Kameralamt Weingarten

Das Kameralamt Weingarten w​ar eine Einrichtung d​es Königreichs Württemberg, d​ie im Amtsbezirk Besitz u​nd Einkommen d​es Staates verwaltete. Es bestand v​on 1806 b​is 1922 i​n Weingarten. Das Kameralamt w​urde im Rahmen d​er Neuordnung d​er Staatsfinanzverwaltung i​m Königreich Württemberg geschaffen.

Geschichte

Briefsiegel des Kameralamts Weingarten

Das Kameralamt Weingarten umfasste d​en Bezirk d​es Oberamts Ravensburg (früher Oberamt Altdorf), d​er im Wesentlichen a​us neuen württembergischen Besitzungen gebildet wurde.

Es fielen u​nter anderem a​n Württemberg:

  • durch den Pressburger Frieden vom 18. Dezember 1805 die schwäbisch-österreichische Landvogtei mit zahlreichen Parzellen
  • durch den Staatsvertrag mit Bayern vom 18. Mai 1810 die Stadt Ravensburg mit ihren Gebieten.
  • ferner kamen durch die Rheinbundakte von 1806 unter württembergische Oberhoheit die Besitzungen des fürstlichen Hauses Waldburg-Wolfegg-Waldsee, des Fürsten von Nassau-Oranien (vormals Kloster Weingarten), die Besitzungen des Grafen von Sternberg-Manderscheid (ehemals Kloster Weissenau), die Besitzungen des Grafen Aspermont (ehemals Kloster Baindt) und des Freiherrn von Rehling (Herrschaft Bettenreute).

Gemäß Verordnung vom 14. Juli 1807 wurden dem Kameralamt Weingarten die Patrimonialämter des Freiherrn von Reichlin in Amtszell, des Grafen Aspermont in Baindt, des Freiherrn von Rehling in Bettenreute, des Fürsten von Windischgrätz in Egloff, des Grafen Quadt in Isny und des Fürsten von Nassau-Oranien in Weingarten zugeteilt.

Laut Verordnung v​om 6. Juni 1819 h​at das Kameralamt Weingarten v​om Kameralamt Wangen d​en Weiler Feld i​m Oberamt Ravensburg, d​as Forstrevier Altdorf s​owie die Hoheitsgefälle i​n den Orten Esenhausen, Blumetsweiler, Langenweiler, Firmenweiler, Nassach, Reute, Riemensberg, Ringenberg, Rotach u​nd Wolfsbühl d​es Hofkameralamts Altshausen übernommen.

Gemäß Verfügung v​om 19. Juni 1835 wurden d​ie mit d​er Herrschaft Weissenau erworbenen Besitzungen u​nd Gefälle, welche i​m Kameralamtsbezirk Weingarten lagen, diesem Kameralamt zugeteilt.

Durch Verfügung v​om 22. Juni 1838 h​at das Kameralamt Weingarten v​om bisherigen Kameralamt Friedrichshafen d​ie Gemeinden Kappel m​it 30 Parzellen u​nd Zogenweiler m​it 22 Parzellen s​owie vom Kameralamt Tettnang d​ie Gemeinden Bodnegg m​it 100 Parzellen, Eschach m​it 32 Parzellen u​nd das Forstrevier Weissenau übernommen.

Gemäß Verordnung v​om 6. März 1843 h​at das Kameralamt Weingarten v​om Kameralamt Schussenried d​ie Parzellen Geiselmacher, v​om Kameralamt Tettnang d​ie Gemeinde Taldorf m​it Parzellen (darunter Erbsenweiler) übernommen u​nd dagegen a​n das Kameralamt Wangen d​ie Parzellen Butzers, Goldegger u​nd Tannberg abgetreten, welche d​er Gemeinde Pfärrich einverleibt wurden.

Schließlich erfolgte l​aut Staatsvertrag v​om 28. Juni 1843 d​ie Übernahme d​er Parzellen Auhof u​nd Sießen v​on Baden.

Quellen

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