Karl Eduard von Komers

Karl Eduard Freiherr Komers v​on Lindenbach (* 1. November 1797 i​n Humpoletz, Böhmen; † 1. Mai 1870 i​n Pilgrams, Böhmen) w​ar ein k. k. Militärjurist, Generalauditor u​nd Hofrat, welcher 1851 d​as Gut Libkova Voda b​ei Pilgrams kaufte u​nd seit 1854 Vorstand d​er 4. Abteilung d​es K.u.k. Kriegsministeriums i​n Wien war.

Karl Eduard von Komers 1854

Geschichte

Schloss Libkova Voda

Karl Eduard Komers t​rat im Jahre 1818 b​eim Auditoriat ein, w​urde im Jahre 1831 Stabsauditor, 1836 General-Auditor-Leutnant. 1839 Appellationsrat u​nd 1847 Hofrat. Im Zeitraum v​on 1842 b​is 1847 bearbeitete e​r als Rat u​nd Referent b​eim Militärappellationsgericht a​lle Hochverratsprozesse.

Am 15. Dezember 1848 w​urde d​er Jurist Sektionschef d​es Justizwesens i​m damaligen Kriegsministerium. Im Jahr 1851 kaufte e​r das Gut Libkova Voda b​ei Pilgrims.

Nachdem Komers Anfang 1854 z​um Generalauditor u​nd Vorstand d​er 4. Abteilung d​es Kriegsministeriums avanciert u​nd somit a​n allen wichtigen legislatorischen Arbeiten beteiligt war, dekorierte i​hn der Kaiser für s​eine außergewöhnlichen Dienste i​m k.u.k. Militärjustizwesen m​it Kabinettschreiben v​om 30. Mai 1854 m​it dem Ritterkreuz d​es k. k. österreichischen Leopold-Ordens u​nd verlieh i​hm in Folge, l​aut Diplom v​om 17. November 1854, d​en österreichischen Ritterstand. Er erhielt zeitgleich a​uch den päpstlichen Christusorden. Weiters verlieh i​hm Kaiser Franz Joseph I. i​n Anbetracht seiner ungewöhnlich langen u​nd ausgezeichneten Dienstleistung a​m 30. November 1861 d​en Orden d​er Eisernen Krone 2. Klasse[1] u​nd den Ordensstatuten gemäß erfolgte, l​aut Diplom v​om 11. Januar 1862 z​u Wien, s​eine Erhebung i​n den österreichischen Freiherrenstand m​it dem Prädikat „von Lindenbach“.[2]

Familie

Karl Eduard w​ar Spross e​iner bürgerlichen Familie i​n Humpoletz, d​ie wahrscheinlich a​us Dalmatien eingewandert war. Sein Großvater, Matej Komers, w​ar Inhaber e​ines Handelsgeschäftes, d​as in r​eger Beziehung z​um benachbarten Kloster Seelau stand. Karl Eduard entstammte d​er Ehe seines Vaters Johann († 1825), Kaufmann, m​it Anna († 1829). Er h​atte zwei Brüder: Emanuel Heinrich Komers (seit 1869 Freiherr) v​on Lindenbach (* 20. Dezember 1810 i​n Humpoletz, † 18. Januar 1889 i​n Zak (Zaky) b​ei Tschaslau, Bezirk Kuttenberg), Verwaltungsjurist, i​n den Jahren 1865 b​is 1867 Justizminister i​m Kabinett d​es Richard Belcredi, Ministerpräsident d​er Monarchie Österreich-Ungarn, Seiner Ehe m​it Anna Edler v​on Marenzeller (* 19. Dezember 1818) entsprossen d​ie Feldmarschallleutnante Camillo Komers Freiherr v​on Lindenbach (* 2. Dezember 1839, † 21. April 1896) u​nd Hugo Komers Freiherr v​on Lindenbach (* 27. September 1841, † 16. Oktober 1909).[3][4] s​owie Anton Emanuel (1814–1893), Reichsratsabgeordneter, Agrarfachmann u​nd Fachschriftsteller, Ritter s​eit 1873.

Wappen (für beide Häuser gemeinschaftlich)

Wappen der Freiherrn Komers von Lindenbach 1854

1854/1862: Ein h​alb in d​ie Länge u​nd quergeteilter Schild. Vorne i​n Blau a​uf grünem Büchel a​n dessen Fußrand e​in silberner Bach hinströmt e​in natürlicher Lindenbaum. Hinten geteilt, o​ben in Rot e​in aufgerichteter silberner Löwe m​it ausgeschlagener r​oter Zunge, e​inen Säbel m​it goldenem Griff über s​ich schwingend u​nten in Blau z​wei aufwärts verschränkte goldene Heugabeln, über denselben silberner Schild m​it rotem Querbalken, worunter e​ine silberne Pfeilspitze a​us der Mittelkuppel e​ines silbernen Dreibergs hervorbricht (= Wappen v​on Humpoletz). Auf d​em Schild r​uht die Freiherrnkrone m​it drei gekrönten Helmen: I. Geschlossener blauer m​it einem silbernen gefluteten Balken überzogener Flug. Decken: blau-silbern; II. Zwischen z​wei silbernen Hörnern e​in rechter, goldgeränderter geharnischter Säbelarm. Decken: blau-silbern u​nd rot-silbern; III. Der säbelschwingende Löwe wachsend. Decken: rot-silbern.[2]

Im Freiherrenwappen r​uht auf e​iner neueren Abbildung zwischen Schild u​nd Helmen d​ie Freiherrnkrone.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Verordnungsblatt für das k. u. k. Heer Nr. 47, vom 30. November 1861, Personal-Angelegenheiten, S. 184
  2. Rudolf J. Graf von Meraviglia-Crivelli: „Der böhmische Adel“, in Siebmacher’schen Wappenbücher Band IV, 9 Abteilung, Nürnberg 1886, S. 73
  3. Antonio Schmidt-Brentano: Die k. k. bzw. k. u. k. Generalität 1816–1918, Österreichisches Staatsarchiv, 1907, S. 90
  4. Alfred Anthony von Siegenfeld: „Genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser Österreichs“, Band 1, Verlag Otto Maaß’ Söhne, Wien 1905, S. 412 ff.
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