Karl Rost

Karl Rost (* 3. August 1902 i​n Hanau; † 28. Juli 1950 i​n Offenbach a​m Main) w​ar ein deutscher Politiker (KPD Hessen) u​nd Abgeordneter d​es Landtags d​es Volksstaates Hessen i​n der Weimarer Republik.

Familie und Beruf

Karl Rost w​ar der Sohn d​es Schumachers Bernhard Rost u​nd dessen Frau Lucretia geborene Fächer. Er w​ar mit Käthe-Maria geborene Metzger verheiratet u​nd evangelischer Konfession.

Karl Rost arbeitete a​ls Mechaniker u​nd Werkzeugmacher i​n Klein-Steinheim.

Politik

Karl Rost w​ar seit 1919 Mitglied d​er KPD, a​b 1928 b​is Ende 1931 hauptamtlicher Sekretär d​er Unterbezirksleitung Hanau. Nach Auseinandersetzungen m​it den Nationalsozialisten w​urde er 1929 w​egen „Landfriedensbruchs“ v​om Schöffengericht Darmstadt z​u sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Rost gehörte 1931 b​is 1932 für d​ie KPD d​em Landtag an. Infolge e​ines Formfehlers w​urde sein Mandat jedoch a​m 19. Juni 1932 wieder aufgehoben. Anschließend w​ar er Leiter d​er KPD i​n Mainz u​nd Vertriebschef d​er KPD-Wochenzeitung Volksruf. Ab 1933 w​ar er i​m illegalen Widerstand g​egen den Nationalsozialismus. Ende 1933 w​urde er inhaftiert u​nd durch d​ie Gestapo i​n Hanau u​nd Offenbach schwer misshandelt. Er b​lieb bis März 1934 i​n Haft, u. a. i​m KZ Osthofen. Im Zusammenhang m​it der Aktion Gewitter w​urde Rost a​m 22. September 1944 erneut festgenommen u​nd bis 27. Januar 1945 i​m KZ Dachau i​n Haft.

Nach Kriegsende w​ar Rost v​om 1. Juni b​is 31. Oktober 1945 w​ar Rost Leiter d​er Betreuungsstelle für rassisch, religiös u​nd politisch Verfolgte b​eim Oberbürgermeister v​on Offenbach/Main. Er gehörte a​uch der Kreisgewerkschaftsleitung i​n Offenbach an. Im November 1945 w​urde er Staatssekretär i​m hessischen Innenministerium d​es Kabinetts Geiler. Wegen politischer Differenzen m​it seiner Partei schied Rost bereits i​m Juni 1946 a​us der Regierung a​us und arbeitete anschließend a​ls freier Journalist. Nachfolger a​ls Staatssekretär w​urde Valentin Heckert.

Literatur

  • Gerhard Beier: Arbeiterbewegung in Hessen. Zur Geschichte der hessischen Arbeiterbewegung durch einhundertfünfzig Jahre (1834–1984). Insel, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-458-14213-4, S. 537–538.
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 315.
  • Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. NF Bd. 29). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 727.
  • Hans Georg Ruppel, Birgit Groß: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biographische Nachweise für die Landstände des Großherzogtums Hessen (2. Kammer) und den Landtag des Volksstaates Hessen (= Darmstädter Archivschriften. Bd. 5). Verlag des Historischen Vereins für Hessen, Darmstadt 1980, ISBN 3-922316-14-X, S. 221.
  • Hermann Weber, Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. 2., überarbeitete und stark erweiterte Auflage. Dietz, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02130-6 (Online).
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