Katholieke Volkspartij
Die Katholieke Volkspartij (KVP; deutsch Katholische Volkspartei) war eine konfessionelle niederländische politische Partei, die sich 1980 mit der Christelijk-Historische Unie (Christlich-Historische Union, CHU) und der Anti-Revolutionaire Partij (Anti-Revolutionäre Partei, ARP) zur heutigen Christen-Democratisch Appèl (CDA) zusammengeschlossen hat.
Geschichte
Die KVP wurde 1945 als Nachfolger der vor dem Zweiten Weltkrieg bestehenden Rooms-Katholieke Staatspartij (deutsch: Römisch-katholische Staatspartei, RKSP) gegründet. Sie war eine Volkspartei, deren Mitglieder sowohl Arbeiter, als auch Arbeitgeber, Bauern, Beamte und Lehrer katholischen Glaubens waren.
In der Zeit ihres Bestehens war die KVP immer Teil der Regierungskoalitionen, meistens stellte sie auch den Ministerpräsidenten. Unter dem ersten Parteivorsitzenden Carl Romme war die Partij van de Arbeid langjähriger Koalitionspartner, sein Nachfolger Norbert Schmelzer favorisierte die Volkspartij voor Vrijheid en Democratie als Regierungspartner.
Zweimal kam es zu einem Bruch innerhalb der Partei: In den 1950er Jahren trat die sogenannte „Welter-Gruppe“ aus Protest gegen die Aufgabe der Kolonie Niederländisch-Indien aus und 1968 spaltete sich die linksgerichtete Politieke Partij Radikalen ab, die 1989/1991 in GroenLinks aufging.
Bedeutende Politiker der KVP
Als Ministerpräsidenten stellte die KVP:
- Louis Beel (1946–1948 und 1958–1959)
- Jan de Quay (1959–1963)
- Victor Marijnen (1963–1965)
- Jo Cals (1965–1966)
- Piet de Jong (1967–1971)
Unter den zahlreichen Ministern, die der KVP angehörten und die zum Teil als Mitglieder der Nachfolgepartei CDA ebenfalls Ministerpräsidenten wurden, waren: