Ortsteil der knapp einen Kilometer entfernten oberbayrischen Stadt Dorfen. Der Ort war bis zum 31. Dezember 1971 eines von drei Zentren der Gemeinde Hausmehring, die Dorfen auf drei Seiten umschloss. Das etwa 350 Einwohner zählende Dorf besteht aus zwei Teilen, dem auf einer Anhöhe stehenden eigentlichen Dorf mit dem Schloss Moosen und der 300 m nordwestlich im Talgrund an der Bahnlinie München-Dorfen-Mühldorf liegenden Siedlung. Inzwischen ist der Ort, durch ein Neubaugebiet zwischen der Dorfener Moosener Siedlung und Kloster Moosen Siedlung, mit der Stadt zusammengewachsen.
Geschichte
Der Ort, der früher nur Moosen hieß, wurde zuerst 1212 mit Beziehung auf das Schloss durch Hartlieb von Moosen erwähnt. Die weiteren Urkunden-Nennungen weisen auf weitere Besitzer der Hofmark Moosen mit unter anderen Caspar von Haslang, Preysinger, Hieronymus Endorfer und Baron K. J. Dichtl. Wann sich das Dorf um das Schloss herum gebildet hat, ist nicht bekannt. Durch die Armen Schulschwestern, die seit 1865 im Schloss und den umgebauten Ökonomiegebäuden ein Kinderheim führen, wurde 1925 der Ortsname in Kloster Moosen umbenannt. Unter dem letzten Hausmehringer Bürgermeister Sebastian Wohlsager (1948–1972) wurde Kloster Moosen Siedlung angelegt, in der sich früher die Skifabrik Stiftl (Sundei Ski) befand.
Schloss
Der viergeschossige kubisch-turmartige Bau mit Walmdach mit darauf befindlichem hohem barockem Schornstein wurde um 1620 erbaut. Von der adligen Innenausstattung ist aufgrund der Nutzung als Kloster nicht viel erhalten. Von Geschoss zu Geschoss vergrößert sich von unten nach oben die Raumhöhe. Südlich, direkt an die Außenwand angebaut, steht die große Schloßkapelle, die seit dem 19. Jahrhundert als Filialkirche der Pfarrei Schwindkirchen dient.
Geschichte
Errichtet wurde das Schloss von den Edlen von Westacher. Durch Heirat kam der Bau 1722, durch Aussterben der Westacher im Mannesstamm, an den Baron Karl Josef von Dichtl. Dieser verkaufte es drei Jahre später an die Reichsgrafen von Morawitzky, die es bis 1813 besaßen. Nach mehrmaligen Besitzerwechsel erwarb der Dorfener Pfarrer Anton Schmitter 1856 das Schloss und richtete darin eine Rettungsanstalt für verwahrloste Kinder unter der Leitung der Franziskanerinnen, seit 1865 der Armen Schulschwestern, ein. Die Anstalt hatte Platz für 60 Mädchen im Alter zwischen fünf und 16 Jahren. An Stelle der Ökonomiegebäude und des Meierhofs entstanden 1889/1890 zweckmäßige Neubauten. Von 1865 bis zur Weimarer Republik war auch eine Volksschule integriert. Während des Zweiten Weltkriegs musste das Schülerinnenheim geschlossen werden und diente bis Kriegsende als Lager für die erweiterte Kinderlandverschickung. 1945 gründeten die Armen Schulschwestern ein Kleinkinderheim. Heute betreiben sie ein Kinder- und Jugendheim sowie einen Kinderhort und eine Naturheilpraxis.
Kirche Hl. Katharina
Der innen 1490 × 610 × 850 cm große Renaissancebau ist innen im Klassizistischen Stil gehalten. Die Kirche ist mit einem spätbarocken Hochaltar, dem Morawitzky-Wappen am Chorbogen sowie einem Silberschrein mit Gebärmde-Christus ausgestattet
- Die Siedlung von Südosten aus gesehen
- Der Ort von Osten aus gesehen
- Der Ort von Südwesten aus gesehen
Literatur
- Eugen Press: Im Zeichen des Pferdes: ein Buch vom Landkreis Erding. Münchener Zeitungsverlag, München 1963.
- Dorfener Heimatbuch. Von der Stadterhebung bis ins 3. Jahrtausend. Band 1, Druckerei Präbst, Dorfen 2006.
Weblinks