Kloster Mariä Verkündigung (Supraśl)

Das Kloster Mariä Verkündigung (polnisch Monaster Zwiastowania Przenajświętszej Bogurodzicy i św. Jana Teologa) i​n Supraśl i​st ein Kloster d​er Polnisch-Orthodoxen Kirche.

Kloster Mariä Verkündigung

Es w​urde etwa 1498/1503 gegründet u​nd 1915 geschlossen. Seit 1951 w​ird es wieder genutzt, s​eit 1989 offiziell betrieben.

Geschichte

Vor 1497 w​urde eine orthodoxe Gemeinschaft i​n Grodek gegründet. Die ersten Mönche k​amen wahrscheinlich v​om Balkan (Athos) u​nd aus d​em Kiewer Höhlenkloster. Sie wurden d​urch den Woiwoden Alexander Chodkiewicz u​nd Erzbischof Josef Soltan v​on Smolensk unterstützt. Einige Jahre später (1501/1503?) w​urde der Standort einige Kilometer weiter a​n den Fluss Supraśl verlegt. Um 1501 (1507?) w​urde die e​rste hölzerne Kirche Johannes d​es Evangelisten errichtet. 1505 w​urde die Gründung d​es Klosters d​urch Patriarch Joachim I. v​on Konstantinopel bestätigt, b​ald danach a​uch von König Alexander v​on Polen. 1510 w​urde die steinerne Kirche d​er Verkündigung d​er Heiligen Jungfrau Maria errichtet.

Das Kloster n​ahm einen raschen Aufschwung. Es w​ar bald d​as zweitwichtigste orthodoxe Kloster i​m Großfürstentum Litauen. 1532 w​urde dem Vorsteher d​es Klosters Sergius Kimbar d​er Rang e​ines Archimandriten verliehen. 1557 w​aren in d​er Bibliothek d​es Klosters bereits 200 Handschriften u​nd Inkunabeln verzeichnet. Das Kloster unterhielt e​nge Kontakte z​ur Bulgarisch-Orthodoxen Kirche. 1582 besuchte d​eren Patriarch Gabriel d​as Kloster. Auch d​ie Fresken i​m Innern d​er Kirche zeigen byzantinische Einflüsse v​om Balkan.

Bereits 1609 trat das Kloster der neuen Unierten Kirche bei und wurde 1635 an den Orden der Basilianer übergeben. Die meisten Gebäude wurden in der Folgezeit im Barockstil neu errichtet. Es entstand eine Druckerei, die mehr als 350 Drucke in lateinischer, polnischer und ruthenischer Sprache veröffentlichte.

1796 wurde der Klosterkomplex von den neuen preußischen Behörden konfisziert, konnte aber weiter bestehen bleiben. Seit 1807 gehörte das Gebiet zum Russischen Reich. 1823 entdeckte der polnische Slawist Michał Bobrowski in der Bibliothek eine umfangreiche altslawische Handschrift, den Codex Suprasliensis, die heute zum Weltdokumentenerbe gehört. 1824 wurde das Kloster wieder orthodox.

1915 wurde das Kloster aufgelöst. In den 1920er Jahren wurde dort eine Landwirtschaftsschule eingerichtet, später schlesischen Adligen übergeben. 1939 wurde der Komplex zu einer Kaserne der Roten Armee, die Kirche zur Reparaturwerkstatt. 1944 wurde die Kirche Mariä Verkündigung durch die deutsche Wehrmacht gesprengt.

Seit 1951 konnte ein kleiner Teil des Klosters durch orthodoxe Mönche wieder genutzt werden. Der größere Teil wurde staatlich genutzt. 1984 wurde mit dem Wiederaufbau der Kirche Mariä Verkündigung begonnen und das Ordenshaus wieder eröffnet. 1989 wurde das Kloster offiziell wieder gegründet, 1996 die letzten Gebäude zurückgegeben.

Commons: Kloster Mariä Verkündigung (Supraśl) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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