Klinikum Stuttgart
Das Klinikum Stuttgart entstand am 1. Juli 1999 aus einem Zusammenschluss der vier städtischen Krankenhäuser Bürgerhospital, Katharinenhospital, Krankenhaus Bad Cannstatt[1] und Olgahospital. Es ist Akademisches Lehrkrankenhaus der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und verfügt über rund 2.000 Betten und tagesklinische Behandlungsplätze und somit über 40 Prozent der Krankenhaus-Betten in Stuttgart.[2] Jährlich werden am Klinikum Stuttgart etwa 90.000 Patienten stationär und 600.000 ambulant versorgt. 7.000 Mitarbeiter sind am Klinikum tätig.[3]
Träger und Leitung
Träger der wirtschaftlich selbständigen gemeinnützigen Kommunalanstalt öffentlichen Rechtes ist die Landeshauptstadt Stuttgart.[4] Die Krankenhausleitung setzt sich zusammen aus dem Medizinischen Vorstand, dem Kaufmännischen Vorstand, dem Pflegedirektor und dem Personaldirektor.[5]
Entwicklung und Zukunft
Im Mai 2014 bezog das Kinderkrankenhaus Olgahospital zusammen mit der Frauenklinik neue Räumlichkeiten in unmittelbarer Nähe zum Katharinenhospital am Standort Mitte[6], das bisherige Klinikgebäude wurde zurückgebaut. Das Bürgerhospital wurde 2015 in das Katharinenhospital (KH) integriert.[7] Seither konzentrieren sich die Häuser des Klinikums Stuttgart auf die Standorte Mitte (Katharinenhospital und Olgahospital/ Frauenklinik) und den Standort Bad Cannstatt mit dem Krankenhaus Bad Cannstatt (KBC).
Im Jahr 2018 fällte der Stuttgarter Gemeinderat den Beschluss, das Katharinenhospital vollständig neu zu bauen.[8] Dafür werden die bestehenden Gebäude sukzessive zurückgebaut und am gleichen Standort neu errichtet. Mit einer Fertigstellung des letzten Bauabschnitts ist 2028 zu rechnen.
Kliniken und Institute
Das Klinikum Stuttgart bündelt das medizinische Know-how seiner über 50 Kliniken und Institute in sechs organisatorische Zentren.
Zentrum für Kinder-, Jugend- und Frauenmedizin
- Frauenklinik – Schwerpunkt Geburtshilfe
- Frauenklinik – Schwerpunkt Gynäkologie
- Pädiatrie 1 – Pädiatrische Neurologie, Psychosomatik und Schmerztherapie
- Pädiatrie 1 – Sozialpädiatrie
- Pädiatrie 2 – Allgemeine und Spezielle Pädiatrie
- Pädiatrie 3 – Zentrum für Angeborene Herzfehler Stuttgart, Pädiatrische Intensivmedizin, Pneumologie und Allergologie
- Pädiatrie 4 – Neonatologie und neonatologische Intensivmedizin
- Pädiatrie 5 – Onkologie, Hämatologie und Immunologie
- Kinderchirurgische Klinik
- Pädiatrische HNO
- Radiologisches Institut (Kinderradiologie)
- Orthopädische Klinik (Frauen/Kinder)
Zentrum für Operative Medizin
- Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie
- Klinik für Urologie und Transplantationschirurgie
- Klinik für Gefäßchirurgie, Endovaskuläre Chirurgie und Transplantationschirurgie
- Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Transplantationschirurgie (KH und KBC)
- Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten, Plastische Operationen
- Klinik für Hand-, Plastische und Ästhetische Chirurgie
- Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie (KH)
- Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie (KBC)
- Zentrum für Dermatologie, Phlebologie und Allergologie (KBC)
Zentrum für Innere Medizin
- Klinik für Herz- und Gefäßkrankheiten
- Klinik für Nieren-, Hochdruck- und Autoimmunerkrankungen, Transplantationszentrum Stuttgart
- Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin
- Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie
- Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Gastroenterologie, Hepatologie und internistische Onkologie (KBC)
- Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Pneumologie (KH)
- Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Geriatrie
Zentrum für Seelische Gesundheit
- Klinik für Spezielle Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie
- Klinik für Suchtmedizin und Abhängiges Verhalten
- Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie für Ältere
- Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie
- Institut für klinische Psychologie
- Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Kopf- und Neurozentrum
- Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Plastisch-ästhetische Operationen, Zentrum für Implantologie
- Augenklinik
- Neurochirurgische Klinik
- Neuroradiologische Klinik
- Neurologische Klinik
Zentrum für Diagnostik
- Klinik für Nuklearmedizin
- Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin mit Laborpraxis
- Institut für Pathologie mit Praxis für Pathologie
- Zentralinstitut für Transfusionsmedizin und Blutspendedienst
- Institut für klinische Genetik
- Institut für Krankenhaushygiene
- Apotheke
- Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie
Finanzsituation
Für das Klinkum Stuttgart ergab sich im Jahr 2015 ein Fehlbetrag von fast 20 Millionen Euro; hinzu kamen Rücklagen in Höhe von 7 Millionen Euro wegen zahlungskräftiger aber nicht immer zahlungswilliger Krankenhauskunden aus dem Nahen Osten.[9] Das Defizit war neben hoher Baukosten insbesondere durch ein gescheitertes Geschäft mit der International Unit verursacht, die für die Abwicklung ausländischer Patienten verantwortlich war. Die Finanzplanung Stand Ende 2017 sieht vor, dass das Defizit im Jahr 2021 komplett abgebaut sein wird.[10]
Weblinks
Einzelnachweise
- Die Frauenklinik war 1999 noch Teil des Krankenhaus Bad Cannstatt, ist aber seit 2014, zusammen mit dem Olgahospital, am Standort "Mitte" stationiert.
- Klinikum Stuttgart: Klinikum Stuttgart: Träger. Abgerufen am 28. August 2018.
- Klinikum Stuttgart: Jahresbericht 2017. (PDF) Abgerufen am 31. Mai 2019.
- Mathias Bury: Neue Rechtsform für das Klinikum kommt. In: Stuttgarter Zeitung. 12. Oktober 2018, abgerufen am 14. Februar 2019.
- Klinikum Stuttgart: Krankenhausleitung Klinikum Stuttgart. Abgerufen am 31. Juli 2019.
- Frauenklinik – von Cannstatt ins neue Klinikum Stuttgarter Nachrichten, 17. Mai 2014
- Stuttgarter Nachrichten: Klinikum bündelt die Kompetenzen. Abgerufen am 31. Juli 2019.
- Stuttgarter Nachrichten: Katharinenhospital wird nun komplett neu gebaut. Abgerufen am 31. Juli 2019.
- 27-Millionen-Euro-Defizit: Hoher Fehlbetrag beim Klinikum Stuttgart. In: kma-online.de. 18. Juli 2016, abgerufen am 22. Februar 2018.
- Klinikum Stuttgart soll bis 2021 raus aus den roten Zahlen. In: kma-online.de. 24. November 2017, abgerufen am 22. Februar 2018.