Karl Eschlböck
Karl Eschlböck (* 1940; † 8. Dezember 2018 in Salzburg) war ein österreichischer Koch, der im Jahre 1980 von Gault-Millau zum ersten Drei-Hauben-Koch Österreichs ernannt wurde. Außerdem erkochte sich Karl Eschlböck als einer der Ersten Köche Österreichs die bis heute höchste Auszeichnung für Köche, einen Michelinstern, womit er in Europa eine wichtige Rolle der Spitzengastronomie spielte.
Leben
Karl Eschlböck wurde 1940 geboren, wuchs in bescheidenen Verhältnissen in Wien auf und absolvierte nach seiner Schulzeit eine Lehre als Koch. Diese führte ihn unter anderem ins Hotel Sacher in Wien oder auch zum Jahrhundert-Koch Paul Bocuse. In den 1970er Jahren arbeitete er als Koch im Hotel-Restaurant Mein Plomberg am Mondsee (Gemeinde St. Lorenz, Ortsteil Plomberg), das er von einem Landgasthof zu einem Gourmetrestaurant ausbaute,[1] nachdem er es 1973, nach dem Tod der Mutter, von ebendieser übernommen hatte. Nach der Lehre bildete er sich vor allem im Ausland weiter und tätigte Reisen in die Vereinigten Staaten, wo er unter anderem im Regency Club in Los Angeles kochte. Weitere Stationen führten ihn zu diversen Häusern in Deutschland und bis nach Beirut. Seine ehemalige Wirkungsstätte in St. Lorenz wurde um das Jahr 2010 vom Punschfabrikanten Peter Treml aufgekauft, der das 11.000 Quadratmeter große Anwesen in weiterer Folge renovieren ließ und neben einem Punsch-Shop auch das Restaurant wiedereröffnete.[2]
Zeit seines Lebens bemühte sich Eschlböck stets um den Nachwuchs, wobei zahlreiche seiner Schüler später selbst bekannte Köche wurden; so unter anderem Christian Grainer. Weitere bekannte Namen sind unter anderem Dieter Sögner, der das Cólon auf Mallorca betreibt, oder Hans Lugstein, der das 1er Beisl im Lexenhof in Nußdorf am Attersee führt. Eschlböck, der als Wegbereiter für die heimische Spitzengastronomie galt, setzte stets auf Regionalität und besorgte die von ihm verwendeten Lebensmittel stets von Bauern aus der Region. Nachdem er in den Ruhestand gegangen war, trat er nur mehr vereinzelt als Koch in Erscheinung. Seine letzte Station war etwa als Gastkoch bei seinem Freund Rudolf „Purzl“ Klingohr im Salettl bei den Interspot-Filmstudios in Wien. Nach seiner Pensionierung begann Eschlböck ein Studium in Ernährungswissenschaften.
Moderner Küche, wie etwa der Molekularküche, stand Eschlböck, der im Alter zum Zyniker geworden war, kritisch gegenüber.
Er war mit Sepp Forcher befreundet, der ihn unter anderem auch in seinem 2018 erschienenen Buch Das Salz in der Suppe – Vom großen Wert der kleinen Dinge erwähnte.
Am 8. Dezember 2018 starb Eschlböck im Alter von 78 Jahren nach neunmonatiger schwerer Krankheit in Salzburg.
Weblinks
Einzelnachweise
- Dieses Erbe hinterlässt Koch-Legende Eschlböck, abgerufen am 23. Februar 2021
- NEUER GLANZ – Aus Haubenlokal am Mondsee wird Punsch-Hofburg, abgerufen am 23. Februar 2021