Kammer (Traunstein)
Kammer ist ein Ortsteil der Stadt Traunstein im oberbayerischen Landkreis Traunstein und Sitz einer katholischen Pfarrgemeinde.
Kammer Stadt Traunstein | |
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Höhe: | 615 m ü. NN |
Einwohner: | 562 (25. Mai 1987) |
Eingemeindung: | 1. Juli 1972 |
Postleitzahl: | 83278 |
Vorwahl: | 0861 |
Pfarrkirche St. Johannes Baptist |
Geschichte
788 werden Kammer und seine Umgebung in der Salzburger Urkunde Notitia Arnonis erstmals erwähnt. Es werden 80 abgabenpflichtige Romanen an der Traun gezählt. Romanische Bevölkerung kann man für die Orte Litzlwalchen, Traunwalchen, Walchenberg, Roitwalchen, Kammer, Oberwalchen und Katzwalchen annehmen.[1] Kammer war im Mittelalter ein Amt des Landgerichts Traunstein und umfasste die Obmannschaften Berg, Traunwalchen, Pierling, Rettenbach, Thunstetten, Kammer und Weissenkirchen.
1805 wurde Kammer zu einer eigenen königlichen Pfarrei erhoben. 1818 erfolgte durch das Gemeindeedikt die Bildung der politischen Gemeinde Kammer durch den Zusammenschluss der früheren Hauptmannschaften Rettenbach und Kammer. Diese hatte im Jahr 1933 613 Einwohner. Am 1. Juli 1972 wurde Kammer im Zuge der Gemeindegebietsreform in die Stadt Traunstein eingemeindet.[2]
Kirchdorf Kammer: Einwohnerzahlen von 1871 bis 1987 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1871 | 91 | |||
1885 | 121 | |||
1900 | 127 | |||
1925 | 148 | |||
1950 | 293 | |||
1961 | 254 | |||
1970 | 242 | |||
1987 | 562 | |||
Quelle(n): Amtliche Ortsverzeichnisse für Bayern |
Gemeinde Kammer: Einwohnerzahlen von 1840 bis 1961 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1840 | 386 | |||
1852 | 377 | |||
1855 | 366 | |||
1861 | 391 | |||
1867 | 445 | |||
1871 | 410 | |||
1875 | 412 | |||
1880 | 461 | |||
1885 | 461 | |||
1890 | 500 | |||
1895 | 502 | |||
1900 | 512 | |||
1905 | 550 | |||
1910 | 551 | |||
1919 | 535 | |||
1925 | 601 | |||
1933 | 613 | |||
1939 | 643 | |||
1946 | 940 | |||
1950 | 956 | |||
1952 | 890 | |||
1961 | 772 | |||
Quelle(n): Historisches Gemeindeverzeichnis, die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952, München, 1953 |
Die Gemarkung Kammer hatte am 31. Dezember 2015 1.465 Einwohner[3] bei einer Fläche von 15,66 km².[4] Sie umfasst die Orte Alterfing, Gerating, Haunstätt, Kaltenbach, Kammer, Kronacker, Langmoos, Leiderting, Lüfteneck, Marberloh, Neuhausen, Reichsberg, Rettenbach, Roitwalchen und Siegelberg.[5] Die Orte Doppelmann, Eschenbinder, Waldinger und Wiesenhäusl werden nach der Eingemeindung 1972 nicht mehr als amtlich benannte Gemeindeteile gezählt.
Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche St. Johannes Baptist, ein Saalbau mit polygonalem Chor, spätgotisch, bezeichnet mit dem Jahr 1455, die Turmspitze von 1879.
- Ehemaliger Schlosshügel
Siehe: Liste der Baudenkmäler in Traunstein und Liste der Bodendenkmäler in Traunstein
Persönlichkeiten
- Balthasar Permoser (1651–1732), einer der bedeutendsten Bildhauer des Barock, geboren in Kammer
Vereine
Kammer verfügt über eine Pfarrjugend, den Sportverein DJK Kammer, die Schützengesellschaft Kammer-Rettenbach, den Arbeiter- und Burschenverein, die Krieger- und Soldatenkameradschaft, die Freiwillige Feuerwehr Kammer[6] und den GTEV Eschenwald Rettenbach, den Faschingsverein Blau-Weiß Kammer und den Dorfentwicklungsverein Kammer-Rettenbach e.V.
Literatur
- Klaus Oberkandler: Kammer – 1200 Jahre Geschichte und G’schichtln. Eigenverlag, Traunstein-Kammer 1988.
Einzelnachweise
- Arno von Salzburg: Indiculus Arnonis und Brevis notitiae Salzburgenses. Salzburg, ca. 790; nach bekannten und nach bisher unbenützten Handschriften neu herausgegeben und mit Erläuterungen versehen von Friedrich Keinz, München 1869 (Digitalisat).
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 602 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept Stadt Traunstein. In: traunstein.de. 2016, S. 21, abgerufen am 7. Januar 2022.
- Gemarkung Kammer. In: geolytics.de. Abgerufen am 7. Januar 2022.
- Traunstein, GKSt in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 25. Juni 2018.
- http://feuerwehr-kammer.de