Kiesenberg (Thanstein)

Kiesenberg i​st ein Ortsteil d​er Gemeinde Thanstein i​m Oberpfälzer Landkreis Schwandorf i​n Bayern.

Kiesenberg
Gemeinde Thanstein
Höhe: 550 m
Postleitzahl: 92554
Vorwahl: 09676
Kiesenberg (Bayern)

Lage von Kiesenberg in Bayern

Geographische Lage

Kiesenberg l​iegt ungefähr s​echs Kilometer nördlich v​on Thanstein u​nd etwa v​ier Kilometer westlich d​er Bundesstraße 22.

Geschichte

Anfänge bis 18. Jahrhundert

Kiesenberg (auch: Chursinperch, Khürschenberg, Kürschenberg, Kirschenberg) w​urde 1140 schriftlich erwähnt i​n einer Urkunde, i​n der Lukardis d​e Mura s​ein Gut i​n Kiesenberg d​em Kloster Reichenbach überließ.[1] 1522 u​nd 1572 gehörte Kiesenberg z​um Amt Neunburg v​orm Wald u​nd hatte 6 Mannschaften.[2] Im Visitationsprotokoll v​on 1582 w​urde Kiesenberg a​ls Bestandteil d​er Pfarrei Dieterskirchen aufgeführt.[3] 1661 gehörte Kiesenberg m​it drei Höfen, e​inem Gut, 27 Rindern, 8 Schweinen, z​wei Schafen u​nd einer Ziege z​um inneren Amt Neunburg.

1762 g​ab es i​n Kiesenberg 4 Anwesen, e​in Nebenhäusel, e​in Hüthaus, 8 Herdstätten, 4 Eigentümer u​nd 4 Inwohner (darunter e​in Tagwerker, e​in Hüter) d​as sind 8 Untertanen.[4] Ende d​es 18. Jahrhunderts h​atte Kiesenberg 5 Anwesen, darunter e​in Gemeinde Hüthaus.[5]

19. Jahrhundert

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde staatlicherseits versucht die Verwaltungsstruktur zu vereinfachen und – gegen den zähen Widerstand der Besitzer – die Gerichtsbarkeit auf den Staat zu übertragen. Dieser Prozess verlief in mehreren Schritten. Durch Säkularisation und Mediatisierung wurden die zersplitterten territorialstaatlichen Gebilde und die differenzierte Struktur der gerichts- und grundherrlichen Zuordnungen beseitigt und versucht, die gutsherrlichen Rechte nach und nach zu reduzieren.[6] Es wurden Landgerichte älterer Ordnung gebildet.

Entsprechend einer Verordnung von 1808 wurde das Landgericht Neunburg vorm Wald in 55 Steuerdistrikte unterteilt. Dabei bildete Weislitz mit den Ortschaften Kiesenberg (5 Anwesen), Neudeck (6 Anwesen), Weislitz (5 Anwesen) und Zengeröd (9 Anwesen) einen Steuerdistrikt.[7]

1809 h​atte Kiesenberg 43 Einwohner.[8]

1820 wurden Ruralgemeinden gebildet. Dabei entstand die Ruralgemeinde Weislitz, die aus den Ortschaften Weislitz mit 6 Familien, Kiesenberg mit 5 Familien, Zengeröd mit 9 Familien und der Einöde Holzhof mit einer Familie bestand.[9]

20. Jahrhundert bis Gegenwart

Zum Stichtag 23. März 1913 (Osterfest) wurde Kiesenberg als Teil der Expositur Kulz der Pfarrei Dieterskirchen mit 8 Häusern und 58 Einwohnern aufgeführt.[10] Bei der Auflösung der Gemeinde Weislitz 1946 kamen Kiesenberg und Neudeck zur Gemeinde Kulz. 1964 war Kulz eine eigenständige Gemeinde mit den Orten Kulz, Kiesenberg, Krähhof, Neudeck und Ziegelhütte. 1978 wurde Kiesenberg als Ortsteil der Gemeinde Kulz in die Gemeinde Thanstein eingegliedert.[11] Am 31. Dezember 1990 hatte Kiesenberg 35 Einwohner und gehörte zur Expositur Kulz der Pfarrei Dieterskirchen.[12]

Literatur

  • Wilhelm Nutzinger, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 52, Neunburg vorm Wald, München 1982, ISBN 3-7696-9928-9

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Nutzinger, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 52, Neunburg vorm Wald, München 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 38
  2. Wilhelm Nutzinger, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 52, Neunburg vorm Wald, München 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 111
  3. Wilhelm Nutzinger, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 52, Neunburg vorm Wald, München 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 93
  4. Wilhelm Nutzinger, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 52, Neunburg vorm Wald, München 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 138
  5. Wilhelm Nutzinger, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 52, Neunburg vorm Wald, München 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 275
  6. Wilhelm Nutzinger, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 52, Neunburg vorm Wald, München 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 376–383
  7. Wilhelm Nutzinger, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 52, Neunburg vorm Wald, München 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 338, 371, 372
  8. Wilhelm Nutzinger, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 52, Neunburg vorm Wald, München 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 443
  9. Wilhelm Nutzinger, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 52, Neunburg vorm Wald, München 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 421
  10. Antonius von Henle (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. Verlag der Kanzlei des Bischöflichen Ordinariates Regensburg, 1916, S. 366
  11. Wilhelm Nutzinger, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 52, Neunburg vorm Wald, München 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 430
  12. Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 815
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