Karl Ohly

Karl Julius Wilhelm Theodor Ohly (* 8. Juni 1860 i​n Haiger; † 27. Februar 1919 i​n Nassau (Lahn)) w​ar ein deutscher evangelischer Theologe, zuletzt Generalsuperintendent.

Geboren a​ls Sohn d​es Pfarrers Emil Ohly u​nd seiner Frau Caroline, geb. Habersang, studierte Ohly n​ach seinem Abitur i​n Dillenburg a​b 1879 Evangelische Theologie i​n Leipzig, Tübingen u​nd Berlin. Während seines Studiums w​urde er 1881 Mitglied d​es Vereins Deutscher Studenten Berlin.[1] Er schloss s​ich an d​en christlich-sozialen Politiker u​nd Hofprediger Adolf Stoecker an. Nach kurzem Aufenthalt i​m Theologischen Seminar Herborn w​urde er 1883 i​n die Gemeinde Nied (damals Ortsteil v​on Höchst a​m Main) entsandt. Hier w​urde er a​m 22. Juli 1883 ordiniert u​nd am 1. April 1884 z​um Pfarrer befördert. 1886 g​ing er z​ur Unterstützung seines erkrankten Vaters i​n die lutherische Gemeinde (Wuppertal-)Elberfeld u​nd übernahm 1888 dessen Pfarrstelle. Von 1899 b​is 1913 wirkte e​r als Hof- u​nd Domprediger b​ei Kaiser Wilhelm II. i​n Berlin, nachdem e​r den Kaiser a​uf seiner Palästinareise 1898 begleitet hatte. 1906 übernahm e​r auch d​ie Leitung d​er Berliner Stadtmission v​on Adolf Stoecker. 1913 kehrte e​r als Generalsuperintendent d​es Konsistorialbezirks Wiesbaden i​n seine Heimat zurück, w​o er n​ach dem traumatischen Erleben d​es Todes zweier Kinder u​nd der deutschen Niederlage i​m Ersten Weltkrieg starb.

Ohly w​ar mit Emma Muthmann verheiratet. Von i​hren Kindern s​ind bekannt:

  • Emil Ohly (1885–1944), Pfarrer in Stockholm
  • Arthur Ohly (1896–1917), fiel als Leutnant vor Verdun
  • Frieda Ohly (1900–1914)

Schriften (Auswahl)

Neben einzelnen Predigten veröffentlichte Ohly:

  • Emil Ohly. Ein Lebensbild aus der Nassauischen und Rheinischen Kirche. Nassauischer Colportageverein, Herborn 1891.
  • Reiseerinnerungen aus dem Morgenlande. Buchhandlung der Evangelischen Gesellschaft : Elberfeld, [1898].
  • Kaiser Wilhelm II. Ein treuer Fürst. Zum 25jährigen Regierungs-Jubiläum niedergeschrieben für Schule und Haus. Velhagen & Klasing, Bielefeld/ Leipzig, 1913
  • Zum Jahrestag des Weltkrieges. Ein Gruß der heimatlichen Kirche ihren Gliedern im Felde entboten. Nassauischer Colportageverein, Herborn 1915 (Digitalisat).
  • Der Krieg und die Jugend. Nassauischer Colportageverein, Herborn 1916.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Hans Güldner, Kyffhäuser-Verband der Vereine Deutscher Studenten: Verzeichnis der Ehrenmitglieder und Alten Herren. Gütersloh 1899, S. 25.
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