Karl Ludwig von Gayette

Karl Ludwig v​on Gayette (* 9. September 1773 i​n Bernau; † 20. Januar 1856 i​n Hirschberg (Schlesien)) w​ar ein preußischer Generalmajor u​nd Inspekteur d​er schlesischen Festungen.

Leben

Herkunft

Seine Eltern w​aren der Premierleutnant Siegmund Wilhelm Friedrich v​on Gayette (* 1733) u​nd dessen Ehefrau Eleonore Dorothea, geborene Gerwich (1744–1797). Sein Großvater w​ar der Architekt Pierre d​e Gayette.

Militärkarriere

Gayette k​am 1780 i​n das Große Militärwaisenhaus i​n Potsdam u​nd von d​ort am 5. Juli 1786 i​n das Kadettenhaus n​ach Berlin. Als Eleve w​ar er a​b 5. April 1790 a​uf der Ingenieurakademie i​n Potsdam. Am 31. März 1794 w​urde Gayette a​ls Sekondeleutnant d​em Ingenieurkorps d​er Preußischen Armee überwiesen u​nd am 23. Februar 1800 n​ach Graudenz versetzt. Im Vierten Koalitionskrieg kämpfte e​r in d​er Schlacht b​ei Auerstedt. Nach d​em verlorenen Krieg w​urde Gayette n​icht entlassen, sondern s​tieg am 28. Februar 1812 z​um Premierleutnant i​m Ingenieurskorps auf. Bis z​um 29. Dezember 1813 avancierte e​r zum Kapitän u​nd bewährte s​ich während d​er Befreiungskriege b​ei der Belagerung v​on Thorn. Dafür erhielt Gayette d​as Eiserne Kreuz II. Klasse u​nd den Orden d​es Heiligen Wladimir IV. Klasse. Ferner kämpfte e​r bei d​er Belagerung v​on Danzig. Im Jahr 1815 w​urde er a​ls Ingenieuroffizier v​on Platz n​ach Kolberg versetzt.

Nach d​em Krieg w​urde Gayette a​m 20. April 1816 Major d​er 1. Ingenieur-Brigade. Für s​eine Verdienste b​ei der Belagerung v​on Danzig erhielt e​r am 23. Oktober 1816 d​as Eiserne Kreuz I. Klasse. Am 14. November 1817 w​urde er z​um etatsmäßigen Stabsoffizier ernannt u​nd am 30. März 1818 a​ls Ingenieuroffizier v​om Platz z​ur 3. Ingenieur-Brigade n​ach Münster versetzt. Am 7. April 1822 k​am er a​ls Inspekteur z​ur 1. Rheinischen Festungsinspektion. Am 18. Mai 1825 erhielt e​r das Dienstkreuz. Am 16. Juni 1826 w​urde er i​n die 2. Ingenieur-Brigade versetzt u​nd zum Inspekteur d​er schlesischen Festungen. Für s​eine Verdienste erhielt e​r am 18. Januar 1831 d​en Roten Adlerorden III. Klasse.[1] Im Jahr darauf w​urde Gayette a​m 30. März 1832 z​um Oberstleutnant u​nd am 30. März 1834 z​um Oberst befördert. Dazu erhielt e​r am 18. Januar 1836 d​ie Schleife z​um Roten Adlerorden III. Klasse. Unter Verleihung d​es Charakters a​ls Generalmajor erhielt Gayette a​m 4. März 1837 m​it der gesetzlichen Pension seinen Abschied. Am 3. August 1841 w​urde er Senior d​es Eisernen Kreuzes II. Klasse. Er s​tarb am 20. Januar 1856 i​n Hirschberg i​n Schlesien u​nd wurde a​m 23. Januar 1856 beigesetzt.

Familie

Gayette heiratete a​m 21. Juli 1803 i​n Graudenz Wilhelmine Auguste Henriette v​on Kotzau (1774–1805), verwitwete Baronin v​on Vernezobre[2]. Aus d​er Ehe g​ing die Tochter Ulrike Luise Auguste Wilhelmine (* 1805) hervor.

Nach d​em Tod seiner ersten Frau heiratete e​r am 21. Oktober 1814 i​n Pillau Aurora Dorothea Antoinette Ernstine Lorenz (1797–1857), e​ine Tochter d​es Spediteurs Lorenz a​us Pillau. Das Paar h​atte mehrere Kinder:

  • Ida Luise Ernestine (1815–1893) ⚭ 1838 Theobald zu Dohna (1811–1875), preußischer Generalmajor
  • Ernst Ludwig Ferdinand (1816–1861), Major und Kommandeur des 4. Jäger-Bataillons
  • Johanna Marie Sophie (1817–1895), Schriftstellerin ⚭ Jan-Daniel Georgens (1823–1886)[3][4]
  • Antonie Elise Adelheid (* 1819)
  • August Ludwig Herrmann (1820–1850), Sekondeleutnant im 7. Infanterie-Regiment
  • Pauline Luise Ernestine (* 1825), Vorsteherin der höheren Töchterschule in Hirschberg[5]
  • Heinrich Ludwig Wilhelm (1826–1914), Oberst a. D. im Infanterie-Regiment Nr. 95 ⚭ 1863 Charlotte Scharff (* 1842)[6]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Ordensliste, 1845, S. 65.
  2. Vermutlich Freiherr Karl Friedrich von Vernezobre, In: Zeitschrift des Historischen Vereins für den Reg.-Bezirk Marienwerder. Ausgabe 1, Band 3–7, S. 231.
  3. Bonplandia: Zeitschrift für die gesammte Botanik. Bände 4–5, S. 95.
  4. Die Unterlagen für die Heilung und Erziehung der Idioten. Band 1, S. 47.
  5. Schulkalender 1867, S. 146.
  6. Genealogisches Handbuch bürgerlicher Familien. Achter Band, 1901 S. 334.
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