Kasulu (Distrikt)
Kasulu ist ein Distrikt in der tansanischen Region Kigoma. Das Verwaltungszentrum ist in Kasulu, der zweitgrößten Stadt der Region. Der Distrikt grenzt im Norden an Burundi, im Osten an den Distrikt Kibondo, im Süden an den Distrikt Uvinza und im Westen an die Distrikte Kigoma und Buhigwe.
Distrikt Kasulu | |
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Lage des Councils Kasulu DC in der Region Katavi. | |
Basisdaten | |
Staat | Tansania |
Region | Kigoma |
Fläche | 6203 km² |
Einwohner | 425.794 (2012) |
Dichte | 69 Einwohner pro km² |
ISO 3166-2 | TZ-08 |
Geographie
Der Distrikt hat eine Größe von 6203 Quadratkilometer und rund 426.000 Einwohner (Stand 2012).[1][2][3] Das Land liegt auf einem hügeligen Hochplateau, das bis 1700 Meter über dem Meer ansteigt. Der westliche Teil wird über kleine Flüsse in den Tanganjikasee entwässert, der Osten über den Fluss Malagarasi, der die Ostgrenze bildet und weiter im Süden auch in den Tanganjikasee mündet.[4] Das Klima in Kasulu ist tropisch, Aw nach der effektiven Klimaklassifikation. Die Niederschläge fallen hauptsächlich von November bis April, wo es monatlich über 150 Millimeter regnet. Die Monate Juni, Juli und August sind sehr trocken. Im Durchschnitt regnet es 1200 Millimeter im Jahr. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 22 Grad Celsius, am kühlsten ist es im Juli mit 19,7 Grad, der wärmste Monat ist der September mit 21,9 Grad Celsius.[5]
Verwaltungsgliederung
In Kasulu gibt es die zwei Wahlkreise Kasulu Stadt-Council (Kasulu TC) und Kasulu Distrikt-Council (Kasulu DC). Insgesamt besteht der Distrikt aus 28 Gemeinden (Wards):[7]
Kasulu Stadt Council
- Muganza
- Kigondo
- Msambara
- Ruhita
- Nyumbigwa
- Murufiti
- Nyansha
- Kasulu Mjini
- Muhunga
Kasulu Distrikt Council
- Kitanga
- Herushingo
- Nyamidaho
- Kitagata
- Nyachenda
- Buhoro
- Nyamnyusi
- Nyakitonto
- Kagerankanda
- Kurugongo
- Rungwe Mpya
- Asante Nyerere
- Titye
- Shunguliba
- Muzye
- Bugaga
- Kigembe
- Rusesa
- Kwaga
BevölkerungDie größte ethnische Gruppe in Kasulu sind die Ha.[6][2] Im Jahr 1988 hatte der Distrikt 319.711 Einwohner, die Zahl stieg auf 437.053 im Jahr 2002 und weiter auf 634.038 im Jahr 2012. Die Zuwachsrate war von 2002 bis 2012 im Distrikt Council besonders hoch. Hier war das jährliche Wachstum bei 5,5 Prozent, was einer Verdopplung der Einwohnerzahl alle 12,7 Jahren entspricht.[3] Im Jahr 2012 sprachen rund sechzig Prozent der über Fünfjährigen Swahili, in der Stadt zusätzlich noch über zehn Prozent Swahili und Englisch. Die Analphabetenrate lag in der Stadt bei 26 und auf dem Land bei 38 Prozent.[8] Einrichtungen und Dienstleistungen |
Distrikt Council | Stadt Council |
- Bildung: Im Distrikt-Council gibt es 77 Grundschulen und 18 weiterführende Schulen.[9]
- Energie: Der Distrikt ist nicht an das nationale Stromnetz angeschlossen. Es gibt ein lokales Wasserkraftwerk, das Strom für das Krankenhaus bereitstellt und ein von der Tanzania Electric Supply Company (TANESCO) seit 2011 betriebenes Diesel-Kraftwerk mit 2*1,25 Megawatt Leistung, das Strom für die Stadt Kasulu, Buhigwe und Makere liefert. Von den Haushalten benutzen neunzig Prozent Holz als Energiequelle zum Kochen (Stand 2015).[10][11]
Wirtschaft und Infrastruktur
- Landwirtschaft: Der wichtigste Wirtschaftszweig ist die Landwirtschaft, sie generiert 85 Prozent des Einkommens. Die Hauptanbauprodukte für den Eigenbedarf sind Mais, Bohnen, Maniok und Bananen, für den Verkauf werden Tabak und Kaffee angebaut.[1][6]
- Straßen: Durch den Distrikt verläuft die Nationalstraße T9, die von Mpanda im Süden kommend den Distrikt durchquert und nach Norden nach Biharamulo führt. Südlich von der Stadt Kasulu zweigt die Nationalstraße T19 nach Kigoma ab.[12]
Sehenswürdigkeiten
Gombe-Stream-Nationalpark: Mit 52 Quadratkilometer ist dies einer der kleinsten Nationalparks in Tansania. Er liegt in den Distrikten Kigoma und Kasulu und ist wegen der hier von Jane Goodall erforschten Schimpansen bekannt.[13][14]
Sonstiges
- Flüchtlinge: Seit den 1960er Jahren fliehen Menschen wegen verschiedener Konflikte aus der Republik Kongo nach Tansania. Einen ersten Höhepunkt hatte die Flüchtlingswelle im Jahr 1996. Bis 2014 waren fast eine halbe Million Menschen aus dem Kongo geflohen.[15] Im Jahr 2016 lebten 137.843 Flüchtlinge im Flüchtlingslager Nyarugusu im Distrikt Kasulu.[16]
- Partnerschaft: Die Neukirchener Mission in Neukirchen-Vluyn unterhält eine Partnerschaft mit Kasulu. Das Schwerpunktthema ist die christliche Erziehung der Jugend.[17]
Einzelnachweise
- History | Kasulu District Council. Abgerufen am 4. April 2020 (Suaheli).
- History | Kasulu Town Council. Abgerufen am 4. April 2020.
- Tanzania Regional Profiles, 16 Kigoma Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 16, abgerufen am 4. April 2020.
- Maps for the World, Map 500k--xb35-2,Map 500k--xb36-1. Russian Army Maps, abgerufen am 4. April 2020 (russisch).
- Kasulu climate: Average Temperature, weather by month, Kasulu weather averages - Climate-Data.org. Abgerufen am 4. April 2020.
- Dr. Mataro Sabai: Kasulu District Council Five-Year Rolling Strategic Plan 2012/2013–2016/2017. (PDF) 27. Juni 2012, S. 4–5, abgerufen am 4. April 2020.
- 2012 Population and Housing Census. (PDF) National Bureau of Statistics and Ministry of Finance, März 2013, S. 148, 154, abgerufen am 4. April 2020.
- Tanzania Regional Profiles, 16 Kigoma Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 72, abgerufen am 4. April 2020.
- Takwimu | Statistics. Abgerufen am 4. April 2020 (Suaheli).
- Kasulu Town Council, Council Profile. (PDF) S. 14–15, abgerufen am 4. April 2020.
- TANESCO - Kasulu. Abgerufen am 4. April 2020.
- Tanzania Trunk Road Network. Abgerufen am 4. April 2020.
- Tanzania in Figures 2018. (PDF) National Bureau of Statistics, Juni 2019, S. 8, abgerufen am 26. März 2020.
- Gombe National Park | Tanzania Tourism. Abgerufen am 4. April 2020.
- Congolese Refugees. (PDF) UNHCR, S. 2, abgerufen am 4. April 2020.
- Market Assessment, Nyarugusu Refugee Camp. (PDF) United Nations World Food Programme, Mai 2016, S. 21, abgerufen am 4. April 2020 (englisch).
- Kasulu – Tansania – Neukirchener Mission. Abgerufen am 4. April 2020 (deutsch).