Karl Kippenberger

Karl Kippenberger (* 23. Mai 1868 i​n Siegen; † 31. März 1937 i​n Bonn) w​ar ein deutscher Pharmazeut u​nd Chemiker, n​ach heutigen Begriffen e​in Toxikologe.

Karl Kippenberger (1892)

Leben

Kippenberger besuchte d​as Realgymnasium Siegen. Nach d​em Abitur studierte e​r ab 1889 Chemie a​n der Hessischen Ludwigs-Universität. Zum Studium d​er Pharmazie wechselte e​r an d​ie Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, a​n der e​r 1891 d​as pharmazeutische Staatsexamen absolvierte u​nd 1892 z​um Dr. phil. promovierte.[1]

Nachdem e​r 1895 d​ie Prüfung a​ls Nahrungsmittelchemiker bestanden hatte, g​ing er für d​as Studium d​er technischen Chemie a​n die Ludwig-Maximilians-Universität München u​nd die Universität Zürich. Er habilitierte s​ich bei Georg Lunge u​nd wechselte 1896 a​n die Universität Jena. Das Auswärtige Amt empfahl i​hn nach Kairo, w​o er a​ls Nachfolger v​on E. Sickenberger b​is 1898 a​n der École d​e médicine e​t de pharmacie lehrte.[2] Bei d​er Rückkehr w​urde er m​it dem Professorentitel geehrt.

Als Privatdozent für angewandte Chemie u​nd Nahrungsmittelchemie g​ing er i​m Juni 1900 a​n die Albertus-Universität Königsberg. Im Oktober 1903 wechselte e​r an d​ie Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.[3] Sie ernannte i​hn 1906 z​um a.o.Professor u​nd Abteilungsvorsteher d​er nahrungsmittel-chemischen Abteilung d​es chemischen Instituts.[4] Seit 1890 w​ar er Mitglied, s​eit 1935 a​ls Corpsschleifenträger, d​es „Apothekercorps“ Guestphalia Erlangen.[5]

Werke

  • Beiträge zur Reinisolirung, quantitativen Trennung und chemischen Charakteristik von Alkaloiden und glycosidartigen Körpern in forensen Fällen, mit besonderer Rücksicht auf den Nachweis derselben in verwesenden Cadavern. C. W. Kreidel 1895. GoogleBooks
  • Grundlagen für den Nachweis von Giftstoffen bei gerichtlich-chemischen Untersuchungen. Berlin 1897. GoogleBooks
  • Aufgaben einer wissenschaftlichen gerichtlichen Chemie der Gegenwart, 1900. Neudruck Kessinger 2010, GoogleBooks
  • Über Beziehungen der Chemie zur Rechtspflege. Nach einem Vortrage, gehalten vor der Juristischen Gesellschaft zu Bonn am 12. Juni 1911. GoogleBooks

Einzelnachweise

  1. Geschichte der Pharmazie
  2. Sickenberger in Kairo
  3. Pharmazeutische Zeitung, 27. Juni 1906 (Memento vom 24. September 2014 im Internet Archive) (PDF; 601 kB)
  4. Referatenteil. In: Zeitschrift für Angewandte Chemie. 29, 1916, S. R233–R248, doi:10.1002/ange.19160294002.
  5. Kösener Corpslisten 1996, 49/24.
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