Keith Flint
Keith Charles Flint (* 17. September 1969 in Redbridge, London; † 4. März 2019[1] in Great Dunmow, Essex) war ein britischer Sänger, Tänzer und Gründungsmitglied der Band The Prodigy.
Leben
Flint wurde am 17. September 1969 in Redbridge, London, England, als Sohn von Clive und Yvonne Flint geboren.[2][3] Er wuchs zunächst in East London auf. Mitte der 70er Jahre zogen seine Eltern nach Springfield, Essex. Flints Kindheit verlief nicht sehr glücklich, seine Eltern ließen sich scheiden. Nach dem Besuch der Boswells School in Chelmsford zog er nach Braintree, Essex.[3] Flint litt unter Legasthenie. Er galt als kluger Junge, störte jedoch im Unterricht und wurde im Alter von 15 Jahren von der Schule verwiesen. Anschließend fand er eine Stelle als Dachdecker. Musikalisch war er in der Acid-House-Szene aktiv.[4]
In den späten 1980er Jahren traf er das spätere Prodigy-Mastermind Liam Howlett in einem Rave-Club[5] und teilte dessen Begeisterung für die elektronische Musik, die von der britischen Underground-Szene inspiriert wurde.[6] Flint bot Howlett an, während dieser die Musik auf der Bühne abspielte, dazu zu tanzen. Wenig später, im Jahr 1990, stieg Flint in Howletts neues Projekt The Prodigy ein.[5]
Flint, der ursprünglich nur als Tänzer auftrat, übernahm 1996 in der Hit-Single Firestarter erstmals die Rolle des Sängers. Das Video und vor allem Flints Auftritt wurden sehr differenziert bewertet. Sein Look erinnerte an den des Punk. Auf der nächsten Single Breathe sang Keith Flint erneut. Auf dem 1997 erschienenen Album The Fat of the Land ist er, im Gegensatz zu dem 2004 erschienenen Album Always Outnumbered, Never Outgunned, öfter vertreten.[5] Sein Auftreten mit Kleidungsstil, Gesichtsschmuck und Frisur vermochte Mitte der 1990er Jahre zu polarisieren.
Sein erstes Soloalbum namens Device #1 erschien 2003 bei Universal.[7]
Flint wurde am Morgen des 4. März 2019 tot aufgefunden, nachdem die Polizei zum Haus Flints gerufen worden war.[8] Die Polizei stufte seinen Tod als „nicht verdächtig“ ein. Sein Bandkollege Liam Howlett ging von einem Suizid aus und verbreitete diese Meldung über die offizielle Bandwebseite.[9][8] Lt. Obduktionsbericht konnte nicht eindeutig belegt werden, dass Flint sich absichtlich das Leben genommen hat, so dass theoretisch auch ein Unfall in Betracht kommt. Die Todesursache ist daher offiziell offen geblieben.[10]
Für David Pfeifer, einen Redakteur der Süddeutschen Zeitung, war Flint „der erste Rockstar der elektronischen Tanzmusik“.[11]
Weblinks
- Keith Flint bei Discogs
- Keith Flint in der Internet Movie Database (englisch)
- Jenni Zylka: Zum Tod von Keith Flint. Für immer Firestarter. In: Spiegel Online. 4. März 2019 .
Einzelnachweise
- Adam Sweeting: Keith Flint obituary. In: TheGuardian.com. 4. März 2019, abgerufen am 5. März 2019 (englisch).
- England & Wales, Birth Index: 1916–2005. September 1969, Band 5d, S. 2989.
- Keith Flint 1969–2019. In: TheProdigy.info. Abgerufen am 5. März 2019 (englisch).
- Mark Savage: The Prodigy’s Keith Flint dies aged 49. In: BBC.co.uk. 4. März 2019, abgerufen am 4. März 2019 (englisch).
- Keith Flint. In: Netglimse.com. Archiviert vom Original am 5. Dezember 2014; abgerufen am 5. März 2019 (englisch).
- The Prodigy. In: Poplexikon.com. Archiviert vom Original am 13. September 2009; abgerufen am 5. März 2019.
- Christoph Koch: Und die Sache mit der neuen Droge. Keith Flint. In: Intro.de. 20. Juni 2003, archiviert vom Original am 25. Oktober 2017; abgerufen am 5. März 2019.
- Prodigy-Sänger Keith Flint ist tot. In: Tagesspiegel.de. 4. März 2019, abgerufen am 5. März 2019.
- The-Prodigy-Frontmann Keith Flint tot aufgefunden. In: Welt.de. 4. März 2019, abgerufen am 5. März 2019.
- The Prodigy-Frontmann Keith Flint: Neue Details zur Todesursache. 10. Mai 2019, abgerufen am 4. März 2022 (deutsch).
- David Pfeifer: Der Schmerz, an dem man sich berauscht. In: Sueddeutsche.de. 4. März 2019, abgerufen am 10. März 2019.