Karl Theodor Weiß

Karl Theodor Weiß (* 13. Februar 1872 i​n Schwetzingen; † 12. Mai 1945 i​n Erfurt) w​ar ein deutscher Rechtsanwalt, Papierhistoriker u​nd Wasserzeichenforscher.

Leben

Weiß k​am als Sohn d​es Gymnasialprofessors Theodor Heinrich Weiß (1839–1903) u​nd der Anna Felizia Hoz (1844–1915) z​ur Welt. Nachdem e​r in Ettenheim d​as Abitur abgelegt hatte, studierte e​r in Freiburg, Straßburg, Tübingen u​nd Heidelberg Philologie, Germanistik u​nd Geschichte. Auf Wunsch d​es Vaters schloss s​ich an e​ine Referendarzeit a​n der Großherzoglichen Landesbibliothek i​n Karlsruhe e​in Jurastudium an. Die Promotion erfolgte a​n der Philologischen Fakultät d​er Universität Heidelberg.[1] Nachdem e​r sich s​chon als Gymnasiast für a​lte Bücher u​nd Handschriften interessiert hatte, begann e​r aus Interesse a​n Wasserzeichen m​it dem Sammeln handgeschöpfter Papiere.[2] 1897 gründete e​r als Einzelperson d​as Deutsche Papiermuseum.[3]

Sein Sohn Wisso Weiß w​ar ebenfalls a​uf dem Gebiet d​er Wasserzeichenforschung tätig u​nd veröffentlichte posthum verschiedene Arbeitspapiere[4][5] u​nd Untersuchungen[6].

Nachlass

Schriften

  • Die Papiermühle zu Stockach, ihre Geschichte und ihre Wasserzeichen. In: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 44 (1915), S. 14–24, 23 Wz.-Abb. auf S. 198–204.
  • Papiergeschichte und Wasserzeichenkunde. Erreichte Ziele und zu lösende Aufgaben. In: Archiv für Buchgewerbe und Gebrauchsgraphik 63, 1926, Heft 4, S. 292–308.
  • Rückblick auf die Jahresschau Deutscher Arbeit „Das Papier“ zu Dresden vom 1. Juli bis 1. Oktober 1927. In: Archiv für Buchgewerbe und Gebrauchsgraphik 64 (1927), Nr. 7/9: 497–513.
  • Zeilenpapier. In: Buch und Schrift, N.F. 5/6(1942/43), S. 106–158.
  • Vom Velin- und Kupferdruckpapier. In: Wochenblatt für Papierfabrikation 77, 1949, Nr. 17, S. 483–486.
  • Das Papierwerk zu Gengenbach. Seine Geschichte und seine Wasserzeichen. Mit 39 Abb. von Wasserzeichen. In: Die Ortenau (1951) H. 31, S. 1–50. (1952) H. 32, S. 111–176.
  • Handbuch der Wasserzeichenkunde. Bearbeitet und hrsg. von Wisso Weiß. Fachbuchverlag, Leipzig 1962. Nachdruck Zentralantiquariats d. Dt. Demokrat. Republik, Leipzig 1983 bzw. Saur, München u. a. 1983, ISBN 3-598-07208-2

Literatur

  • Armin Renker: Dr. Karl Theodor Weiss in Mönchweiler und seine papiergeschichtliche Sammlung, Gesellschaft der Bibliophilen, Frankfurt 1932.
  • Hans H. Bockwitz: † Karl Theodor Weiß. In: Das Papier 1 (1947), Nr. 3/4, S. 77–78.
  • Wisso Weiß: Zum Exlibris eines Papierhistorikers. In: Papiergeschichte 24, 1974, Nr. 5/6, S. 53–55.
  • Wisso Weiß: Forschungsmaterial zur schweizerischen Papiergeschichte aus der Sammlung von Dr. Karl Theodor Weiss. Schweizer Papierhistoriker, Basel 1987.
  • Ulman Weiß: Der Sammler und seine Sammlung. In: Zeichen – Bücher – Wissensnetze. 125 Jahre Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek. Wallstein, Göttingen 2009, S. 80–93.
  • Frieder Schmidt: Weiß, Papierhistoriker, Wasserzeichenforscher. In: Neue Deutsche Biographie. Bd. 27. Duncker & Humblot Berlin 2020, S. 683–85. ISBN 978-3-428-11208-1

Einzelnachweise

  1. Vgl. Carl Theodor Weiss: Geschichte und rechtliche Stellung der Juden im Fürstbistum Strassburg, besonders in dem jetzt badischen Teile, nach Akten dargest. Hanstein, Bonn 1896. Zugl.: Heidelberg, Univ., Diss., 1895. (Online-Ressource).
  2. Vgl. Alfred Nadler: Zum 100. Geburtstage von Dr. Karl Theodor Weiß. In: IPH-Information,N.F. 6, 1972, Nr. 1, S. 5–7.
  3. Wisso Weiß: Zweck und Aufgaben des Deutschen Papiermuseums. In: Papiergeschichtsforschung in der Deutschen Demokratischen Republik. Fachbuchverlag, Leipzig 1961, S. 16–30, hier S. 18.
  4. Karl Theodor Weiß: Die Bedeutung des Gesetzes der Formenpaare für die Wasserzeichenkunde. In: Allgemeine Papier-Rundschau (1950), Nr. 4, S. 164–166.
  5. Karl Theodor Weiß: Beschreibung der Wasserzeichen. Mit e. Einf. von Wisso Weiß. In: Zellstoff & Papier 6 (1957), Nr. 8. S. 255–256.
  6. Karl Theodor Weiß; Wisso Weiß: Zur Geschichte der Papiermühle Rottenburgs und ihrer Wasserzeichen. In: Jubiläums-Schrift / Sülchgauer Altertumsverein Rottenburg a.N. Rottenburg 1952, S. 15–33.
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