Karl Nerger

Karl Friedrich Ludwig Nerger (* 19. November 1841 i​n Tessin (bei Rostock); † 12. Juni 1913 i​n Rostock) w​ar ein deutscher Philologe, Gymnasiallehrer u​nd niederdeutscher Sprachforscher.

Leben

Karl Nerger w​urde als uneheliches Kind d​er Tessiner Kaufmannstochter Juliana Sophia Maria Nerger geboren u​nd am 1. Dezember 1841 i​n der Stadtkirche Tessin getauft.[1]

Nerger machte 1861 s​ein Abitur i​n Rostock. Anschließend studierte e​r Evangelische Theologie u​nd Philologie; zunachst v​on Ostern 1861 b​is Michaelis 1862 a​n der Universität Rostock,[2] insbesondere b​ei Karl Bartsch, d​ann an d​er Universität Erlangen, insbesondere b​ei Rudolf v​on Raumer. Seit Ostern 1864 zurück i​n Rostock,[3] w​urde er h​ier 1866 z​um Dr. phil. promoviert.

Von 1867 b​is 1876 w​ar er Lehrer a​n der Höheren Bürgerschule Rostock. Nach d​em Ablegen d​er Staatsprüfung für d​as Lehramt a​n Gymnasien wechselte e​r 1876 a​ls Lehrer für Deutsch, Religion u​nd Hebräisch a​n die Große Stadtschule Rostock, w​o er b​is zum Ruhestand 1905 tätig war.

Er w​ar verheiratet m​it Klara, geborene Hagemeister. Der Marineoffizier Karl August Nerger w​ar ein Sohn d​es Paares.

Schriften (Auswahl)

Nicolaus Rutze (1886)
  • Mittelniederdeutsches Wörterbuch. (Mitarbeit)
  • Grammatik des meklenburgischen Dialektes älterer und neuerer Zeit: Laut- und Flexionslehre. Gekrönte Preisschrift. Leipzig: Brockhaus 1869 (Digitalisat)
  • (Hrsg.): Friedrich und Karl Eggers: Tremsen. Plattdeutsche Dichtungen in meklenburger Mundart. 1875 (mit Erläuterungen und Wörterbuch)
  • (Hrsg.): John Brinckman: Voß un Swinegel odder Dat Brüden geit üm. 1877
  • (Hrsg.): Dat Bôkeken van deme Rêpe des Mag. Nicolaus Rutze van Rostock. (Schulprogramm) Rostock: Adler 1886 (Digitalisat)
  • Amtsrecess der Klippenmacher des Städte Lübeck, Rostock und Wismar vom Jahre 1486. In: Hansische Geschichtsblätter 1900

Literatur

  • Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 7001.

Einzelnachweise

  1. Kirchenbuch Tessin: Geburts- und Taufeintrag Nr. 71/1841. Als mutmaßlicher Vater nennt der Kirchenbucheintrag "angeblich der Student Edmund Konopak in Jena gebürtig aus Curland." Edmund Konopak wurde im Dezember 1843 in Jena mit einer Dissertation De hysteria zum Dr. med. promoviert (Neue Jenaische allgemeine Literatur-Zeitung 1844, S. 129). 1844/45 war er Arzt an der Anstalt Alexanderhöhe bei Riga (Isidorus Brennsohn: Die Aerzte Livlands von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart, Riga 105, S. 49). Die Rostocker Matrikeleinträge 1861 und 1864 sagen, dass ein Apotheker aus Tessin, der 1864 bereits verstorben war, Nergers Vater gewesen sei. Offenbar hatte Nergers Mutter nach 1841 im Ort geheiratet.
  2. Eintrag 1861 im Rostocker Matrikelportal
  3. Eintrag 1864 im Rostocker Matrikelportal
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