Karlstal
Das Karlstal ist der etwa 4 km lange Mittelabschnitt eines Kerbtals bei Trippstadt im Pfälzerwald (Rheinland-Pfalz), das durch die Moosalbe ins Gebirge eingeschnitten wurde. Der zentrale Teil misst etwa 1 km und ist unter der Nummer 335 055 als Naturschutzgebiet Karlstalschlucht registriert.
Karlstal | ||
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Lage | Deutschland | |
Gewässer | Moosalbe | |
Gebirge | Pfälzerwald | |
Geographische Lage | 49° 20′ 59″ N, 7° 45′ 27″ O | |
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Länge | 4 km | |
Besonderheiten | NSG Karlstalschlucht (1 km) |
Geographische Lage
Das Karlstal liegt etwa 10 km südlich von Kaiserslautern in der Nähe des Luftkurorts Trippstadt. Die Karlstalschlucht kann über mehrere Wanderwege, wie den Prädikatswanderweg Pfälzer Waldpfad oder den Fernwanderweg Franken–Hessen–Kurpfalz, begangen werden.
Geschichte
- Gedenktafel an den Königsbesuch von 1862
- Historische Ansicht um 1900, mit altem Pavillon
- Karlstal aktuell
Im Auftrag von Freiherr Karl Theodor von Hacke, Inhaber der Herrschaft Trippstadt, († 1792, Enkel des Ludwig Anton von Hacke)[1] war Friedrich Ludwig von Sckell, der in Deutschland die ersten Landschaftsgärten gestaltete, in den 1780er Jahren mit dem Um- und Ausbau des Trippstadter Schlossgartens befasst. Dabei lernte er das nahegelegene Karlstal kennen und charakterisierte es so:
„Eines der schönsten Thäler, die ich in dieser Art gesehen … habe …, liegt in der Herrschaft Trippstadt …, damals das Karlstal genannt.“
Auf Wunsch des Freiherrn nahm Sckell im gut 1 km langen Zentrum der Schlucht Veränderungen vor und passte einen Wanderweg mit kleinen Holzbrücken und einem hölzernen Pavillon (mittlerweile erneuert) so in das Tal ein, dass der naturnahe Gesamteindruck eher noch verstärkt wurde. Das südwestlich unterhalb des Schlossparks liegende Karlstal sollte quasi dessen verlängerte natürliche Fortsetzung sein. Ursprünglich hieß es Wüstetal, dann erhielt es nach Freiherr Karl Theodor von Hacke den Namen Karlstal.[2]
Das gesamte Dominalgut Trippstadt, mit Schloss und Karlstal, wurde 1833 von Reichsrat Ludwig von Gienanth erworben.
Eine Eisentafel am Taleingang weist auf fürstlichen Besuch hin: Exkönig Ludwig I. von Bayern, Großherzog Ludwig III. von Hessen-Darmstadt sowie Erzherzogin Hildegard von Österreich samt Gefolge besichtigten das Tal am 9. August 1862. Der König war 1858 schon einmal hier gewesen.[3]
Landschaft
Die von der Moosalbe durchflossene und weitgehend naturbelassene Felsenschlucht gehört wegen der großen Gesteinstrümmer aus dem roten Buntsandstein der Region, der zahlreichen kleinen Wasserfälle sowie des alten Laub- und Nadelbaumbestandes zu denjenigen Zielen im Pfälzerwald, die von den für Tourismus Verantwortlichen als sehenswert angeboten werden.
Am linksseitigen Hang des Karlstals, nur auf einem kaum befestigten Pfad zu erreichen, liegt eine ehemals bewohnte Felsenhöhle, weiter oben auf ebenem Gelände die Amseldell, eine früher parkartig gestaltete, heute verfallene Anlage aus dem 19. Jahrhundert, die ursprünglich mit einem Irrgarten, einem Schießstand und einer Hütte ausgestattet war.[4][5]
Weitere Sehenswürdigkeiten in der Umgebung sind im Artikel Moosalbe behandelt.
Verkehr
Am westlichen Talausgang befand sich an der Biebermühlbahn einst der Haltepunkt Karlsthal, der mangels Rentabilität jedoch in den 1980er Jahren aufgelassen wurde. Nächster Bahnhof ist seither Schopp.
Literatur
- Wolfgang Dammbrück: Die letzte Bewohnerin der Felsenhöhle am Aufgang zur „Amseldell“, das „Felsenweib“ vom Trippstadter Karlstal. In: Blätter zur Heimatgeschichte von Trippstadt. Nr. 6, 1996, S. 40–42.
Weblinks
- Karlstal auf trippstadt.de
- GPS-Tour Das Karlstal auf Schöne Aussicht
Einzelnachweise
- Genealogische Website zu Karl Theodor von Hacke.
- Andreas Stieglitz: Wandern im Pfälzerwald, DuMont Reiseverlag, 2013, S. 139, ISBN 3-7701-8033-X; Digitalscan.
- Website zur Amseldell Trippstadt.
- Wolfgang Dammbrück (s. Literatur).
- Hermann-Josef Ehrenberg: Tag des offenen Denkmals. Der andere Garten von Trippstadt. (PDF; 389 kB) (Nicht mehr online verfügbar.) 2007, archiviert vom Original am 25. Juli 2011; abgerufen am 18. März 2010.