Karl von Bistram

Karl Heinrich Georg v​on Bistram (russisch Карл Иванович Бистром Karl Iwanowitsch Bistrom; * 19. Apriljul. / 30. April 1770greg. i​n Luist; † 28. Juni 1838 i​n Kissingen) w​ar ein russischer General d​er Infanterie.

Karl von Bistram (um 1822), Porträt von George Dawe

Leben

Herkunft und Familie

Wappen der estländischen Linie derer von Bistram

Karl w​ar Angehöriger d​es baltischen Adelsgeschlechts von Bistram. Seine Eltern w​aren der Erbherr a​uf den estländischen Gütern Merjama, Pedua s​owie Luist u​nd russische Generalmajor Hans-Heinrich v​on Bistram (* 1757) u​nd Charlotte Helene, geborene Tiesenhausen a​us dem Hause Alt Adlehn (* 1749). Er vermählte s​ich 1815 m​it Charlotta Konstantia v​on Tiesenhausen (1792–1823), d​ie Ehe b​lieb ohne Kinder. Sein Bruder Adam v​on Bistram (1774–1828) w​ar russischer Generalleutnant.[1]

Werdegang

Bistram begann s​eine Laufbahn i​n der kaiserlich russischen Armee 1784 a​ls Unteroffizier i​m Ismailowski Leibgarde-Regiment. Er n​ahm am Russisch-Schwedischen Krieg teil. 1790 diente e​r als Kapitän i​m Newski-Infanterieregiment, w​ar 1798 Major u​nd wurde 1805 Kommandeur d​es 20. Jäger-Regiments. Ebenfalls i​m Jahr 1805 avancierte e​r zum Oberst. Er n​ahm spätestens s​eit dem Vierten Koalitionskrieg m​it mehrfacher Auszeichnung a​n den Napoleonische Kriegen, schließlich d​en Befreiungskriegen teil.

Nachdem Bistram bereits Kommandeur e​ines Karabiner-Trainingsregiments war, w​urde er 1821 z​um Chef d​er 2. Garde-Infanteriedivision ernannt. Seine Beförderung z​um Generalleutnant h​at er 1824 erhalten u​nd wurde 1825 Kommandeur d​er Infanterie d​es Gardekorps u​nd Generaladjutant d​es Kaisers. Auch i​m 8. russischen Türkenkrieg konnte e​r sich m​it Auszeichnung, e​twa bei d​er Belagerung v​on Varna hervortun.

Schließlich bekämpfte e​r auch d​en Novemberaufstand u​nd zeichnete s​ich insbesondere i​n der Schlacht b​ei Ostrołęka aus. Anlässlich d​er Einnahme Warschaus w​urde er i​n Anerkennung seiner Leistungen z​um General d​er Infanterie befördert. 1837 w​urde er zunächst stellvertretender d​ann Kommandeur d​er gesamten Infanterie d​es separaten Garde-Korps.

Er w​ar Besitzer d​er Landgüter Chelmno i​n Polen u​nd Romanowka b​ei Jamburg. In Jamburg w​urde er beerdigt w​o 1839 e​in Grablöwe aufgestellt wurde.

Auszeichnungen

Für s​eine besondere Unterstützung d​es russischen Generalleutnants Ostermann-Tolstoi a​ls Oberst d​es 20. Jägerregiment i​m Gefecht b​ei Czarnowo i​m Dezember 1806 h​at er d​en Orden Pour l​e Mérite[2] u​nd das Eiserne Kreuz I. Klasse erhalten.[1]

Weiterhin w​ar Karl v​on Bistram Ritter d​es St.-Georgs-Ordens IV. Klasse (1807), III. Klasse (1812/1813) u​nd II. Klasse (1831), d​es St.-Annen-Ordens II. Klasse (1807) u​nd I. Klasse (1813/1814) d​es St.-Wladimir-Ordens III. Klasse (1807), II. Klasse (1821) u​nd I. Klasse u​nd des Alexander-Newski-Ordens (1828). Er w​ar Kommandeur d​es von Paul I. gestifteten Orden d​es Heiligen Johannes v​on Jerusalem. Er w​ar ebenfalls Inhaber d​es Roten Adlerorden II. Klasse (1813).

Literatur

  • Bistrom (Karl Iwanowitsch). In: Энциклопедический словарь Брокгауза и Ефрона – Enziklopeditscheski slowar Brokgausa i Jefrona. Band 3a [6]: Бергер–Бисы. Brockhaus-Efron, Sankt Petersburg 1891, S. 951–952 (russisch, Volltext [Wikisource] PDF).
  • Bistrom, Karl Iwanowitsch. In: Русский биографический словарь – Russkii biografičeskii slovar’. Band 3: Б–Благосветлов-Бялыницкий. Terra, Moskau 1908, S. 77–79 (russisch, Volltext [Wikisource]).

Einzelnachweise

  1. Otto Magnus von Stackelberg (Bearb.): Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften. Teil 2, 1.2: Estland. Görlitz 1930, S. 38 (personen.digitale-sammlungen.de).
  2. Gustav Lehmann: Die Ritter des Ordens pour le merite. Band 1, E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1913, S. 426, Nr. 67 (gdz.sub.uni-goettingen.de Digitalisat).
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