Kang Jinmo
Kang Jinmo (koreanisch 강진모) (* 1956 in Iksan, Südkorea) ist ein südkoreanischer Bildhauer und Maler.
Koreanische Schreibweise | |
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Hangeul | 강진모 |
Revidierte Romanisierung |
Gang Jin-mo |
McCune- Reischauer |
Kang Chinmo |
Leben
Kang Jinmo studierte von 1977 bis 1984 Kunst am Hongik Fine Art College der Hongik-Universität (홍익대학교) in Seoul, Südkorea, das er mit dem Bachelor of Fine Arts abschloss. Das anschließenden Masterstudium an der Hongik Fine Art Graduate School beendete er 1987 und zog noch im selben Jahr nach Deutschland, um an der Akademie der Bildenden Künste München als Meisterschüler bei Leo Kornbrust bis 1993 ein weiteres Kunststudium zu absolvieren.[1] Von 1993 bis 2002 lebte und arbeitete er in Mayen in der Eifel und zog danach nach Hattingen an der Ruhr, wo er seitdem künstlerisch arbeitet. Er ist verheiratet mit der deutschen Koreanistin Marion Eggert.
Werk
Kang arbeitet vorzugsweise mit Stein (Basalt, schwarzer Granit), Glas bzw. Spiegelglas und Holz. Dabei entwickelte er ungewöhnliche Techniken, etwa das Herausarbeiten von skulpturaler Formen aus dem Innenraum von aus geklebten Glasplatten hergestellten massiven Glaskörpern, oder die Gegenüberstellung von aus Steinblocks herausgeschnittenen Formen mit den wieder zusammengeklebten Resten. Herausragendes Thema seiner Arbeit ist die Verbindung von Gegensätzen (innen-außen, Form-Idee), insbesondere die Gegenüberstellung von natürlichen und menschengemachten Objekten, etwa in seinen "Porträts" von Findlingen und Bäumen.[2] Dieses Kompositionsprinzip ging auch in seine Malerei ein, die besonders in den Jahren 2002 bis 2008 entstand. Zahlreiche Skulpturen von Kang stehen im öffentlichen Raum in Deutschland, Südkorea und Japan.
Zum 25. Jahrestag der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl schuf Kang eine Skulpture einer auf dem Rücken liegenden Schildkröte, die vom Bund Naturschutz in Bayern in Bamberg in Erinnerung an die Opfer der Katastrophe enthüllt wurde.[3] Die Schildkröte aus schwarzem Granit mit einer Weltkarte auf dem Bauch symbolisiert die Hilflosigkeit gegenüber der atomaren Verseuchung weiter Teile Europas nach der Reaktorkatastrophe im April 1986.
Auszeichnungen und Preise
- 1984 - 1. Preis, Absolventen-Ausstellung am Hongik Fine Art College, Seoul
- 1988 - 2. Preis, Chernobyl Memorial, Hof, Deutschland
- 1990 - 1. Preis, Kardinal-Wetter-Förderpreis, München
- 1992 - 2. Preis, Wettbewerb "Tod und Auferstehung", Danner-Stiftung München
- 1992 - 1. Preis, Wettbewerb "Work-Art", Bosch-Stiftung, Stuttgart
- 2000 - 1. Preis, Awaji Yumebutai Sculpture Park, Japan[4]
Ausstellungen mit Katalog
- 1991 – Galerie Maria Wilkens, Köln
- 1993 – Galerie Hans-Jürgen Niepel, Düsseldorf
- 1994 – Städtische Galerie Neunkirchen
- 2000 – Stadtmuseum Mia-Münster-Haus, St. Wendel
- 2011 – Kunstkeller Bern
- 2011 – "back to the roots", Museum Biedermann, Donaueschingen (Gruppenausstellung)
Weblinks
- Jinmo Kang (Biografie). Jinmo Kang, abgerufen am 6. Oktober 2019.
Einzelnachweise
- Ute Bauermeister: Interview mit Jinmo Kang. (PDF; 29 kB) Museum Biedermann, März 2011, archiviert vom Original am 13. März 2016; abgerufen am 6. Oktober 2019 (Originalwebseite nicht mehr verfügbar).
- Ute Bauermeister: Der Baum, sein Porträt und der Künstler. (PDF; 37 kB) Museum Biedermann, 7. Juli 2009, archiviert vom Original am 2. August 2014; abgerufen am 6. Oktober 2019 (Originalwebseite nicht mehr verfügbar).
- Christoph Maier: Tschernobyl – Denkmal soll Atomausstieg voranbringen. In: Abendzeitung. Abendzeitung Digital GmbH & Co KG, München, 26. April 2011, abgerufen am 25. März 2021.
- Jinmo Kang (Biografie). Jinmo Kang, abgerufen am 6. Oktober 2019.