Karl Trumpf
Leben
Elternlos kam Trumpf im Alter von acht Monaten nach Gräfenhainichen in eine Bergmannsfamilie zur Pflege. 1905 begann er eine Steinmetzlehre in Gräfenhainichen und Wittenberg. 1908 ging er auf Wanderschaft und arbeitete als Steinbildhauer. Nach dem Besuch der Abendschule studierte er an der Akademie der Künste in Berlin bei Franz Metzner und ab Mai 1914 an der Akademie der Bildenden Künste München bei Erwin Kurz[2]. Er arbeitete auch bei Richard Engelmann in Weimar.
Bekannt wurde Karl Trumpf durch seine Arbeiten in den Ausstellungen der Berliner Secession und der Akademie der Künste Berlin. Er gestaltete vor allem Bronzeporträts von Politikern aus der Weimarer Republik und von Persönlichkeiten aus der Gewerkschaftsgeschichte.
Werke (Auswahl)
- 1919: Ruhendes Mädchen, Bronze, Berlin-Lichtenberg, Stadtbad Lichtenberg, Atzpodienstraße (wurde 2011 gestohlen)
- 1925: Büste des Berliner Oberbürgermeisters Gustav Böß, Bronze, Berlin-Charlottenburg, vor dem Naturtheater im Volkspark Jungfernheide. Wurde vom Magistrat im Juli 1925 angekauft, nachdem sie zuvor in einer Ausstellung der Akademie der Künste zu sehen war.[3] Ein weiteres Exemplar befindet sich in Berliner Privatbesitz.
- 1930: Weiblicher Akt, Bronze, Berlin-Oberschöneweide, Zeppelinstraße / Fontanestraße
- 1926: Kniende, Kunststein, Berlin-Karlshorst, Ehrenfelsstraße / Ingelheimer Straße, ursprünglich Bahnhofsvorplatz,[4] 1995 von Karl-Günter Möpert in Muschelkalk neu gestaltet
- 1950: Büste Friedrich Ebert, Bronze, Berlin-Schöneberg, Rathaus, Foyer
- 1950er: Porträtstele mit Büste von Hans Böckler, Bronze, München, Gewerkschaftshaus
- Porträtbüste von Hans Böckler, Bronze, Berlin-Kreuzberg, Böcklerpark, Prinzenstraße (2011 entwendet und von Ute Hoffritz 2012 in Stein nach dem Original gestaltet)
- Porträtstele mit Büste von Carl Legien, Bronze, Berlin-Kreuzberg, Legiendamm
- 1952: Ruhendes Mädchen, Marmor, Berlin-Zehlendorf, Teltower Damm / Kirchstraße
- "Die Kniende" (1926)
Berlin-Karlshorst - "Weiblicher Akt" (1930)
Berlin-Oberschöneweide - "Ruhendes Mädchen" (1952)
Berlin-Zehlendorf - "Carl Legien" (1959)
Berlin-Kreuzberg - "Hans Böckler" (1959)
München
Literatur
- Die Kunst für alle. Malerei, Plastik, Graphik, Architektur. 42. (1926–1927). Bruckmann, München 1927, S. 242–246
- Jacques Schwarz: Karl Trumpf (1891-1959). Berliner Bildhauer, Porträtist führender Gewerkschafter. Verein zum Studium sozialer Bewegungen, Berlin 2003.
Weblinks
- Heidelberger historische Bestände-digital: Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 42.1926-1927
- Bildhauerei in Berlin (Memento vom 17. Juni 2008 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- Deutsche Biographische Enzyklopädie, Band 10, K. G. Saur, München 2008, S. 120.
- Matrikelbuch der Akademie der Bildenden Künste München 1884–1920
- Kunstkäufe der Stadt Berlin. In: Vossische Zeitung, 7. Juli 1925, Abendausgabe, S. 10.
- Bärbel Laschke, Walter Fauck, Jürgen Weyda: die denkmale. Heimatkundlicher Wegweiser durch Berlin-Karlshorst. Teil I, Kulturring in Berlin, Berlin 2010, S. 49 (ISBN 978-3981299557) [Jahr der Aufstellung 1926], auch gemäß Aufbauarbeit im Bezirk Lichtenberg, Bezirksamt Lichtenberg (Hrsg.), Oktober 1929, S. 113.