Karl Schneider (Jurist, 1870)

Karl Schneider (* 23. September 1870 i​n Karlsruhe; † 30. April 1941 i​n Freiburg i​m Breisgau[1]) w​ar ein deutscher Jurist u​nd Richter.

Leben

Nach d​em Besuch d​es Karlsruher Gymnasiums studierte Karl Schneider a​n den Universitäten Genf, Freiburg, Berlin u​nd Heidelberg Rechtswissenschaften. In Freiburg w​urde er 1890 Mitglied d​es Corps Rhenania.[2] 1893 bestand e​r das e​rste und 1896 d​as zweite juristische Staatsexamen. Er w​urde zum Dr. jur. promoviert.

Nachdem Schneider Sizilien, d​ie Schweiz, Belgien, Holland, England, Frankreich u​nd Nordafrika bereist hatte, w​urde er 1898 Sekretär i​m Badischen Ministerium d​es Inneren. 1899 w​urde er z​um Amtmann i​n Baden-Baden u​nd 1902 z​um Oberamtmann i​n Neustadt (Schwarzwald) ernannt. 1906 w​urde er Vortragender Rat i​m Badischen Ministerium d​es Inneren. Dort leitete e​r das Referat für Handel u​nd Gewerbe u​nd während d​es Ersten Weltkrieges d​as Ernährungsreferat. Mit d​em Kriegsende erhielt e​r die Führung d​er Ministerialdirektorgeschäfte i​m neu geschaffenen Badischen Ernährungsministerium. Im Sommer 1919 w​urde er z​um Landeskommissar i​n Freiburg ernannt. Während seiner Amtszeit f​and im September 1923 i​n Lörrach d​er Oberbadischer Aufstand s​tatt bei d​em Schneider e​ine Mitverantwortung für d​en späten u​nd zu Beginn z​u schwachen Einsatz d​er Polizei zugeschrieben wurde.[3] 1927 w​urde er z​um Präsidenten d​es Badischen Verwaltungsgerichtshofes i​n Karlsruhe berufen. Zum 31. Dezember 1940 t​rat er i​n den Ruhestand. Im Nebenamt w​ar er Vorsitzender d​es Kompetenzgerichtshofes, juristischer Beirat u​nd Dozent a​n der Technischen Hochschule Karlsruhe s​owie Vorsitzender d​es Evangelischen kirchlichen Verwaltungsgerichts.

Schneider w​ar von 1928 b​is zur Einstellung d​er Publikation 1941[4] Herausgeber d​er Zeitschrift für badische Verwaltung u​nd Verwaltungspflege.[5]

Auszeichnungen

  • Badische Jubiläumsmedaille, 1902
  • Ritterkreuz 2. Klasse des Ordens vom Zähringer Löwen, 1905
  • Ritterkreuz 1. Klasse des Ordens vom Zähringer Löwen, 1908
  • Eichenlaub zum Ritterkreuz 1. Klasse des Ordens vom Zähringer Löwen, 1913
  • Kommandeurkreuz des Belgischen Kronenordens, 1912
  • Badisches Kriegsverdienstkreuz, 1916
  • Verleihung des Eisernen Kreuzes II. und I. Klasse am weiß-schwarzen im Ersten Weltkrieg, 1918
  • Ernennung zum Geheimen Oberregierungsrat[1]

Literatur

  • Schneider, Karl. In: Robert Volz: Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft. Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild. Band 2: L–Z. Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1931, DNB 453960294, S. 1679–1680.
  • Heinrich Graf: Schneider, Karl, Dr.jur. In: Wolfram Angerbauer (Red.): Die Amtsvorsteher der Oberämter, Bezirksämter und Landratsämter in Baden-Württemberg 1810 bis 1972. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive beim Landkreistag Baden-Württemberg. Theiss, Stuttgart 1996, ISBN 3-8062-1213-9, S. 507.

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 35, 547
  2. Kösener Corpslisten 1930, 35, 541
  3. siehe Erwin Gugelmeier: September 1923. In: Erwin Gugelmeier: Von 1906 bis 1926 in der deutschen Südwest-Ecke. Ein Beitrag zur Chronik der Stadt Lörrach. Karlsruhe 1939, S. 80 und 83
  4. Michael Stolleis: Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland: Weimarer Republik und Nationalsozialismus, München 2002, S. 309 Digitalisat mit eingeschränkter Einsicht
  5. ZDB-ID: 2713318-7; Digitalisate
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