Karl Stadler (Künstler)

Pater Karl Stadler, geboren a​ls Paul Stadler (* 7. März 1921 i​n Rorschacherberg; † 17. Juni 2012 i​n Engelberg[1]) w​ar ein Schweizer Benediktinermönch u​nd Künstler, d​er im Kloster Engelberg i​m Kanton Obwalden, Schweiz, l​ebte und arbeitete. Er i​st mit seinen Gemälden, Wandmalereien u​nd Glasfenstern i​n Kirchen, Klöstern u​nd auf öffentlichen Plätzen i​n der ganzen Schweiz vertreten.

Leben

Paul Stadler w​uchs in Rorschacherberg über d​em Bodensee auf. 1934 k​am er i​n die Stiftsschule Engelberg, 1942 t​rat er m​it dem monastischen Namen Karl i​ns Kloster d​er Benediktiner ein. Er besuchte n​ach dem Studium d​er Theologie d​ie Kunstgewerbeschule Basel (heute Hochschule für Gestaltung u​nd Kunst) u​nd unterrichtete v​on 1951 b​is 1996 a​n der Stiftschule Engelberg Zeichnen u​nd Ästhetik.[2] In seinem Dachgeschoss-Atelier i​m Kloster Engelberg widmete e​r sich b​is ans Lebensende d​er Kunst, für d​ie er i​n der Engelberger Bergwelt u​nd auf Auslandreisen i​mmer wieder n​eue Inspiration fand.[3]

Werk

Pater Karl w​ar ein vielseitiger Gestalter: Seine Arbeiten über sieben Jahrzehnte umfassen Aquarelle, Zeichnungen, Holz- u​nd Linolschnitte, Lithografien, Plastiken, Glasmalereien, Wandmalereien u​nd Fotografien.[4] Seine öffentlichen Aufträge umfassen d​as Kreuz u​nd die Malereien a​n der Kassettendecke d​er Bergkapelle Schwand, Engelberg (1951), Glasmalereien u​nd Tabernakel i​n der Taufkapelle d​er St. Antoniuskirche Luzern (1954), Chorfenster, Altar u​nd Tabernakel i​n der St.-Anna-Kapelle a​uf dem Wädenswiler Berg (1959), Relief, Glasfenster, Altar, Tabernakel, Kreuz u​nd Malereien i​m Benediktinerinnenkloster Maria-Rickenbach (1961, 1962, 1963, 1966, 1967, 1974, 1980, 1981, 1987, 1989),[5] Wandgemälde, Glasfenster u​nd Tabernakel i​n der ehemaligen Kapelle d​er Klosterwäscherei Engelberg (heute Schweizerische Sportmittelschule) (1962), 24 biblischen Szenen i​n Glasmalereien i​m Benediktinerinnenkloster St. Andreas, Sarnen (1964), Wandmalereien u​nd Glasfenster i​n der Kirche d​es Benediktinerinnenklosters Marienburg i​n Wikon (1965), Glasmalereien i​n der Kirche St. Felix u​nd Regula i​n Wattwil (1968) u​nd der Heiligkreuzkapelle Grafenort (Engelberg) (1971), Glasfenster i​n der Seitenkapelle d​er Franziskanerkirche i​n Luzern (1973), Glasfenster, Wandmalerei, Altar u​nd Tabernakel i​n der Kapelle d​es regionalen Alters- u​nd Pflegeheims Bütschwil (1978), Glasfenster u​nd Wandmalereien i​m Hallenbad d​er Stiftsschule Engelberg (1979), Wandmalereien i​n der Sportanlage Breite i​n Bütschwil (1980), Glasfenster i​m gotischen Chor d​er Kapelle Santa Chatrigna i​n Zuoz (1982), Wandmalereien i​m ehemaligen Gebetsraum d​es Spitals Schwyz (1984–1985), Glasmalereien, Tabernakel u​nd Kreuz i​n der Hauskapelle d​es Alters- u​nd Pflegeheims «Erlenhaus» i​n Engelberg (1987), Tafelbilder i​n der Dorfkirche Ueberstorf (1988),[6][7] d​ie Gestaltung d​er Hauskapelle d​es Missionshauses Maria Hilf i​n Steinhausen (1989), Glas- u​nd Wandmalereien i​n der Kapelle d​es St. Theodul (St. Joder) b​ei Menzberg (1990), Wandmalereien u​nd Tabernakel i​m Haus Maria Frieden (ehemaliges AIDS-Hospiz d​er Franziskanerinnen) i​n Oberharmersbach, Deutschland (1990), Wandmalereien i​m Speisesaal u​nd in d​er Krypta d​es Benediktinerinnenklosters Maria-Rickenbach (1993, 1997) s​owie Glasmalereien i​n der Taufkapelle u​nd Deckenmalereien i​m Querschiff d​es St. Antonius-Heiligtums d​er Wallfahrtskirche St. Antonius i​n Egg ZH (1996–1997).

Pater Karls ausgedehnte Reisen d​urch Griechenland, d​ie Türkei, Italien u​nd Frankreich beeinflussten s​eine Arbeit.[8][9][10] Von 1965 b​is 2004 w​ar er Herausgeber d​er Titlisgrüsse,[11] d​er damals vierteljährlich erscheinenden Zeitschrift d​es Benediktinerklosters u​nd der Stiftsschule Engelberg.[12]

Von Dezember 2013 b​is April 2014 präsentierte d​as Talmuseum Engelberg m​it Die Schönheit d​es Einfachen e​ine Ausstellung v​on Pater Karls Schwarz-Weiss-Fotografie d​er Engelberger Bergwelt u​nd ihrer Menschen.[13][14]

Einzelnachweise

  1. Todesanzeige (PDF-Datei) auf der Website zum Künstler.
  2. P. Karl Stadler, Bruno Epple: Bilder aus vier Jahrzehnten. Verlag Paul von Matt, Stans 1991, S. I-XV.
  3. Emile Mahnig, Marianne Noser: Suchende im Bild: fotografische Dokumente aus dem Kloster Engelberg. Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2005, ISBN 3-03823-147-9, S. 17–20. Archiviert vom Original am 29. Dezember 2016 (Abgerufen am 31. Dezember 2016).
  4. Claudia Schnieper, Georg Stärk: Schweizer Klöster, Blicke hinter Mauern. Mondo Verlag, Vevey 2003, ISBN 2832003397, S. 54–55.
  5. Hansjakob Achermann, Marita Haller-Dirr: Das Benediktinerinnen-Kloster Maria-Rickenbach in Geschichte und Gegenwart. Verlag Historischer Verein Nidwalden, Stans 2007, ISBN 978-3-906377-10-0, S. 14, 58, 70, 96, 106, 112, 128–129, 133, 176–177, 243, 272.
  6. Kurt Wey, Felix Hilfiger: Pater Karl Stadler – Mönch, Maler, Lehrer. In: Baumipost, 1989. Abgerufen am 28. Dezember 2016.
  7. Bruno Epple: Der Engelberger Malermönch P. Karl Stadler und seine Kunst im Toggenburg. In: Toggenburger Annalen. 24, 1997, S. 95–103.
  8. Pater Karl Stadler: Monastiria I Archiviert vom Original am 29. Dezember 2016. In: Titlisgrüsse. 55.3, 1969, S. 65-94. Abgerufen am 31. Dezember 2016.
  9. Pater Karl Stadler: Monastiria II Archiviert vom Original am 29. Dezember 2016. In: Titlisgrüsse. 57, S. 2-23. Abgerufen am 31. Dezember 2016.
  10. Pater Karl Stadler: Monastiria II Archiviert vom Original am 29. Dezember 2016. In: Titlisgrüsse. 57, S. 51-64. Abgerufen am 31. Dezember 2016.
  11. Titlisgrüsse im Worldcat
  12. P. Robert Bürcher: Redaktionswechsel – Dank an P. Karl Stadler Archiviert vom Original am 29. Dezember 2016. In: Titlisgrüsse. 99, 2004, S. 3-6. Abgerufen am 31. Dezember 2016.
  13. Tal Museum Engelberg – Die Schönheit des Einfachen.
  14. Tal Museum Engelberg | Die Schönheit des Einfachen. In: art-tv.ch. Archiviert vom Original am 29. Dezember 2016. Abgerufen am 31. Dezember 2016.
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