Karl Ernst Sippell
Karl Ernst Sippell (* 4. Februar 1889 in Bad Sooden; † 2. Mai 1945 in Berlin[1]) war ein deutscher Jurist bei der Deutschen Bank.
Leben
Sippell besuchte ein Gymnasium in Kassel. Nach dem Abitur studierte er an der Eberhard-Karls-Universität Rechtswissenschaft. Seit 1907 Fuchs im Corps Borussia Tübingen, wurde er am 8. Februar 1908 recipiert.[2] Als ausgezeichneter Fuchsmajor und Senior am Ende des Wintersemesters 1908/09 inaktiviert, ging er für das Sommersemester 1908 an die Universität Genf. Anschließend war er zwei Semester an der Philipps-Universität Marburg. Seit 1910 Referendar, wurde er 1912 in Marburg zum Dr. iur. promoviert.[3] 1914 zog er als Leutnant der Reserve in den Ersten Weltkrieg. Er war mit Ausnahme von drei Monaten an der Ostfront bei den Feldluftschiffern an der Westfront und erhielt das Eiserne Kreuz beider Klassen. Er bestand 1918 die Assessorprüfung und ging im selben Jahr als Justitiar zur Disconto-Gesellschaft in Berlin. Dort erhielt er 1920 die Prokura. Er stieg 1922 zum stellvertretenden Direktor und 1929 zum stellvertretenden Vorstandsmitglied der Deutschen Bank und der Disconto-Gesellschaft auf. 1933 rückte er als reguläres Vorstandsmitglied und Chef des Personalressorts der Deutschen Bank AG in Berlin nach.[4] Im Zweiten Weltkrieg diente er als Rittmeister d. Res. im Wehrmachtführungsstab. 1945 war er in Berlin Bataillonsführer im Volkssturm. Nach der Schlacht um Berlin wurde er von russischen Soldaten erschossen, als er sich schützend vor seine Sekretärin stellte. Nach Mitteilung der Familie hat ihn diese Sekretärin „mit eigenen Händen“ begraben. Verheiratet war er seit 1918 mit Marianne geb. Engelbrecht.[5] Sein Bruder Fritz Sippell († 1959) war Arzt in Sooden-Allendorf.[6]
Werke
- Gegenwartsaufgaben der Banken im Kreditgeschäft. Deutsche Bank, Berlin 1938.
- Wahrscheinlich ist er Autor eines Buches über Edward Grey.[7]
Weblinks
- Thomas Weihe: Die Personalpolitik der Filialgroßbanken 1919–1945: Interventionen, Anpassung, Ausweichbewegungen (2006)
http://www.bankgeschichte.de/de/docs/Abs_Vortrag_deutsch.pdf
Einzelnachweise
- H. Abs "Mein Eintritt in die Deutsche Bank"
- Kösener Corpslisten 1960,126/325.
- Dissertation: Die Schikane im früheren und modernen Recht unter besonderer Berücksichtigung des § 226 BGB.
- Werner Plumpe, Alexander Nützenadel, Catherine R. Schenk: Deutsche Bank: Die globale Hausbank 1870–2020.
- Corpstafel der Borussia Tübingen
- Kösener Corpslisten 1960,126/328.
- WorldCat