Kaule (Bergisch Gladbach)
Kaule ist ein Stadtteil von Bergisch Gladbach und gehört unter Nr. 54 zum Statistik-Bezirk 5 der Stadt.[2]
Kaule Stadt Bergisch Gladbach | ||
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Einwohner: | 3826 (31. Dez. 2017)[1] | |
Eingemeindung: | 1. Januar 1975 | |
Postleitzahl: | 51429 | |
Vorwahl: | 02204 | |
Lage von Kaule in Bergisch Gladbach | ||
Kaule (Kule) Anfang 19. Jahrhundert südwestlich von Bensberg. Im Süden die alte Brüderstraße. |
Geschichte
Die Bezeichnung Kaule geht auf die ursprünglichen Siedlungskerne von drei mittelalterlichen Hofstellen mit dem Namen „auf der Kaule“ in der Freiheit Bensberg zurück[3]. Im 17. Jahrhundert existierten im Bereich Kaule zehn Güter.[4][5] Es entwickelte sich bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts ein großer Weiler mit 47 Wohngebäuden und 286 Einwohnern.[6]
Nach der Gründung des Großherzogtums Berg wurde der Ort als Bestandteil der Freiheit Bensberg Teil der Mairie Bensberg, welche 1816 in die Bürgermeisterei Bensberg, dann nach 1927 in die Gemeinde / später Stadt Bensberg überging. 1975 entstand aufgrund des Köln-Gesetzes die heutige Stadt Bergisch Gladbach, zu der Bensberg eingemeindet wurde.
Der Siedlungsname leitet sich etymologisch aus dem mittelhochdeutschen „kûle“ (=Grube) her und bezieht sich auf eine künstlich angelegte Vertiefung, aus der Erz, Sand, Kies oder Lehm gewonnen wurde.[2] In diesem Zusammenhang ist die Straßenbezeichnung „Am Pangenfeld“ in der Nähe des Albertus-Magnus-Gymnasiums interessant. Wie alte Luftaufnahmen zeigen, hat es in diesem Bereich ein größeres Pingenfeld gegeben. Unter Pinge versteht man eine schüssel- oder trichterförmige Vertiefung im Gelände, die durch einen oberflächennah geführten Bergbau entstanden ist. Es ist bekannt, dass man hier im Hochmittelalter Bergbau betrieben hat. Von daher müsste die Straße eigentlich Am Pingenfeld heißen. Der Bergbau war auch seit der Mitte des 19. Jahrhunderts mit der auf Blei- und Zinkerz verliehenen Grube Julien bestimmend. Daran erinnert unter anderem die Straßenbezeichnung Auf der Halde.[7] Noch heute lagern dort circa 1,4 Millionen Tonnen Erz, die gefördert werden können.[8]
Bevölkerung
Nach der EDV-Einwohnerdatei verfügte Kaule am 30. Juni 2017 über insgesamt 3.802 Einwohner (darunter 361 Ausländer). Die Altersgruppe über 65 Jahre war mit 940 Einwohnern (darunter 42 Ausländer) stärker als die Altersgruppe unter 18 Jahre mit nur 658 Einwohnern (darunter 57 Ausländer).[9]
Siehe auch
Literatur
- Kurt Kluxen: Geschichte von Bensberg. Paderborn 1976. ISBN 3-506-74590-5
Einzelnachweise
- Stadt Bergisch Gladbach, Der Bürgermeister, Statistikdienststelle (Hrsg.): Ausgewählte Einwohnerstrukturdaten. 31. Dezember 2017, S. 7 (Einwohnerdaten inkl. Haushalte [PDF; 82 kB; abgerufen am 21. Januar 2021] Einen kompakten Überblick (Stand 31. Dezember 2017) enthalten die aktuellen Einwohnerstrukturdaten nach einzelnen Stadtteilen (früher: Wohnplätzen)).
- Andree Schulte Bergisch Gladbach, Stadtgeschichte in Straßennamen, S. 297 ff., Bergisch Gladbach 1995, ISBN 3-9804448-0-5
- Max Morsches: Die Kaule in der Freiheit Bensberg. In: Archiv des Bergischen Geschichtsverein Rhein-Berg (Hrsg.): GLkompakt 04/05 S14+15. Band 2005, Nr. 04. GL Verlag, Bergisch Gladbach 2007, S. 14–15 (archive.org).
- Willi Ommer. Die Erbhuldigung im Bergischen Amte Porz von 1666. Meerbusch, Eigenverlag Juli 2003, 273 Seiten
- Anon. Huldigungslisten Bensberg Kaule 1666 und 1731, Transkript; ohne Datum, abgerufen am 18. Januar 2020
- Landkarte Kaule, Stand 1923. In: Geologische Karte von Preußen und benachbarten Bundesstaaten. Gradabteilung 66, Blatt 5. Mülheim a. Rhein, Bensberg. Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland, 1923, abgerufen am 21. Januar 2021.
- Thomas Klostermann: Exkursion durch Bensberg-Kaule. In: Archiv des Bergischen Geschichtsvereins Rhein-Berg. 1999, abgerufen am 29. Januar 2021.
- Herbert Stahl (Redaktion), Das Erbe des Erzes, Band 2, Die Gruben auf den Gangerzlagerstätten im Erzrevier Bensberg. Köln 2004, ISBN 3-00-014668-7, S. 92 ff.
- Statistik – Stadt Bergisch Gladbach. Abgerufen am 26. Juli 2017.