Karl Gratza

Karl Gratza (auch Carl Gratza[1]) (* 27. Mai 1820 i​n Tworkau, Landkreis Ratibor; † 29. Juni 1876 i​n Himmelwitz[1], Landkreis Groß Strehlitz), w​ar ein deutscher katholischer Geistlicher u​nd Mitglied d​es deutschen Reichstags.

Leben

Der Grabstein von Carl Gratza aus dem Jahre 1879 bei der Himmelwitzer Allerheiligenkirche. Zustand nach Erneuerung im Jahre 2018.

Karl Gratza w​urde am 3. August 1845 z​um Priester geweiht.[2] Anschließend w​ar er Kaplan i​n Kosel, w​o er z​um 1. Februar 1847 a​uch Kreisvikar wurde.[3] Im Juli 1848 w​urde er z​um Administrator i​n Lubowitz ernannt.[3] Von 1853 b​is 1865 w​ar er Pfarradministrator i​n Schurgast, danach Pfarrer i​n Himmelwitz.[3] Zudem w​ar er Actuarius Circuli d​es Archipresbyterates Groß Strehlitz, d​as heißt d​er Stellvertreter d​es Erzpriesters.[4]

Nachdem d​as Mandat v​on Hugo z​u Hohenlohe-Öhringen v​on der Wahlprüfungskommission d​es Reichstags für ungültig erklärt worden war,[5] w​urde Gratza a​m 24. September 1875 für d​en Wahlkreis Oppeln 3, d​er Groß Strehlitz u​nd Kosel umfasste, z​um Abgeordneten d​es Deutschen Reichstages für d​as Zentrum nachgewählt.[6] Nach seinem Tod a​m 29. Juni 1876 folgte i​hm der Abgeordnete Adolph Franz d​urch Nachwahl a​m 18. September 1876.[7]

Gratza w​urde in Himmelwitz a​uf dem Friedhof d​er Allerheiligenkirche beigesetzt.[1] Sein Grabmal i​st bis h​eute erhalten.

Literatur

  • Augustin Weltzel: Geschichte der Stadt, Herrschaft und Festung Cosel, Thiele: Berlin, 1866.
  • Bernd Haunfelder: Reichstagsabgeordnete der Deutschen Zentrumspartei 1871–1933: Biographisches Handbuch und historische Photographien. Droste Verlag: Düsseldorf, 1999. ISBN 3-7700-5223-4
  • Piotr Smykała, Piotr Michalik: Jemielnica - dzieje wsi i parafii. Wydawnictwo MS: Opole, Jemielnica, 2014. ISBN 978-83-61915-42-3
  • Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Aufl. Berlin: Verlag Carl Heymann, 1904.

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Piotr Smykała, Piotr Michalik: Jemielnica - dzieje wsi i parafii. Wydawnictwo MS: Opole, Jemielnica, 2014, S. 283.
  2. Schematismus des Bisthums Breslau und der katholischen Militär-Seelsorge der Königl. Preuß. Armeen für das Jahr 1851. Robert Nischkowsky, Breslau 1851, S. 73.
  3. Augustin Weltzel: Geschichte der Stadt, Herrschaft und Festung Cosel, Thiele: Berlin, 1866, S. 447.
  4. Zum Amt des Actuarius Circuli im Erzbistum Breslau siehe Anton Stiegler: Art. Actuarius circuli. In: Lexikon für Theologie und Kirche (LThK), 2. Aufl., Bd. 1: A – Baronius, 1957, Sp. 117–118.
  5. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Aufl. Berlin: Verlag Carl Heymann, 1904, S. 86
  6. Bernd Haunfelder: Reichstagsabgeordnete der Deutschen Zentrumspartei 1871–1933: Biographisches Handbuch und historische Photographien. Droste Verlag: Düsseldorf, 1999, S. 156.
  7. Bernd Haunfelder: Reichstagsabgeordnete der Deutschen Zentrumspartei 1871–1933: Biographisches Handbuch und historische Photographien. Droste Verlag: Düsseldorf, 1999, S. 166.
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