Kiffing
Der Kiffing ist ein Forstort im historischen Waldgebiet Werderholz[1][2] in einem unbenannten und bis 344,1 m ü. NN[3] hohen Höhenzug des Kuppigen Solling im Naturraum Solling, Bramwald und Reinhardswald im Landkreis Kassel, Hessen (Deutschland).
Zum Werderholz gehören verschiedene Forst- oder Waldorte, unter ihnen das Nonnenholz, der Heuberg, der Pfeifengrund und der Kiffing.
Geographie
Lage
Der Kiffing liegt im äußeren Norden von Nordhessen zwischen den Südausläufern des Sollings im Norden und den Nordausläufern des Bramwalds im Süden. Er befindet sich im historischen Waldgebiet Werderholz, das nordöstlich und nördlich vom Unterlauf der Schwülme begrenzt wird, südwestlich und westlich von einem Abschnitt der Oberweser, an deren westlichen Ufern der Reinhardswald liegt. Er erstreckt sich im Gebiet der Gemeinde Wesertal.
Naturräumliche Zuordnung
Der Kiffing gehört in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Weser-Leine-Bergland (Nr. 37) und in der Haupteinheit Solling, Bramwald und Reinhardswald (370) zur Untereinheit Kuppiger Solling (370.1). Die Landschaft fällt nach Süden und Westen in die Untereinheit Weserdurchbruchstal (370.3), und nach Osten leitet sie in die Untereinheit Uslarer Becken (370.2) über.[4]
Berge
Zu den Bergen und Erhebungen von Kiffing und Werderholz gehören – sortiert nach Höhe in Meter (m) über NN:
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Fließgewässer
Zu den Fließgewässern im und am Kiffing und Werderholz gehören:
Ortschaften
Ortschaften nahe dem Kiffing und Werderholz sind:
- Lippoldsberg im Nordwesten
- Vernawahlshausen im Norden
- Arenborn im Osten
- Heisebeck im Südosten
- Oedelsheim im Süden
- Gieselwerder im Südwesten
Historischer Name
Der Name Werderholz leitet sich von jenem der Ortschaft Gieselwerder ab und ist historisch belegt durch die Prozessakten eines Prozesses zwischen Hessen und Braunschweig vor dem Reichskammergericht:[5]
„Setzt und sagt Landtgrauischer Anwaldt, wahr sei, daz etliche gewälde, geholtz vndt wildtfuren Jenseit dem Wasser der Weser, zwischen den Beiden Clostern Lippoldesberg vndt Bursfeldt, auch den Beiden hessischen Dorfern Walshausen vndt Hesenbergk, nach gemeinem Namen daz Werderholz genant, Im furstenthumb zu hessen gelegen.“
Der historische Begriff für das Werderholz ist heute im Sprachgebrauch der umliegenden Dörfer vergessen, auch der auf vielen Wanderkarten und topographischen Karten verzeichnete Begriff Kiffing für den Forstort ist allgemein wenig bekannt.
Landschaftsbild
Das Werderholz, das im Heuberg bis 344,1 m Höhe erreicht und zum östlichen Teil des „Staatsforsts Bad Karlshafen“ gehört, ist abgesehen von seinen westlichen und nordöstlichen Ausläufern und einem Bereich in seinem Mittelteil bewaldet. In seinem Nordteil steht oberhalb bzw. südöstlich des Tals „Pfeiffengrund“ das „Klinik und Rehabilitationszentrum Lippoldsberg“, im Nordosten befinden sich westlich oberhalb des Tals „Köhlergrund“ die kleinen „Steinklippen“ und im Osten am so genannten „Sattel“ ein kleiner Schießstand.
Einzelnachweise
- Historische Karte Gieselwerder und das Werderholz 1570
(Auszug von: Ortssippenbuch Gieselwerder auf klauskunze.com) - Historische Karte Oedelsheim und Umgebung 1570
(Auszug von: Ortssippenbuch Oedelsheim auf klauskunze.com) - Topographische Karte Wandern und Freizeit im Naturpark Solling-Vogler
(siehe hierzu Absatz Literatur / Quellen) - Jürgen Hövermann: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 99 Göttingen. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1963. → Online-Karte (PDF; 4,1 MB)
- Hauptstaatsarchiv Hannover, Cal. Br. 1 - 1324., 1559
Literatur
Die Informationen in diesem Artikel gründen sich zum Beispiel auf
- Freizeitkarte Naturpark Habichtswald / Reinhardswald (TF 50-HR; 1:50.000; 2003),
Hrsg.: Hessisch-Waldeckischer Gebirgs- und Heimatverein e. V. und Hessisches Landesvermessungsamt, ISBN 3-89446-319-8 - Rad- und Wanderkarte Reinhardswald, Weserlauf und Bramwald (1:33.333),
Hrsg.: Geo-Verlag (Kaufungen) - Topographische Karte Wandern und Freizeit im Naturpark Solling-Vogler (1:50.000; 1975),
Hrsg.: Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Landesvermessung - Kiffing: Gottfried Schlaf und Schlaf-Mehrlein, Christa (Hrsg.), Chronik von Oedelsheim, Oberweser 2000, S. 36, ISBN 3-00-006114-2