Karl Schrader (Richter)
Karl Schrader (* 22. Juni 1876 in Dortmund; † 18. November 1957) war ein deutscher Jurist, Richter und Senatspräsident beim Reichsgericht.
Leben
Er war der Sohn eines Landgerichtspräsidenten aus Verden.[1] Seine Konfession war evangelisch. Er legte 1899 und 1904 die Staatsprüfungen mit „ausreichend“ ab und wurde im selben Jahr Assessor. 1906 wurde er Landrichter beim LG Duisburg. Im Ersten Weltkrieg bekleidete er den Rang eines Leutnants der Landwehr. 1917 wurde er zum Landgerichtsrat befördert. Am 16. September 1919 ernannte man ihn zum Direktor des LG Duisburg. Am 1. Mai 1927 kam er an das Reichsgericht. Er war als Richter im VI. und III. Zivilsenat tätig. 1934 ernannte man ihn zum Mitglied der Arbeitsrechtsausschuß der Akademie für Deutsches Recht.[2] Am 1. Mai 1938 wurde er zum Senatspräsidenten V. Zivilsenat ernannt. Am 31. März 1942 pensionierte man ihn und einen Tag später ernannte man ihn zum Beamten auf Widerruf, als solcher war er als Vorsitzender des Reichsarbeitsgerichts tätig. Bis 1944 war er dann Richter im III. Zivilsenat.[3]
Mitgliedschaften
- Von 1919 bis zum 1. Juli 1927 Mitglied der DVP
- 1. Mai 1937 Eintritt als Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnummer 5.823.952)
Ehrungen
- 1938 Goldenes Treudienst-Ehrenzeichen
- Kriegsverdienstkreuz II. Klasse ohne Schwerter
Literatur
- Eckhard Hansen, Florian Tennstedt (Hrsg.) u. a.: Biographisches Lexikon zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1871 bis 1945. Band 2: Sozialpolitiker in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus 1919 bis 1945. Kassel University Press, Kassel 2018, ISBN 978-3-7376-0474-1, S. 173 f. (Online, PDF; 3,9 MB).
- Friedrich Karl Kaul, Geschichte des Reichsgerichts, Band IV (1933-1945), Ost-Berlin 1971, S. 291.
- Adolf Lobe: Fünfzig Jahre Reichsgericht am 1. Oktober 1929, Berlin 1929, S. 388.
Einzelnachweise
- DJZ, Jahrgang 35 (1930), Sp. 613.
- Enrico Iannone: Die Kodifizierung des Arbeitsvertragsrechts – ein Jahrhundertprojekt ohne Erfolgsaussicht? Eine Untersuchung vorangegangener Bemühungen um ein Arbeitsvertragsgesetz und Analyse möglicher Erfolgsaussichten des Reformprojekts, Frankfurt a. M. (u. a.) 2009, S. 134.
- Marc Lindner: „The Supreme Labor Court in Nazi Germany: A Jurisprudential Analysis“, (Rechtsprechung. Materialien und Studien Bd. 2), Frankfurt am Main 1987, S. 84.